Die Jennewein Biotechnologie teilt mit,
dass sie am 15. Juni 2018 einen langjährigen Mietvertrag für eine
1000 m2 große Fläche in der Mildred-Scheel-Straße in Bonn Bad
Godesberg für den Bau ihres neuen R&D Centers für Microbiome
Forschung und Designer-Mikroorganismen unterzeichnet hat. „Der Umzug
eines Teils unserer Forschungsabteilung vom langjährigen Standort
Rheinbreitbach nach Bonn Bad Godesberg wurde durch das starke
Wachstum des Unternehmens in den letzten Jahren und der daraus
resultierenden Platznot für weitere Forschungsaktivitäten notwendig“,
erklärt Dr. Katja Parschat, Deputy-Head R&D der Jennewein
Biotechnologie. Das Unternehmen plant am neuen Standort eine
Investition von ca. 3,6 Mio Euro für eine neue Laborausstattung und
die Mitarbeiter des Bereichs Metabolic Engineering sollen noch in
diesem Jahr nach Bonn umziehen. Mittelfristig soll das neue R&D
Center 30-40 Wissenschaftler beherbergen.
Im Fokus des neuen R&D Centers werden die Fortführung der
erfolgreichen Forschungsarbeiten zum Metabolic Engineering mit der
Ausrichtung auf Designer-Mikroorganismen und hier im Besonderen auf
neue Technologien für die Erstellung von Organismen mit synthetischen
Genomen liegen. Zum anderen soll mit dem neuen R&D Center ein
weiterer Aufbau an Kompetenzen im Bereich des humanen Microbioms
erfolgen. Im Bereich des Metabolic Engineerings und Genome
Engineerings ist die Jennewein Biotechnologie schon seit vielen
Jahren tätig und führend. „Die Fortführung unserer 2005 begonnenen
Arbeiten im Bereich des Genome Engineerings hin zu synthetischen und
rational designten Genomen ist ein konsequenter Schritt hin zu
Designer-Organismen, welche weitere Ausbeutesteigerungen und somit
Kostenersparnisse liefern. Dies ist im Besonderen wichtig, um im
internationalen Wettbewerb langfristig kompetitiv bzw. führend zu
sein“. sagt Dr. Stefan Jennewein, CEO der Jennewein Biotechnologie.
Das neue R&D Center soll ebenfalls dazu dienen, die
Microbiome-Aktivitäten des Unternehmens auszubauen.
Jennewein Biotechnologie startete kürzlich die weltweit erste
klinische Studie, die die Entwicklung des Säuglingsmicrobioms und den
Einfluss des Stillens und von humanen Milcholigosacchariden (HMOs)
untersucht. Diese Studie wird aktuell mit 300 Säuglingen in
Deutschland, Österreich, Italien und Spanien durchgeführt.
„Microbiome sind überall und wir stehen im ständigen Austausch mit
ihnen. Obwohl bis heute nicht viel über das Zusammenspiel zwischen
Microbiomen und Allergien, Autismus, Übergewicht usw. bekannt ist,
spielen sie definitiv eine bedeutende Rolle in der Entwicklung von
Säuglingen. Dies ist nicht nur auf das Darm-Microbiom beschränkt. Wir
sehen großes Potential in der Entwicklung von Produkten für das, was
wir „healthy microbiomes“ nennen, im Besonderen im Bereich der
Säuglings- und Kleinkindernährung.“ sagt Dr. Stefan Jennewein. Es ist
geplant, dass erste Wissenschaftler schon ab Oktober die neuen Labore
und Räumlichkeiten in Bonn Bad Godesberg beziehen.
Über HMOs:
Humane Milch-Oligosaccharide (HMOs) sind komplexe Zuckermoleküle,
die ausschließlich in der Muttermilch vorkommen. Nach Fetten und
Lactose bilden sie den drittgrößten Anteil der menschlichen
Muttermilch. Es gibt ungefähr 200 strukturell unterschiedliche Arten
von HMOs. Das am häufigsten vorkommende HMO ist 2“-Fucosyllactose,
welches in ca. 80% aller humanen Milchproben in Konzentrationen von
ca. 2g/l vorkommt. Wissenschaftliche Studien haben erwiesen, dass
humane Milch-Oligosaccharide, insbesondere 2“-Fucosyllactose, sich
positiv auf die gesundheitliche Entwicklung von Säuglingen
auswirken: Sie haben eine präbiotische Wirkung, das heißt sie fördern
gezielt das Wachstum von vorteilhaften Mikroorganismen. Außerdem
schützen HMOs vor Krankheitserregern. Jennewein Biotechnologie
führte das HMO 2“-Fucosyllactose 2015 weltweit erstmals in den
Säuglingsnahrungsmarkt ein, mittlerweile werden weltweit mehrere
Säuglinsgnahrungen mit 2“-Fucosyllacotse angeboten (wie z.B. Abbott
Similac).
Über das Microbiom:
Das Microbiom ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die den
Menschen besiedeln. Es ist im Darm aber auch auf der Haut oder
anderen Körperteilen wie zum Beispiel dem Mund oder der Nase
anzutreffen Die meisten Microbiome leben allerdings im Darm. Sie
stellen ein komplexes Ökosystem dar, das aus circa hundert
verschiedenen Mikroorganismen besteht. Dem Darmmicrobiom werden
besonders wichtige Eigenschaften wie zum Beispiel die Förderung der
Immunabwehr und die Abwehr von Krankheitserregern zugeschrieben.
Über synthetische Biologie:
Die synthetische Biologie befasst sich mit dem Erzeugen von
biologischen Systemen, die nicht in der Natur vorkommen. Ihr Ziel ist
es, gänzlich künstliche biologische Systeme herzustellen. Die
Methoden der synthetischen Biologie ähneln denen der Gentechnik.
Allerdings werden hierbei nicht nur natürliche Gene isoliert und in
andere Organismen eingebaut, sondern es wird zum Teil ein ganz neuer
genetischer Code mit Hilfe von Computer-Software entworfen. Die
synthetische Biologie arbeitet interdisziplinär, das heißt, hier
arbeiten Biologen, Chemiker und Ingenieure zusammen.
Über Jennewein Biotechnologie:
Die Jennewein Biotechnologie ist ein international führendes
Unternehmen im Bereich der Industriellen Biotechnologie mit Produkten
im Bereich komplexer Oligosaccharide (humane Milchzucker) und
seltener Monosaccharide. Das Unternehmen produziert ein
breitgefächertes Portfolio an innovativen HMO-Produkten, wie zum
Beispiel 2“-Fucosyllactose, 3“-Fucosyllactose oder Lacto-N-tetraose.
Diese seltenen Zucker können in der Nahrungsmittelindustrie,
bevorzugt in der Säuglingsnahrung, Pharmabranche und
Kosmetikindustrie eingesetzt werden. Der Herstellungsprozess basiert
auf modernsten Fermentationstechniken. 2015 erteilte die
amerikanische Lebensmittelaufsicht (FDA) der Jennewein Biotechnologie
die Zulassung für den Vertrieb von 2“-Fucosyllactose in den USA. Im
Jahr 2017 folgte die Novel-Food-Zulassung für 2“-Fucosyllactose in
der Europäischen Union.
Pressekontakt:
Dr. Bettina Gutierrez
bettina.gutierrez@jennewein-biotech.de
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