Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung verleiht heute in Hamburg ihre drei Auszeichnungen für Spitzenmedizin. In diesem Jahr werden herausragende Arbeiten auf den Gebieten der Erforschung der molekularen Ursachen von Gefäßerkrankungen, der molekularen Virologie, der krebsbedingten Metastasenbildung sowie ein Lebenswerk im Bereich der Humanimmunologie gewürdigt. Mit insgesamt 540.000 Euro zählen die Preise der Stiftung zu den höchstdotierten Medizinpreisen Europas. Morgen, am 13. Mai 2022 findet zudem zum zweiten Mal das Jung-Symposium der medizinischen Forschung statt, bei der die Preisträger_innen ab 10 Uhr ihre Forschungsergebnisse im digitalen Livestream präsentieren. Eine Anmeldung ist bis zumVeranstaltungsbeginn möglich. Weitere Informationen dazu sind unter https://jung-stiftung.de/symposium-2022/ zu finden.
Der mit 300.000 Euro dotierte Ernst Jung-Preis für Medizin wird bereits seit 1976 jährlich vergeben und kommt Wissenschaftler_innen zugute, die mit ihren Projekten wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben und dies auch in der Zukunft erwarten lassen. In diesem Jahr teilen sich die Biochemikerin und Pharmakologin Professor Dr. Ingrid Fleming und der Virologe Professor Dr. Dr. h. c. Ralf Bartenschlager diesen renommierten Preis.
Ingrid Fleming vom Zentrum für Molekulare Medizin an der Goethe-Universität in Frankfurt erhält den Preis für ihre erfolgreiche Erforschung möglicher Folgeerkrankungen von Diabetes und anderen vaskulären Erkrankungen. Dazu können beispielsweise Gefäßverschlüsse, Herzinfarkte sowie Erblindung zählen. Auch die Übertragung ihrer Ergebnisse in medizinische Anwendungen spielt für die Auszeichnung eine wichtige Rolle.
Mit seinen Arbeiten zur Erforschung der Biologie sogenannter RNA-Viren ist es Ralf Bartenschlager gelungen, eine Grundlage zu schaffen, um Schädigungen nach chronischer Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus – wie beispielsweise Leberzirrhose und Leberkrebs, heilen zu können. Dafür wird der Leiter der Abteilung Molekulare Virologie am Uniklinikum Heidelberg in diesem Jahr von der Jung-Stiftung ausgezeichnet. Bartenschlager steht zusätzlich der Abteilung Virus-Assoziierte Karzinogese am Deutschen Krebsforschungszentrum vor.
Mit der Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold ehrt die Jung-Stiftung jedes Jahr das Lebenswerk von Wissenschaftler_innen, die einen bedeutenden Beitrag zum medizinischen Fortschritt geleistet haben und immer noch leisten. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an den Humanimmunologen Professor Dr. Alain Fischer, der bereits in 1998 den Ernst Jung-Preis für Medizin erhielt. Mehr als 40 Jahre seines Lebens widmete Prof. Dr. med. Alain Fischer vom Institut Imagine und dem Collège de France dem Feld der klinischen Immunologie und erzielte mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten bedeutende Fortschritte: Er entschlüsselte die Entstehung unterschiedlicher angeborener Immundefekte und entwickelte eine entsprechende Gentherapie. Diese Leistung möchte die Jung-Stiftung nun mit der Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold würdigen. Mit dem Preis einher geht ein Stipendium in Höhe von 30.000 Euro, das Alain Fischer an eine_n Nachwuchswissenschaftler_in seiner Wahl vergeben kann.
Auch Nachwuchsmediziner_innen fördert die Jung-Stiftung und vergibt dafür jährlich den Ernst Jung-Karriere-Förderpreis. Mit insgesamt 210.000 Euro unterstützt die Stiftung damit in diesem Jahr den Krebsforscher Dr. Anastasios Giannou vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Über drei Jahre hinweg kann er mit dieser Förderung die Initiierung und Weiterentwicklung erster selbstständiger Forschungsprojekte finanzieren. Als Arzt und Postdoc am Institut für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und I. Medizinischen Klinik erforscht er vielversprechende Ansätze, um die Metastasenbildung von Tumoren im Körper verstehen und verhindern zu können – oder sie zumindest einzuschränken.
Der Ernst Jung-Karriere-Förderpreis ist der Einzige der drei Preise, um den man sich aktiv bewerben kann. Er richtet sich an Nachwuchsmediziner_innen, die nach mindestens zweijähriger wissenschaftlicher Forschungsarbeit, bevorzugt im Ausland, an einer deutschen Klinik tätig sein wollen, um vertieft wissenschaftlich zu arbeiten und gleichzeitig eine klinische Ausbildung zum/zur Facharzt_in anstreben. Die aktuelle Ausschreibung läuft noch bis August 2022. Nähere Informationen gibt es unter www.jung-stiftung.de.
Wissenschaft live: Jung-Symposium 2022
Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr bietet die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung in 2022 interessierten Kolleg_innen und Nachwuchswissenschaftler_innen erneut die Möglichkeit, herausragende Forschungsergebnisse digital kennen zu lernen. Hierfür findet am 13. Mai 2022 das zweite Jung-Symposium der medizinischen Forschung statt, bei dem die diesjährigen Preisträger_innen der Jung-Stiftung ihre Forschung im Livestream vorstellen und auf Fragen eingehen. Mit diesem zeitgemäßen Format geben die ausgezeichneten Wissenschaftler_innen einen Einblick in die weite Welt der Medizin, es ermöglicht interessierten Teilnehmer_innen einen aktiven Austausch mit den Preisträger_innen 2022. Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://jung-stiftung.de/symposium-2022/ (https://jung-stiftung.de/symposium-2022/)
Über die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung
Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung mit Sitz in Hamburg wurde 1967 von dem Hamburger Unternehmer Ernst Jung gegründet. Ihre Arbeit unter Leitung des Vorstandsvorsitzenden Jochen Spethmann zielt darauf, die humanmedizinische Forschung voranzubringen, neue Therapien zu fördern und den Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken. Jedes Jahr vergibt die Stiftung dazu drei Auszeichnungen, die mit einer Gesamtdotierung von 540.000 Euro zu den höchstdotierten Medizinpreisen Europas zählen und ausgezeichnete Humanmedizin fördern: Den Ernst Jung-Preis für Medizin, die Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold sowie den Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung. Um den Förderpreis können sich talentierte Nachwuchsmediziner direkt bewerben; die Kandidaten für die anderen Auszeichnungen werden nominiert.
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