HIRNFORSCHUNG: Avatare – virtuell gefühlsecht

Neurologen haben Versuchspersonen glauben gemacht,
sie lebten im Körper einer Computerfigur. Wie das Magazin GEO in
seiner August-Ausgabe schreibt, könnte dies der Durchbruch zu einer
neuen Dimension von PC-Spielen sein: Statt eine virtuelle Welt nur zu
betrachten, könnte man sie tatsächlich betreten – oder es zumindest
so empfinden.

Dabei ging es dem Team von Olaf Blanke am EFFL Lausanne eigentlich
um etwas ganz anderes: die Erforschung von außerkörperlicher
Erfahrung („out of body experience“), wie sie bei Nahtod-Erlebnissen
auftritt. Betroffene berichten oft, sie hätten den Eindruck gehabt,
als verlasse der Geist den Körper, sodass der Hinscheidende seinen
Leib von außen betrachtet.

Doch das sei lediglich Resultat einer Sinnesverwirrung des
Gehirns, meint Blanke. Mit einem Trick gelang es dem Team, ähnliche
Eindrücke bei Versuchspersonen zu erzeugen. Diese betrachteten
zunächst einen Avatar am Bildschirm, der von einem Gegenstand am
Körper berührt wurde, während sie zur gleichen Zeit mit einem Stock
an derselben Körperstelle berührt wurden. Nach einer Weile hatten sie
den Eindruck, in den Leib des Avatars hinüberzuwandern und empfanden
in diesem Zustand weniger Schmerz, wenn man Druck auf ihren Finger
ausübte, der Finger des Avatars am Bildschirm aber nicht gedrückt
wurde.

Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Kommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 – 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 – 56 83
E-Mail pelikan.maike@geo.de
Internet www.geo.de

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