Wie Indoor-Farming zur Erreichung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung beitragen und Wasserknappheit bekämpfen kann. Von Jörg Trübl, Verwaltungsrat der MABEWO AG aus Küssnacht am Rigi, Schweiz.
Die 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung
Die 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung ist ein globales Rahmenwerk, das von der UN verabschiedet wurde, um bis zum Jahr 2030 eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Darin werden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung definiert, die dazu beitragen sollen, die weltweite Armut zu bekämpfen, den Klimawandel zu bewältigen und die Umwelt zu schützen. Wie kann Indoor-Farming in diesem Kontext dazu beitragen, die 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen?
Indoor-Farming als vielversprechende Option
Indoor-Farming wird als eine vielversprechende Option angesehen, um zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung beizutragen. Die Methode ermöglicht eine effiziente und nachhaltige landwirtschaftliche Produktion, unabhängig von äußeren Einflüssen wie Wetterbedingungen und saisonalen Schwankungen. Im Hinblick auf die Produktion von Lebensmitteln kann dies besonders relevant sein, da es in der Landwirtschaft oft zu Ernteausfällen aufgrund von Naturkatastrophen oder klimatischen Veränderungen kommt. Das Ziel von Indoor-Farming-Systemen liegt in der Autarkie hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung in städtischer Umgebung. Der Fokus liegt beim Indoor-Farming auf der Lebensmittelsicherheit und dem Schutz der Umwelt. Kontrovers diskutiert werden der Energiebedarf, Kosten der Beleuchtung und Klimatisierung und die Wasserversorgung. Innovation und Entwicklung in Bezug auf die Konzeption Gebäude, energetische Optimierung und wirtschaftliche Attraktivität, sowie die Integration des Gebäudes in ein erweitertes Energiesystem als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, rückt wesentlich in den Fokus der Diskussion.
Weltwassertag und Indoor-Farming
Ein wichtiger Aspekt, der bei der Integration von Indoor-Farming in die 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung berücksichtigt werden sollte, ist der Weltwassertag, der jedes Jahr am 22. März gefeiert wird. Der Tag sensibilisiert für die weltweite Wasserknappheit und die Bedeutung von Wasser als eine der essenziellen Ressourcen für alle Lebewesen. Besonders in der Landwirtschaft ist das Wassersparen von großer Bedeutung, da diese Branche weltweit den größten Anteil am Wasserverbrauch hat.
Durch innovative Technologien und Maßnahmen wie Indoor-Farming kann jedoch der Wasserbedarf deutlich reduziert werden, was dazu beitragen kann, die weltweite Wasserknappheit zu bekämpfen. Je nach Anbauart und Standort kann Indoor-Farming bis zu 95 Prozent Wasser im Vergleich zur traditionellen Landwirtschaft im Freien sparen. Diese Methode bietet die Möglichkeit, den Wasserverbrauch für die Landwirtschaft erheblich zu senken und auf diese Weise zum Ziel einer Nachhaltigkeit beizutragen.
Weitere nachhaltige Vorteile von Indoor-Farming
Neben der Reduzierung des Wasserverbrauchs können Indoor-Farming-Systeme auch andere Methoden anwenden, um nachhaltiger zu werden. So können beispielsweise energieeffiziente LEDs für den Anbau der Pflanzen eingesetzt werden, was den Energieverbrauch senkt und die Produktion klimafreundlicher macht. Zusätzlich sparen verschiedene Recycling-Systeme Nährstoffe und Wasser, die zudem zurückzugewinnen sind.
Indoor-Farming ermöglicht die Produktion von lokalen und saisonalen Lebensmitteln. In vielen Ländern sind Lebensmittelimporte für einen Großteil der Ernährung verantwortlich. Dies bringt jedoch oft große Entfernungen und somit den Verbrauch von fossilen Brennstoffen mit sich. Durch die lokale Produktion lassen sich die Transport- und damit die CO2-Emissionen drastisch reduzieren.
Indoor-Farming ist allerdings nicht nur auf die landwirtschaftliche Produktion beschränkt. Es bietet auch eine Möglichkeit, direkt in urbanen Gebieten Lebensmittel anzubauen. Dies kann beispielsweise in der Gastronomie, durch die Verwendung von vertikaler Urban-Farming-Geräte oder in Gemeinschaftsgärten genutzt werden und ermöglicht so ein nachhaltigeres Leben in Großstädten.
Fazit: Vertikale Landwirtschaft trägt zur Sicherstellung der Ernährungssicherheit bei
Insgesamt zeigt sich, dass Indoor-Farming eine vielversprechende Option für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine effektive Möglichkeit ist, um zur Erreichung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung beizutragen. Besonders im Hinblick auf die weltweite Wasserknappheit und den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln sowie der Reduktion von CO2-Emissionen aufgrund von Lebensmitteltransporten wird diese Technologie immer wichtiger. Durch die Integration von erneuerbaren Energien und Recycling-Systemen kann noch mehr Nachhaltigkeit erreicht werden. Indem wir diese Optionen nutzen, können wir den Klimawandel und andere Herausforderungen unserer Zeit meistern und somit einer gesunden und nachhaltigen Zukunft entgegenblicken.
V.i.S.d.P.:
Jörg Trübl
Umweltingenieur
Vorstand MABEWO AG
FAQs:
1. Was ist Indoor-Farming?
Indoor-Farming ist eine landwirtschaftliche Methode, die die Produktion von Nutzpflanzen in kontrollierten Umgebungen wie Gewächshäusern oder in der Vertikalen ermöglicht. Es wird oft als Alternative zur traditionellen Landwirtschaft im Freien angesehen und hat den Vorteil, dass es unabhängig von äußeren Einflüssen wie Wetterbedingungen und saisonalen Schwankungen ist.
2. Wie kann Indoor-Farming zur Nachhaltigkeit beitragen?
Indoor-Farming-Systeme können auf verschiedene Weise zur Nachhaltigkeit beitragen. So gibt es beispielsweise Möglichkeiten, den Wasserverbrauch zu reduzieren, indem bis zu 95 Prozent Wasser im Vergleich zur traditionellen Landwirtschaft im Freien eingespart wird. Auch die Verwendung von energieeffizienten LEDs oder Recycling-Systemen kann zur Nachhaltigkeit beitragen. Zusätzlich kann die lokale Produktion von Nahrungsmitteln die Transport- und damit die CO2-Emissionen drastisch reduzieren, während gleichzeitig eine konstante und sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln ermöglicht wird.
3. Was sind die Vorteile von Indoor-Farming in urbanen Gebieten?
Indoor-Farming stellt auch eine Möglichkeit dar, direkt in urbanen Gebieten Lebensmittel anzubauen, beispielsweise in kleinen Gärten oder in der Gastronomie. Dies kann dazu beitragen, den Transport von Lebensmitteln zu minimieren sowie die Ernährungssicherheit und die lokale Wirtschaft zu stärken.