Der bayerische Verfassungsschutz hat einen
iranischen Hacker-Angriff auf zahlreiche deutsche und internationale
Unternehmen und Forschungseinrichtungen aufgedeckt. Dies berichtet
das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag
erscheinenden Ausgabe. Ausgespäht wurden Rüstungsfabriken, Luft-,
Raumfahrt- und Chemieunternehmen sowie Universitäten. Erhebliche
Datenmengen wurden gestohlen. Der Angriff, der spätestens Anfang 2013
begann und immer noch läuft, besäße, laut dem bayerischen
Verfassungsschutz, eine „große Dimension“.
Die Angreifer interessierten sich unter anderem für den Bau von
Raketen, Hubschraubern, Satelliten und Drohnen. Einem Luft- und
Raumfahrtkonzern kamen 115.000 Dateien abhanden, ein
Satelliten-Hersteller verlor 10.000 Dateien. Ziel der Attacken waren
Firmen und Einrichtungen aus Deutschland, anderen EU-Ländern, den
USA, Mexiko, Israel, Russland und China. Bei deutschen Firmen seien
laut Verfassungsschutz bislang keine Daten abgeflossen, teilte der
Verfassungsschutz mit. Weitere deutsche und internationale
Nachrichtendienste sind in die Ermittlungen einbezogen.
Die Fahnder waren auf einen Server gestoßen, auf dem erbeutete
Dateien von Opfern sowie Werkzeuge der Angreifer abgelegt waren. Von
dort aus arbeiteten sie sich durch das Netz der Hacker vor,
ermittelten weitere Opfer und schließlich auch die IP-Adressen und
Tarnfirmen der Täter: Die Spur endete im Iran. Man stellte auch fest,
dass die Attacken meist zu iranischen Bürozeiten erfolgten. Die
Hacker hatten Passwörter entschlüsselt, Zugangsdaten über gefälschte
Emails abgegriffen und Lücken im Betriebssystem Windows genutzt.
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Volker ter Haseborg
Redaktion Bilanz
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