GESCHICHTE: Ewiger Judenhass

Die Neigung zum Antisemitismus ist in deutschen
Städten oft über zahlreiche Generationen weitergegeben worden,
berichtet das Magazin GEO in seiner August-Ausgabe. Nico Voigtländer
und Hans-Joachim Voth von der University of California in Los Angeles
haben 1400 deutsche Städte verglichen. Dabei stellten sie fest, dass
dort, wo bereits im Mittelalter Pogrome gegen die jüdische
Bevölkerung wüteten, Judenhass auch im 20. Jahrhundert besonders
ausgeprägt war. An diesen Orten kam es ab den 1920er Jahren sechsmal
häufiger zu Verfolgungen. Beispiele sind Würzburg und Aachen im Jahr
1933: Bei vergleichbarer Größe und einer schon im Mittelalter
existierenden jüdischen Gemeinde unterscheiden sich die Städte
hinsichtlich mittelalterlicher Pogrome – in Würzburg sind sie
bezeugt, in Aachen blieben sie aus. Konsequenz: Würzburger Juden
wurden bereits in der Weimarer Republik attackiert, in Aachen nicht;
die NSDAP erhielt 1928 in Würzburg rund sechsmal so viele Stimmen wie
in Aachen, und später wurden in Würzburg 44 Prozent der Juden
deportiert, in Aachen „nur“ 37 Prozent. Am besten ging es Juden laut
der Studie vor allem in rasch wachsenden prosperierenden Siedlungen
mit vergleichsweise hoher Durchmischung der Bevölkerung. Auch wenn
solche Städte nicht immun gegen Rassismus waren, hat Migration dort
offenbar über die Jahrhunderte die Toleranz gefördert.

Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich,
hat 146 Seiten und kostet 6,30 Euro.

Unter www.geo.de/presse-download finden Sie das aktuelle Heftcover
zum Download.

Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Kommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 – 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 – 56 83
E-Mail pelikan.maike@geo.de
Internet www.geo.de

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