Vor 50 Jahren sind die Apollo-Raumfahrer zum Mond gereist. Und
waren für Gesundheitsprobleme bestens gerüstet. Auch heute sind bei
bemannten Missionen im All Arzneimittel in der Bordapotheke. Diese
sorgen dafür, dass die Astronauten selbst im Krankheitsfall ihre so
wichtige Pionierarbeit fortführen können. Auch für die
Arzneimittelentwicklung spielt die Forschung im All eine wichtige
Rolle. Gute Nachrichten für uns Erdlinge!
Laut Zusammenstellung der NASA (http://ots.de/5JomMu) hatten die
Apollo-Astronauten folgende Präparate an Bord: 60 antibiotische
Mittel, 12 gegen Übelkeit, 18 Schmerzmittel, 60 abschwellende Mittel,
24 gegen Durchfall, 72 Aspirin und 21 Schlafmittel. Davon haben die
Crew-Mitglieder der 11. Apollo-Mission allerdings nicht viele
einnehmen müssen. Lediglich die Mittel gegen Übelkeit wurden zur
Hälfte aufgebraucht. Auch heute sind die meisten eingenommenen
Medikamente im Weltraum gegen Übelkeit, Schmerzen und Schlafmittel.
Vor der Einnahme konsultieren die Raumfahrer einen Fliegerarzt, außer
bei Arzneien gegen Schmerzen und bei Schlafstörungen. Der
Beipackzettel muss dafür nicht umgeschrieben werden. Arzneimittel
wirken im schwerelosen Raum genauso wie auf der Erde.
Heute findet der Großteil der bemannten Raumfahrt im Erdorbit, auf
der Internationalen Raumstation (ISS), statt. Dort experimentiert die
Besatzung unter anderem mit Proteinkristallen. Proteine sind die
Grundlage des Lebens. Vieles über sie ist jedoch noch nicht bekannt.
Was man weiß: Proteinkristalle eignen sich hervorragend zur
Erforschung des Aufbaus und der Wirkungsweisen dieser komplexen
Bausteine unseres Organismus. Der Vorteil des Alls: Proteinkristalle
lassen sich in der Schwerelosigkeit qualitativ wesentlich besser
herstellen. Zurück auf der Erde analysieren Forscher anschließend die
Struktur der Proteine. Die daraus gewonnen Daten lassen sich nutzen,
um Arzneimittel einer neuen Generation zu entwickeln, zum Beispiel
gegen die Nervenkrankheit Parkinson.
Übrigens: Weil die ISS „nur“ circa 400 Kilometer von der Erde
entfernt ist, können die Crew-Mitglieder im Ernstfall innerhalb von
24 Stunden zurückgebracht werden. Das ist jedoch extrem teuer – und
war auch dank der Arzneimittel an Bord bislang noch nie notwendig.
Insgesamt also gute Nachrichten für uns Erdlinge und für unsere
Forscher im All!
Ihr Ansprechpartner:
Andreas Aumann, Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de
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