Ein Medikament gegen Grippe, ein Stromgenerator im
Würfelzuckerformat und ein hochempfindliches Sensorsystem für die
Biomedizin: Das sind nur drei von zehn Geschäftskonzepten, die beim
Science4Life Venture Cup in Berlin ausgezeichnet wurden. 70
Gründerteams hatten bei dem bundesweiten Businessplan-Wettbewerb ihre
Konzepte eingereicht. Die beiden Schirmherren der Gründerinitiative,
der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Mathias Samson und Dr.
Karl-Heinz Baringhaus von Sanofi in Deutschland, würdigten die
Preisträger für ihre Vorhaben. Sie betonten, dass in den vergangenen
18 Jahren bereits mehr als 1.500 Geschäftsideen beim Science4Life
Venture Cup eingesandt wurden. Gleichzeitig kündigten sie an, den
Zugang zum Wettbewerb weiter zu öffnen, um zukünftig auch Gründer im
Bereich „Energie“ noch intensiver zu fördern.
Gewohnt viele Teilnehmer aus ganz Deutschland und aus Österreich
hatten sich an der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup 2016
beteiligt: So überprüften und bewerteten die Experten von
Science4Life die 70 Einreichungen. Die Geschäftskonzepte kommen aus
ganz Deutschland, wobei Bayern, Baden-Württemberg und Hessen
besonders stark vertreten sind. Die Gründungsvorhaben stammen aus den
Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmazie, Green- und
Clean-Tech sowie Chemie. Die Konzepte sind auf hohem Niveau
ausgearbeitet und präsentieren wichtige Neuheiten für Mensch,
Wirtschaft und Umwelt.
Bei der Bewertung fließen Kriterien wie die Höhe des
Innovationsgrades, der wirtschaftlichen Erfolgsaussichten und des
gesellschaftlichen Nutzens ein. Besondere Erwartungen ruhen auf den
Teams mit den zehn besten Geschäftskonzepten. Die Entwicklung eines
Grippetherapeutikums, das auf die Hemmung der Virusvermehrung und
nicht auf die Viren selbst abzielt, könnte eine wirkungsvolle
Behandlungsalternative anbieten und zwar auch, wenn die Grippe
bereits ausgebrochen ist. Gleichermaßen vielversprechend ist es, mit
Hilfe der Nanotechnologie durch ein neuartiges Beschichtungsverfahren
die Empfindlichkeit von Sensoren in der Biomedizin deutlich zu
erhöhen. Einen beachtlichen Schritt für die Umwelt bedeutet die
Entwicklung eines würfelzuckergroßen thermoelektrischen Generators
aus kostengünstigen Materialien, der die Energie selbst kleinster
Wärmequellen in Strom umwandelt und zukünftig Batterien in
Kleingeräten ersetzen könnte.
Dafür, dass solche Geschäftsideen den Sprung in die Wirtschaft
schaffen und nutzbringend für alle zum Einsatz kommen, setzen sich
das Land Hessen und das Gesundheitsunternehmen Sanofi beständig und
mit Nachdruck ein.
Der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Mathias Samson zeigte sich
begeistert von der Vielfalt innovativer Ideen und exzellenter
Geschäftskonzepte:
„Unternehmensgründerinnen und -gründer mit ihren faszinierenden
Geschäftsideen leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung
drängender gesellschaftlicher Herausforderungen, etwa die
Gesundheitsversorgung, die Bewahrung unserer natürlichen
Lebensgrundlage und auch die Energiewende. Deshalb wollen wir künftig
mit der Gründerinitiative Science4Life neben den angestammten
Bereichen Life Sciences und Chemie auch ausdrücklich
Unternehmensgründer im Bereich Energie ansprechen und einen
Spezialpreis ausloben. Die Kosten dafür wird das Land übernehmen.“
Dr. Karl-Heinz Baringhaus, Administrativer Leiter Forschung und
Entwicklung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, lobte die Vielfalt
an Innovationen, die von den Gründerteams vorgestellt wurden. „Ich
bin fasziniert davon, was Kreativität zusammen mit Zielstrebigkeit
bewirken kann“, sagte er. Jungunternehmen seien wendiger als große
Firmen und könnten Ideen schneller umsetzen. „In Zusammenarbeit mit
Großunternehmen kann daraus eine Win-Win-Situation entstehen. Denn
dann treffen Innovationskraft und Flexibilität auf Finanzkraft und
Routine. Von den Ergebnissen dieser Kombination können später
Menschen und Gesellschaft profitieren“, sagte Baringhaus.
Die zehn Gewinnerteams der Konzeptphase sind
(in alphabetischer Reihenfolge):
ATRIVA Therapeutics GmbH, Tübingen
Cyprumed GmbH, Obsteig
Dispendix GmbH, Stuttgart
EmaCure, München
FerroSens, München
Ilmsens, Ilmenau
NanoWired, Darmstadt
Neomicra GmbH, Erlangen
Otego, Karlsruhe
PreOmics, Gauting
Die zehn Teams erhielten Preisgelder von je 1.000 Euro.
Ebenfalls auf der Prämierung gewürdigt wurde das Gründerteam
PROCERA Pharmaceuticals aus München. Seine Einreichung zur Bekämpfung
von krankhaftem Übergewicht ging als 1.500 Geschäftsidee bei
Science4Life ein. Für dieses Team wie auch für alle anderen
Gründungsinteressierten besteht die Möglichkeit, weitere
Unterstützung im Rahmen des Wettbewerbs zu nutzen und auf Know-how
von Profis aus dem umfangreichen Netzwerk zurückzugreifen.
Einsendeschluss für die Bewertung von Businessplänen ist der 29.
April 2016. Als Preisgelder sind insgesamt 67.500 Euro
ausgeschrieben. Eine Fortsetzung des Science4Life Technology Slam
gibt es am 19. April 2016. Weitere Informationen zur Teilnahme und zu
kostenlosen Zusatzangeboten stehen unter www.science4life.de zur
Verfügung.
Kontakt:
Geschäftsstelle des Science4Life e.V.
Industriepark Höchst, Gebäude H 831
65926 Frankfurt
Tel.: 069 / 30 55 50 50
Fax: 069 / 30 52 70 21
Hintergrundinformation:
Science4Life e.V. ist eine unabhängige Gründerinitiative, die
deutschlandweit Beratung, Betreuung und Weiterbildung von jungen
Unternehmen in den Branchen Life Sciences und Chemie kostenfrei
anbietet. Sie wurde bereits 1998 als Non-Profit-Organisation ins
Leben gerufen. Seit 2003 ist die Gründerinitiative Science4Life ein
Verein. Initiatoren und Sponsoren sind die Hessische Landesregierung
und das Gesundheitsunternehmen Sanofi. Gefördert wird das Projekt
auch durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Die Gründerinitiative setzt ihren thematischen Schwerpunkt auf den
alljährlich ausgetragenen Businessplan-Wettbewerb „Science4Life
Venture Cup“ und lädt jedes Jahr Ideenträger aus ganz Deutschland
ein, innovative Geschäftsideen aus den Bereichen Life Sciences und
Chemie in Unternehmenserfolge umzusetzen. Damit ist er der bundesweit
größte Businessplan-Wettbewerb dieser wichtigen Zukunftsbranchen. Er
bündelt zur Unterstützung der Unternehmensgründer fachspezifische
Expertise in einem Experten-Netzwerk aus über 160 Unternehmen und
Institutionen mit über 230 ehrenamtlich tätigen Experten. Seit 1998
haben in den 18 Wettbewerbsrunden mehr als 5.000 Teilnehmer über
1.500 Geschäftsideen, darunter 837 detailliert ausgearbeitete
Businesspläne erarbeitet und auf den Prüfstand gestellt. Über 600 neu
gegründete Unternehmen wurden geschaffen.
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