Wie können Dienstleister und produzierende Unternehmen ihre Mitarbeiter besser bei der Durchführung ihrer Arbeit unterstützen? Wie kann das Lernen zukünftig in den laufenden Arbeitsprozess integriert werden? Mit diesen Fragen befasst sich seit Dezember 2013 eine Gruppe Wissenschaftler des FIR an der RWTH Aachen gemeinsam mit den Verbundpartnern Xervon GmbH, Deutsche MTM-Vereinigung e. V., Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen, Zwiesel Kristallglas AG, HELLA KGaA Hueck & Co. sowie FEV GmbH in dem Forschungsprojekt „ELIAS“ (Förderkennzeichen: 01XZ13007). Das Verbundprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Akronym ELIAS steht dabei für „Engineering und Mainstreaming lernförderlicher industrieller Arbeitssysteme für die Industrie 4.0“.
„Eine der wesentlichen Herausforderungen der vierten industriellen Revolution wird es sein, die Mitarbeiter durch neue technologiegestützte Lernkonzepte für ihre zukünftigen Aufgaben zu befähigen“, erklärt Roman Senderek, Projektleiter seitens des FIR.
Gleichzeitig bedingen der demographische Wandel in Deutschland und der damit einhergehende Fachkräftemangel die Notwendigkeit, Konzepte zu entwickeln, die die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter über ihr gesamtes Erwerbsleben sichern und eine zielgruppengerechte Qualifikation ermöglichen. „Ein Beispiel für ein technologiegestütztes Lernsystem ist die Lernbrille, über die Mitarbeiter während des Arbeitsprozesses weiterführende Informationen zu ihren Aufgaben erhalten und neue Vorgehensweisen vermittelt bekommen.“, so Senderek.
Arbeits- und Produktionssysteme müssen zukünftig von Anfang an so gestaltet werden, dass sie auf neue Formen des Lernens und der Qualifizierung ausgerichtet sind. Dies wird für ein demographiesensibles und berufsbegleitendes Kompetenzmanagement sowie den Ausbau der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen unabdingbar sein.
Ein maßgebliches Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung des ELIAS-Planungstools, das als virtueller Planungstisch zu verstehen ist. Mithilfe einer nutzerfreundlichen Oberfläche sollen Entscheidungsträger aus einem Methoden- und Technologiekatalog optimale Lösungen für die Lernförderlichkeitsgestaltung in ihrem Unternehmen konfigurieren können.
Zudem wird im Rahmen des Projekts die ELIAS-Community aufgebaut, mit deren Hilfe sich Entscheidungsträger und andere Experten auch über die Projektpartner hinaus zu dem Thema austauschen können. Da, wo Ansätze und Instrumente des Lernens im Prozess der Arbeit noch nicht breitenwirksam sind, ist es die Aufgabe der ELIAS-Community, entsprechende praxisfeste Vorgehensweisen zu entwickeln. So wird auch nach Projektabschluss die Weiterentwicklung des ELIAS-Ansatzes und der darin integrierten Methoden- und Technologiekataloge sichergestellt.
Weitere Informationen zu dem Projekt ELIAS sind auch im Internet auf der Seite des FIR abrufbar unter www.fir.rwth-aachen.de/forschung.