Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) lädt Forscher
aus aller Welt ein, sich für die Nutzung seines
Spitzenforschungslabors „Future SOC Lab“ zu bewerben. Bis 10.
September können interessierte Wissenschaftler Vorschläge zu eigenen
Projekten einreichen, für welche sie die Hochleistungs-Hard- und
Software des HPI nutzen möchten. Ein von HPI-Direktor Prof. Christoph
Meinel geleitetes Komitee aus Vertretern der Industriepartner EMC,
Fujitsu, Hewlett Packard und SAP sowie weiteren HPI-Wissenschaftlern
wird die Projektauswahl treffen und das Ergebnis beim „Future SOC Lab
Day“ am 24. September bekanntgegeben. Details zur Bewerbung unter
www.hpi.uni-potsdam.de/futuresoclabday.
Das im Juni 2010 eingerichtete HPI Future SOC Lab stellt zusammen
mit seinen internationalen Industriepartnern eine leistungsfähige
Infrastruktur für die akademische Forschung bereit, wie sie sonst nur
in großen Unternehmen zu finden ist. „Bei uns am HPI steht eine sonst
im Hochschulbereich kaum finanzierbare experimentelle Basis zur
Verfügung, die Forschungen rund um innovative Konzepte für zukünftige
IT-Systeme auch außerhalb geschlossener Industrielabore ermöglicht“,
erläuterte Prof. Andreas Polze, Leiter des HPI-Fachgebiets
Betriebssysteme und Middleware. Interessierte Wissenschaftler aus
universitären und außeruniversitären Forschungsinstitutionen in aller
Welt könnten im HPI Future SOC Lab zukünftige hochkomplexe IT-Systeme
untersuchen, neue Ideen, Datenstrukturen und Algorithmen entwickeln
und diese bis hin zur praktischen Erprobung verfolgen, so Polze, der
auch Sprecher der HPI Research School ist.
Die modernen Hochleistungssysteme des HPI besitzen tausende
Rechenkerne, eine immense Arbeitsspeicherkapazität im
Terabyte-Bereich und große SSD-basierende Speichersysteme. Zur
Ausstattung des HPI-Spitzenforschungslabors gehören zum Beispiel
neueste Serversysteme von Fujitsu und Hewlett-Packard, ausgestattet
mit vier und acht Intel 64 Bit CPUs und bis zu 128 logischen
Recheneinheiten sowie ein bis zwei Terabyte Hauptspeicherkapazität.
Weiterhin unterstützen leistungsfähige Speichersysteme von EMC,
kleinere Serversysteme sowie ein GPU-Rechensystem mit NVIDIA Tesla-
und K20-Einheiten vielfältige Forschungsinteressen. Einmalig im
akademischen Umfeld ist die Möglichkeit, auf SAPs neue In-Memory
Lösung „HANA“ zuzugreifen und in Anwendungen einzusetzen. Außerdem
stellt SAP die Software-as-a-Service Enterprise-Lösung „Business
ByDesign“ mit der Entwicklungsumgebung „ByDesign Studio“ zur
Verfügung. Dank der neusten Hewlett Packard-Lösung „HP Converged
Cloud“ können die HPI-Wissenschaftler auch Regeln für die Vergabe von
Rechenressourcen an die Nutzer ihres Spitzenforschungslabors
aufstellen und Abläufe automatisieren.
Seit der Labor-Eröffnung konnten über 100 Forscher mehr als 30
Projekte erfolgreich abschließen. Erste Forschungsprojekte im
HPI-Spitzenforschungslabor haben zum Beispiel bereits zu bedeutenden
Fortschritten in der Beschleunigung von Unternehmensdatenanalysen
geführt (In-Memory Data Management). Auch für das Service-orientierte
Computing und für zuverlässiges Cloud Computing werden spezielle
Verfahren untersucht und in Zusammenarbeit mit Industriepartnern für
den Einsatz in zukünftigen Systemen weiterentwickelt.
Forscher des Max-Planck-Institutes für Molekulare
Pflanzenphysiologie in Potsdam und des HPI erforschen zusammen, wie
sich Stoffwechselnetzwerke von Organismen durch parallele
Simulationen schneller untersuchen lassen. Mit einem
leistungsfähigen, auf Grafikkarten basierenden System untersuchen
Forscher des HPI, wie sich 3D-Szenen in Videos in Echtzeit berechnen
lassen, um z.B. dynamisch die Inhalte anzupassen. Weitere Projekte
beschäftigen sich mit der Verwaltung von virtuellen Maschinen, der
Basis für Cloud Computing, um die Systeme durch das Abschalten von
ungenutzten Teilen besonders energieeffizient zu betreiben.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI)
in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für
IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang
„IT-Systems Engineering“ an – ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 450
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn
HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte
und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente
universitäre Forschung – in seinen neun Fachgebieten, aber auch in
der HPI Research School für Doktoranden mit ihren
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt
der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen
großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das
Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle
Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012
ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse@hpi.uni-potsdam.de, Pressesprecher
Hans-Joachim Allgaier, M.A., Telefon 0331 5509-119