Unter www.redensiemit.org können alle Interessierten
bis zum 13. Oktober im Rahmen der Initiative „Reden Sie mit!“ der
Ludwig Boltzmann Gesellschaft über die zukünftige Erforschung
psychischer Erkrankungen abstimmen.
Wann gilt eine psychische Erkrankung als geheilt? In welcher Form
beeinflusst unser Medienkonsum die psychische Gesundheit? Wie kann
verhindert werden, dass Symptome nach Absetzen von Psychopharmaka zu
Fehldiagnosen führen? All das sind Fragen, die von der aktuellen
Forschung zu psychischen Erkrankungen bisher nur unzureichend
adressiert werden. Aus den knapp 400 Beiträgen von Betroffenen,
TherapeutInnen und ÄrztInnen haben ExpertInnen der Open
Innovation-Initiative „Reden Sie mit!“ Vorschläge für künftige
Forschungsfragen identifiziert, über die alle Interessierten seit
heute und bis zum 13. Oktober unter www.redensiemit.org im
Online-Voting abstimmen können.
„Alle der beinahe 400 hochwertigen Einreichungen wurden von
ExpertInnen in der Erforschung und Behandlung psychischer
Erkrankungen analysiert“, so Josef Pröll, Präsident der Ludwig
Boltzmann Gesellschaft. „Die Vorschläge sind gesichtet, aufbereitet
und in sieben Themencluster zusammengeführt worden. Alle
Interessierten können nun abstimmen, welche der wenig erforschten
Fragenstellungen im Bereich psychischer Erkrankungen künftig
aufgegriffen werden sollen, und so Innovationen im Gesundheitsbereich
mitgestalten.“
Jeder/e TeilnehmerIn hat die Möglichkeit, für jeweils zwei der
sieben Themencluster abzustimmen: psychische Widerstandfähigkeit,
Diagnostik, Psychosomatik, Psychopharmaka, Therapien,
Versorgungsstrukturen und Entstigmatisierung. Die Ergebnisse werden
an Politik und Wissenschaft kommuniziert und als Basis für zukünftige
Forschungsprojekte genutzt.
Ergebnisse werden von ExpertInnen aufbereitet
An der Abstimmung können nicht nur Personen teilnehmen, die selbst
einen Beitrag eingereicht hatten, sondern alle Interessierten: Für
das Online-Voting ist lediglich eine vorherige Registrierung für die
Community nötig. „Damit bieten wir auch denjenigen die Chance, sich
an „Reden Sie mit!“ zu beteiligen, denen es vielleicht schwergefallen
ist, ihre eigenen Vorschläge in Worte zu fassen oder die sich bisher
eher als BeobachterInnen der Initiative verstanden haben, aber jetzt
trotzdem an der Gestaltung der Forschung mitwirken möchten“, so
Pröll. Eine detaillierte Analyse aller eingereichten Beiträge und die
Ergebnisse aus dem Online-Voting werden nach der Abstimmung einer
Fachjury übergeben, der unter anderem Dr. Ulrike Schmidt vom
deutschen Max-Planck-Institut für Psychiatrie und Dorothea Sauter,
Vizepräsidentin der Deutschen Fachgesellschaft für Psychiatrische
Pflege, angehören.
Open-Innovation- Ausbildungsprogramm startet im April 2016
Die gewonnenen Erkenntnisse der Initiative fließen in das weltweit
erste wissenschaftliche Ausbildungsprogramm zur Anwendung von Open
Innovation Methoden ein, das sogenannte „Lab for Open Innovation in
Science“ (LOIS). Noch bis zum 22. Oktober können sich ForscherInnen
und WissenschaftlerInnen der Gesundheitswissenschaften von
Universitäten, Fachhochschulen und anderen Forschungseinrichtungen ab
dem Post-Doc-Level für das berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm
unter http://www.openinnovationinscience.at/the-application.html
bewerben. Das Programm dauert zwölf Monate, findet in Wien statt und
besteht aus 13 Trainingsmodulen, die in englischer Sprache abgehalten
werden.
Über „Open Innovation in Science“
„Reden Sie mit!“ und LOIS sind Teil der europaweit einzigartigen
Initiative „Open Innovation in Science“, deren Ziel es ist, Open
Innovation Methoden in der Wissenschaft zu etablieren. Die gesamte
Initiative wird getragen von der österreichischen Ludwig Boltzmann
Gesellschaft und international von einem renommierten Advisory Board
unterstützt, dem unter anderem VertreterInnen der WHO, der Harvard
Medical School und der Max-Planck-Gesellschaft angehören. Durch die
gezielte Öffnung des Innovationsprozesses soll neues Wissen von außen
in die Forschung eingebracht werden. Weitere Informationen finden Sie
unter www.openinnovationinscience.at.
Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist Österreichs
unabhängiger Forschungsinkubator mit Schwerpunkt Health Sciences und
betreibt 18 Forschungsinstitute und -cluster mit rund 600
Mitarbeiter/innen. Die LBG steht mit ihrem Motto „Forschung für
Menschen“ für die Behandlung gesellschaftsrelevanter
Forschungsfragen.
Pressekontakt:
Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Dr. Lucia Malfent
Project Manager Open Innovation in Science
Tel.: +43 (0) 1 513 27 50-21
Mobil: +43 (0) 676 392 19 40
E-Mail: lucia.malfent@lbg.ac.at