EU-Biotech Act: LSAA fordert Balance zwischen Innovation, IP-Schutz & fairem Zugang / Life Sciences Acceleration Alliance ruft vor EU-Präsentation zu mutigen, wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen auf


 
Die Life Sciences Acceleration Alliance (LSAA) verfolgt die Diskussion um den EU Biotech Act von Anbeginn an und blickt der Vorstellung im Europäischen Parlament am 16. Dezember 2025 mit Zuversicht entgegen. Der in Deutschland registrierte Verein, der Investoren, Unternehmen und Expert:innen aus ganz Europa vernetzt, erwartet, dass der neue Rechtsrahmen nicht nur regulatorische Hürden abbaut, sondern auch langfristig tragfähige und innovationsfördernde Bedingungen für den gesamten europäischen Life-Sciences-Sektor schafft.

„Europa steht an einem Wendepunkt“, erklärt Rainer Westermann, Chairman der LSAA. „Der Biotech Act ist eine historische Chance. Wenn wir Forschung, Produktion und Marktzugang nachhaltig stärken wollen, brauchen wir bessere und dauerhaft verfügbare Finanzierungsinstrumente – insbesondere zur Überbrückung der kritischen Phase zwischen wissenschaftlicher Entwicklung und erfolgreicher Kommerzialisierung. Ebenso entscheidend sind ein verlässlicher Schutz geistigen Eigentums, attraktive Marktanreize und ein ausgewogenes Preisgefüge, das Innovation nicht ausbremst.“

Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsklima stärken

Laut LSAA hinkt Europa im internationalen Vergleich bei Risikokapital, Skalierungspotenzial und regulatorischer Planbarkeit weiterhin hinterher.

„Der Biotech Act muss Planungssicherheit schaffen, Genehmigungsprozesse vereinfachen und private Investitionen gezielt anziehen“, so Westermann. „Nur dann kann Europa im Wettbewerb mit den USA und China bestehen – und Innovationen künftig nicht nur hervorbringen, sondern auch in Europa halten.“

Die LSAA fordert unter anderem:

– den Aufbau eines einheitlichen europäischen Kapitalmarkts,
– klare Investitionsanreize für Wagniskapitalgeber – die einzige Anlageklasse, die langfristig in Hochrisiko-Innovationen investiert,
– sowie einen liquiden, zentralen Börsenplatz nach dem Vorbild der NASDAQ, um europäische Biotech-Unternehmen im Aufholprozess zu unterstützen.

Geistiges Eigentum als Motor der biomedizinischen Innovation

Ein starker Schutz geistigen Eigentums ist für die LSAA unverzichtbar, um Forschung und Kapital in Hochrisikobereichen zu sichern.

„Die aktuelle Pharmagesetzgebung stellt viele Unternehmen bereits vor große Herausforderungen. Wenn Europa den Patentschutz weiter schwächt, riskieren wir einen Abfluss von Forschung und Investitionen“, warnt Westermann. Besonders dringend seien klare Anreize für bahnbrechende Therapien – insbesondere für seltene und neuartige Erkrankungen.

Die LSAA fordert daher, dass der Biotech Act Patente und Datenexklusivität schützt, gleichzeitig jedoch Transparenz, fairen Zugang und nachhaltige Versorgung sicherstellt. Innovation müsse sich lohnen – ohne die Verfügbarkeit für Patient:innen einzuschränken.

Europas Produktions- und Technologiestandort sichern

Um strategische Autonomie zu gewährleisten, fordert der Verband zudem gezielte Programme für Biotech-Produktion, Skalierung und industrielle Umsetzung in Europa. Nur mit eigener Fertigung, qualifizierten Fachkräften und resilienten Wertschöpfungsketten könne Europa seine Rolle als führender Gesundheitsstandort behaupten.

Appell an EU-Institutionen

Die LSAA ruft Kommission, Parlament und Mitgliedstaaten dazu auf, den Biotech Act als strategisches Wachstumsinstrument zu begreifen und entsprechend ambitioniert auszugestalten:

– Innovation belohnen – statt sie zu bremsen.
– Geistiges Eigentum schützen – statt es zu schwächen.
– Preise fair gestalten – statt Investitionen zu verhindern.
– Den europäischen Standort stärken – statt Risiken zu vergrößern.

„Europa hat die Chance, wieder eine globale Spitzenregion für Life Sciences zu werden“, fasst Westermann zusammen. „Doch dafür müssen wir jetzt die richtigen Rahmenbedingungen setzen. Andernfalls entsteht die nächste Generation biomedizinischer Innovationen an anderen Orten der Welt.“

Über die Life Sciences Acceleration Alliance (LSAA):

Die Life Sciences Acceleration Alliance (LSAA) wurde 2021 gegründet, um Europas Innovationskraft im Bereich Biowissenschaften zu stärken. Sie vereint Investoren, Unternehmen und politische Entscheidungsträger mit dem Ziel, Rahmenbedingungen für eine nachhaltige, investitionsfreundliche und international wettbewerbsfähige Life-Sciences-Industrie in Europa zu schaffen.

Pressekontakt:

Heike Schubert
Allison Worldwide
St.-Martin-Straße 102
81669 München
heike.schubert@allisonworldwide.com

Original-Content von: Life Sciences Acceleration Alliance e.V., übermittelt durch news aktuell

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