Einschränkungen der Gehfähigkeit gehören für
Patienten mit Multipler Sklerose (MS) zu den größten Belastungen. Mit
Fampyra steht für die betroffenen Patienten mit Gehbehinderung (EDSS
4 – 7) ab sofort die erste zugelassene medikamentöse Therapie zur
Verbesserung der Gehfähigkeit zur Verfügung. Für MS-Patienten
bedeutet dies einen erheblichen Fortschritt in Richtung mehr
Lebensqualität. Die neue Therapie mit dem Wirkstoff Fampridin (2 x
10mg/Tag) steht als Tablette zur Verfügung und ist bei allen
Verlaufsformen der MS – schubförmig und progredient – wirksam.
Fampyra kann mit allen bestehenden Basistherapien kombiniert oder als
Monotherapie eingenommen werden. Es verbessert die Gehfähigkeit
signifikant um rund 25 %. [1, 2] Die Wirksamkeit tritt bei Respondern
nach ca. 2 Wochen ein.
Der selektive Kaliumblocker Fampyra (4-Aminopyridin oder 4-AP)
erhöht die Leitfähigkeit demyelinisierter Axone. Nach dem
Schlüssel-Schloss-Prinzip blockiert es spannungsabhängige neuronale
Kaliumkanäle, so dass das Kalium aus den freiliegenden Kanälen nicht
entweichen kann. Mit Fampyra kommt es trotz Demyelinisierung wieder
zur Verbesserung der Weiterleitung von Aktionspotentialen. [3] Bisher
gab es keine zugelassene Therapie speziell zur Verbesserung der
Gehfunktion, lediglich Therapien für einzelne Symptome, die zu
Mobilitätseinschränkungen führen [4] oder Rehabilitationsprogramme
[5]. Mit Fampyra steht nun erstmals ein Medikament gezielt zur
Verbesserung der eingeschränkten Gehfähigkeit von MS-Patienten zur
Verfügung. Auch der MSWS-12-Wert wurde deutlich gesteigert, was
bedeutet, dass Fampridin neben dem klinisch messbaren Nutzen auch aus
Sicht der betroffenen Patienten deutlich die Gehfähigkeit verbessert.
Quellen:
1.Goodman AD et al., Lancet 2009; 373: 732-738
2.Goodman AD et al., Ann Neurol 2010; 68: 494-502
3.Sherratt RM et al. Nature1980; 283: 570-572
4.Goldman MD et al. Cleve Clin J Med. 2006; 73:177-186
5.National Multiple Sclerosis Society. Rehabilitation:
Recommendations for persons with multiple sclerosis.
www.nationalmssociety.org/download.aspx?id=132
Accessed July 26, 2009
Pressekontakt:
Journalistenservice:
Martina Welters
Tel.: 02173/9769-84
Fax: 02173/9769-49
E-Mail: martina.welters@medical-relations.de