Die Europäische Union investiert 8,5 Millionen Euro im Kampf gegen Armutskrankheiten.
Braunschweig, den 18 November 2013
Im November 2013 beginnt das „Europäische Forschungs-Infrastrukturprogramm zur Bekämpfung von Armutskrankheiten“ (EURIPRED). Das Programm soll weltweit die Zusammenarbeit verschiedener Forschungsgruppen stärken und einen globalen Ansatz zur Bekämpfung von Armutskrankheiten bieten. Das ultimative Ziel ist es, die Entwicklung neuer Strategien und Wirkstoffe (Impfstoffe, Medikamente, Mikrobizide) zu beschleunigen, um Tuberkulose, HIV, Malaria, Hepatitis B und Hepatitis C zu bekämpfen. EURIPRED wird mit 8,5 Millionen Euro von der Europäischen Kommission mitfinanziert. Wissenschaftler aus 17 Instituten und 10 Ländern aus Industrie und Wissenschaft werden in diesem neuen Programm zusammenzuarbeiten.
An HIV / AIDS, Tuberkulose (TB) und Malaria sterben weltweit allein 3,4 Millionen Menschen pro Jahr. Trotz erheblicher Anstrengungen in den letzten Jahren breiten sich diese sogenannten Armutskrankheiten immer weiter aus. Gründe dafür sind unter anderem das Fehlen von Impfstoffen und wirksamen sowie geeigneten Medikamenten. Oft führen schwere Nebenwirkungen zu frühzeitigen Therapieabbrüchen der Patienten, was unter anderem zu einer gefährlichen Resistenzentwicklung der Erreger führen kann. Daher werden dringend neue Strategien und Instrumente zur Bekämpfung dieser Krankheiten benötigt.
Weltweit entwickeln weltweit Labore neue Mittel gegen einzelne Krankheiten wie HIV, TB und Malaria. Jedoch fehlte bisher der Austausch von Wissen und Erfahrung über die Labore hinaus, und die einzelnen Labore teilten nicht koordiniert ihre Forschungsergebnisse. Hier setzt EURIPRED an. Mit dem Ziel das weltweite Wissen über diese Krankheiten zu integrieren soll die Entwicklung neuer Impfstoffe und Medikamente nun beschleunigt werden, einschließlich die Entwicklung neuer Mittel gegen Hepatitis B und Hepatitis C.
„Durch die Schaffung von Partnerschaften zwischen europäischen Wissenschaftlern und internationalen Forscherteams aus Ländern, die stark von diesen Krankheiten betroffen sind, hoffen wir wir die Entwicklung neuer Impfstoffe, Arzneimittel und Mikrobizide beschleunigen zu können.“, sagt Dr. Meghna Ramaswamy, Koordinator von EURIPRED und wissenschaftliche Leiter des Zentrums für AIDS Reagenzien, am National Institute of Biological Standards and Control (NIBSC) in London. „Abgesehen davon, können wir durch unseren Ansatz der Zersplitterung der Forschung und damit einhergehender unnötiger Doppelarbeit entgegenwirken. Durch die Bündelung bisher fragmentierter Ressourcen will EURIPRED die Effizienz und Effektivität in der Forschung steigern.“, so Dr. Ramaswamy.
Das EURIPRED-Konsortium umfaßt ein Team führender europäischer Wissenschaftler, Institute und Netzwerke auf dem Gebiet der Armutskrankheiten. Das Projekt wird unterstützt von Partnern aus Ländern, die am stärksten von den Krankheiten betroffen sind, wie China, Rußland und Kenia. Neben dem Wissensaustausch sollen die Entwicklung und der Austausch von Standardreagenzien und Diagnostika sowie die Ausbildung von Wissenschaftlern und Gesundheitspersonal vorangetrieben werden.
Die LIONEX GmbH Braunschweig ist ein Biotech Unternehmen, daß seit Jahren auf dem Gebiet der Entwicklung neuer Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente gegen die Tuberkulose tätig ist. LIONEX stellt dem EURIPRED-Konsortium hochreine Proteine, Lipide unde weitere Reagenzien zur Forschung und Entwicklung für dringend benötigte Tuberkulose-Diagnostika und -Medikamente zur Verfügung. Die Tuberkulose forderte in den letzten Jahren bis zu 2 Millionen Todesfälle und 9 Millionen Neuinfektionen jährlich. „Zusammen mit unseren Partnern haben wir nun endlich eine Chance effektiv Vakzine, Diagnostika und Medikamente gegen die neuen, gefährlichen multiresistenten Bakterien zu entwickeln.“, so Professor Mahavir Singh, der Gründer der Lionex GmbH.