Das renommierte Wissenschaftszentrum für Teilchenphysik CERN hat Oerlikon Leybold Vacuum den Zuschlag gegeben, über 50 mobile Leckdetektor-Systeme PHOENIXL 300 inklusive Remote Control System RC 310 WL zu liefern. Mit diesem Auftrag hat sich Oerlikon gegen ein namhaftes internationales Wettbewerbsumfeld durchgesetzt. Für Dr. Martin Füllenbach, CEO Oerlikon Leybold Vacuum, ist dieser Erfolg zukunftsweisend: „Dies ist einer der umfangreichsten Aufträge für Lecksuchsysteme, die wir im Bereich ‚Forschung & Entwicklung’ bei einem Kunden platzieren konnten. Wir freuen uns, dass das CERN uns weiterhin als wichtigen Partner bei seinen bahnbrechenden Forschungen betrachtet.“
Die Forscher des CERN in Genf untersuchen, was die Welt im Innersten zusammenhält – mit der Entdeckung des sogenannten Higgs-Teilchens vor wenigen Monaten konnten weitere grundlegende Erkenntnisse gewonnen werden. Der weltgrößte Beschleuniger LHC, Large Hadron Collider, ist das Herzstück der Großforschungseinrichtung. Die technischen Anforderungen an Vakuumsysteme wie Qualität, Zuverlässigkeit und Stabilität sind bei den Anwendungen des CERN sehr hoch. Oerlikon Leybold Vacuum ist seit Jahrzehnten Technologiepartner des Genfer Forschungslabors und lieferte mehrfach Vakuumsysteme und -komponenten.
Bei den Experimenten im LHC ist es zwingend erforderlich, in dem 27 Kilometer messenden unterirdischen Rohrleitungssystem ein kontinuierlich reines Ultrahochvakuum zu halten. Entsprechend ist die Helium-Lecksuche am CERN ein sehr wichtiger Aspekt: Entweicht das knappe und teure Edelgas aus dem Speicherring, können keine Experimente mehr durchgeführt werden, denn die Betriebstemperatur im System wird mittels Helium konstant auf -271,3 °C gehalten. Nur unter diesen Bedingungen lassen sich die Teilchen auf Lichtgeschwindigkeit und anschließend zur Kollision bringen.
Renommierte Forscher wie etwa der Physiker und Nobelpreisträger Robert Richardson sind sich sicher, dass das Edelgas noch in diesem Jahrhundert zur Neige gehen wird. Ohne Helium wären viele Forschungszweige zur Aufgabe gezwungen. Im September 2008 kam es aufgrund eines Lecks im LHC zum Austritt rund einer Tonne Helium.
Der Leiter der Abteilung für Vakuum-, Oberflächen- und Beschichtungstechnologie für die CERN-Gruppe, Dr. José Miguel Jimenez, sagt: „Oerlikon Leybold Vacuum ist einer der wenigen Technologielieferanten, der die extremen Anforderungen des CERN Partikelbeschleunigers im Hinblick auf die erforderlichen Vakuum- und Lecksuchsysteme erfüllen kann. Wir können uns auf Lösungen von Oerlikon Leybold Vacuum verlassen“.
Neben dem Teilchenbeschleuniger kommen die Leckdetektoren im CERN bei der Dichtheitsprüfung des großen ATLAS-Detektors, des CMS (Compact Muon Spectrometer) und einzelner Komponenten zum Einsatz, die für die Antimaterie-Forschung verwendet werden. Vakuumlecksuche wird normalerweise für das Teilchenstrahl-Vakuum und für das Isolationsvakuum verwendet. Bei der Identifizierung größerer Lecks wird hingegen die Schnüffeltest-Methode angewandt. Fazit: Die absolute Dichtheit der Komponenten und damit die Lecksuche sind integraler Bestandteil und wesentliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung des Hochvakuums in technisch aufwendigen Systemen.
Gerade der kompakte Lecksucher PHOENIXL 300 von Oerlikon Leybold Vacuum kann in diesem Zusammenhang durch seinen flexiblen Einsatz überzeugen. Eine tiefe nachweisbare Leckrate (≤ 5 x 10-12 mbar x l/Sec.) und die Möglichkeit, das fahrbare Gerät im Teilstromsystem zu betreiben, sorgen für zuverlässige und stets reproduzierbare Messergebnisse in derart anspruchsvollen Anwendungen.
Die schnelle Betriebsbereitschaft und die extrem kurzen Reaktionszeiten bei Lecksuchmessungen sorgen für eine kundenfreundliche Bedienung des Lecksuchers. Zudem können sich Anwender mit dem Remote Control System RC 310 WL praktischerweise bis zu 100 Meter von der Messstelle wegbewegen und das Gerät via Grafik-Touchpanel, Datenspeicher und USB Anschluss bedienen. Ein weiteres Plus: Oerlikon Leybold Vacuum bietet zusätzlich – auch vor Ort – Schulungsprogramme für das gesamte Spektrum der Lecksuchanwendungen an.
Oerlikon CEO Michael Buscher sagt: „Der Erfolg bei dieser Ausschreibung verdeutlicht einmal mehr, dass unsere technologisch führenden Lösungen für Forschungsanwendungen von grundlegender Bedeutung sind. Wir sind stolz, den CERN bei der Beantwortung der Urfragen der Physik auch in Zukunft unterstützen zu dürfen.“