An diesem Wochenende ist Hamburg wieder Nabel der
Endoskopie-Welt: 2.500 Experten aus mehr als 20 Ländern treffen sich
am 7. und 8. November zum 22. Endo Club Nord – dem weltweit größten
Endoskopie-Livekongress. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die
endoskopische Entfernung früher bösartiger Tumore des
Magen-Darm-Traktes: Diese minimalinvasiven, schonenden Verfahren
ersparen Patienten häufig eine große Operation und erleichtern den
Genesungsprozess.
Den Kern des Endo Club Nord bilden Live-Untersuchungen, übertragen
aus den Asklepios Kliniken Barmbek und Altona sowie dem
Universitätsklinikum Eppendorf. In den drei Kliniken sind bekannte
Untersucher aus der ganzen Welt zu Gast. Gemeinsam mit den jeweiligen
Endoskopieteams demonstrieren sie innovative, besonders aufwändige
aber auch etablierte endoskopische Verfahren, die bei verschiedensten
Krankheiten von der Speiseröhre bis zum Enddarm zum Einsatz kommen.
„Wir wollen den Teilnehmern mit insgesamt 40 Live-Fällen zeigen,
was heute mit endoskopischen Techniken minimal invasiv alles möglich
ist. Durch die Live-Übertagungen sind die teilnehmenden Kollegen im
CCH in den kompletten Ablauf der Untersuchung eingebunden“, erläutert
Privatdozent Dr. Siegbert Faiss den Nutzen der aufwändigen
HD-Übertragung aus den Kliniken auf eine mehr als 30 Meter breite
Leinwand. Faiss ist Chefarzt der Gastroenterologie &
Interventionellen Endoskopie der Asklepios Klinik Barmbek und
diesjähriger Kongresspräsident.
Japanischer Endoskopie-Pionier zu Gast
Gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Friedrich Hagenmüller,
Chefarzt Gastroenterologie der Asklepios Klinik Altona und Prof. Dr.
Thomas Rösch, Direktor der Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie am
UKE Hamburg, freut sich Dr. Faiss besonders auf einen
Gast-Untersucher: Prof. Naohisa Yahagi von der Keio-Universität in
Tokio. Prof. Yahagi gilt als Pionier einer speziellen
Endoskopietechnik – der sogenannten Endoskopischen
Submukosa-Dissektion (ESD). Mit der ESD können spezielle Frühformen
bösartiger Tumoren so präzise und schonend entfernt werden, dass das
betroffene Organ – z.B. die Speiseröhre, der Magen oder der Darm –
erhalten bleiben kann. Eine aufwändige chirurgische Operation ist
dann nicht mehr nötig. Dr. Faiss selbst hat diese Technik von Prof.
Yahagi erlernt und führt seit einigen Jahren erfolgreich
entsprechende Eingriffe in der Asklepios Klinik Barmbek durch.
Medizinisch steht neben der ESD die Therapie von Darmpolypen im
Mittelpunkt. Diese Schleimhautausstülpungen selbst sind harmlos, da
sich aus den sogenannten Adenomen jedoch Darmkrebs entwickeln kann,
gilt die frühzeitige komplette Entfernung dieser Polypen als die
effektivste Methode um Darmkrebs zu verhindern. Im Rahmen des Endo
Club Nord werden neue Methoden aufgezeigt, die dank verbesserter
Endoskoptechnik mit 300-Grad-Optiken und schärfstem HD-Zoom auch
kleinste Krebsvorstufen auffindbar und behandelbar machen
„Zukunft der Ärzteschaft“ ergänzt das Programm
Ehrenpräsident des Endo Club Nord ist in diesem Jahr Prof. Dr.
Frank Ulrich Montgomery. „In seiner Doppelfunktion als Präsident der
Bundesärztekammer und aktiver Radiologe wird er Kongressteilnehmern
seine Sichtweise über die Zukunft der Ärzteschaft in Deutschland
erläutern“, kündigt Faiss an.
Mit diesen und weiteren Programmhöhepunkten unterstreicht der 22.
Endo Club Nord, der in enger Kooperation mit dem in Hamburg
ansässigen Endoskop-Weltmarktführer Olympus ausgerichtet wird, den
Stellenwert Hamburgs als führende Endoskopie-Metropole Deutschlands.
Die 1991 ins Leben gerufene Veranstaltung ist für Mediziner,
Pflegepersonal und Studierende der weltweit größte
Fortbildungskongress für Endoskopie und hat sich zu einer
internationalen Institution für Spezialisten aus der ganzen Welt
entwickelt.
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