Laura und Sarah sitzen konzentriert mit roten Köpfen vor einer kleinen Glühbirne, einem Schaltplättchen und einer Batterie. Sie versuchen einen elektrischen Stromkreis herzustellen. Neben ihnen Thomas Fries, promovierter Physiker und Geschäftsführer der Fries Research & Technology GmbH (FRT), der den Schülerinnen begeistert zuschaut. Diese Szene spielte sich jetzt in der Gemeinschaftsschule Bergisch Gladbach-Gronau ab. Der Anlass: Startschuss für ein Projekt, mit dem schon die Jüngsten für Technik und Naturwissenschaften begeistert werden sollen.
Bildungssponsoring an Grundschule
Fries Research & Technology GmbH engagiert sich seit Jahren im Bereich Bildungssponsoring und setzt mit der Förderung des Projekts „TuWas! Technik und Naturwissenschaften an Schulen“ an der GGS Gronau bei den Jüngsten an. Das Projekt wird von der IHK Köln und der IHK Bonn/Rhein-Sieg in Kooperation mit der Freien Universität Berlin unterstützt. Ziel ist, Kinder bereits im Grundschulalter spielerisch an Naturwissenschaft und Technik heranzuführen. Denn je früher das Interesse und die Begeisterung für diese Themen geweckt werden, desto offener sind sie später für technisch geprägte Ausbildungsberufe oder ingenieurwissenschaftliche Studiengänge.
„Hirn statt Erdöl“
Bereits heute wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, qualifizierte Ingenieure und Facharbeiter für technische und naturwissenschaftliche Bereiche zu finden. Der demographischen Wandel verstärkt den Abwärtstrend. Aus diesem Grund ist die Unterstützung solcher Projekte wie „TuWas!“ von großer Bedeutung. Thomas Fries Devise lautet „Hirn statt Erdöl“. „Da wir in Deutschland keine Bodenschätze besitzen, sind wir auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Ich sehe es als unternehmerische Aufgabe, so für den Standort zu sorgen“, betont er.
Experimentieren funktioniert Sprachübergreifend
Die Schulleiterin Maria Kaiser freut sich, das Modell an ihrer Schule anbieten zu dürfen. „Unsere Schule besuchen 185 Schüler, die aus 16 verschiedenen Ländern stammen. Viele der Kinder erlernen erst gerade die deutsche Sprache. Dadurch, dass die Kinder selber experimentieren können, lernen sie technische Abläufe praktisch zu begreifen, ohne dabei die Begrifflichkeiten kennen zu müssen. Verstehen wird auf einer anderen Ebene möglich“, erzählt Kaiser. Thomas Fries erklärt: „Ich denke, dass Deutschland schon immer von neuen Einflüssen und Menschen profitiert hat. Deshalb halte ich die Förderung von Integration für sehr wichtig. Mit dem Projekt an der GGS Gronau können wir so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“
Um das Projekt kostenfrei an den Grundschulen anzubieten, unterstützen Sponsoren wie FRT es finanziell. Das Sponsoringpaket umfasst Materialien für fünf Experimentierreihen pro Jahr und Fortbildungen der Lehrkräfte. Ein Modell, das Schule machen sollte – auch in anderen Regionen Deutschlands.