Auf Einladung des Deutschen Ethikrates sind am
vergangenen Freitag Vertreter der Ethikräte Deutschlands, Frankreichs
und Großbritanniens zu ihrem 7. trilateralen Treffen in Berlin
zusammengekommen. Im Mittelpunkt der gemeinsamen öffentlichen
Beratungen stand das Thema Genom-Editierung.
Peter Mills vom Nuffield Council on Bioethics stellte den
vorläufigen Bericht „Genome editing“ vor, der die
biowissenschaftlichen Grundlagen sowie die gesellschaftlichen und
ethischen Herausforderungen des breiten Themenfeldes beleuchtet
(http://ots.de/btTYH).
Im weiteren Verlauf des Treffens diskutierten die
Tagungsteilnehmer das ganze Spektrum der Genom-Editierung und ihrer
Anwendung bei Pflanzen, Tieren und speziell dem Menschen aus der
jeweiligen nationalen Perspektive.
Impulsreferate hielten Jens Kahrmann vom Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie Steffen Augsberg
und Reinhard Merkel vom Deutschen Ethikrat.
Am Rande dieser Konferenz erklärten die Vorsitzenden der drei
Räte, Peter Dabrock (Deutscher Ethikrat), Jean-Claude Ameisen (Comité
Consultatif National d“Éthique) und Jonathan Montgomery (Nuffield
Council on Bioethics):
„Die Genom-Editierung und insbesondere die CRISPR-Cas9-Technologie
bieten effektive und kostengünstige neue Möglichkeiten, DNA in
lebenden Organismen zu verändern, zu löschen oder einzufügen. Die
Technik findet breite Anwendung in vielen Forschungsgebieten. Die
sich daraus ergebenden ethischen Fragestellungen werden vom Deutschen
Ethikrat, dem Comité Consultatif National d“Éthique und dem Nuffield
Council on Bioethics als wichtig erachtet.“
Im Anschluss an das gemeinsame Treffen in Berlin waren sich die
Vorsitzenden der drei Ethikräte darin einig, dass eine Reihe von
Schwerpunktthemen dringliche Aufmerksamkeit erfordern, darunter die
mögliche Anwendung im Bereich der menschlichen Fortpflanzung, der
Landwirtschaft und Tierhaltung sowie das „Gene Drive“ an Insekten.
Alle drei Räte setzen sich derzeit mit verschiedenen
Fragestellungen zur Genom-Editierung auseinander. Ihre Vorsitzenden
stimmten darin überein, dass eine breite öffentliche Debatte zu
diesen Themen von immenser Bedeutung ist. Weiterhin vereinbarten sie,
den regen Austausch über die Arbeitsprogramme in den kommenden
Monaten fortzusetzen.
Gastgeber des nächsten trilateralen Treffens wird im Juni 2017 der
französische Ethikrat sein.
Das Programm der Tagung und in Kürze auch der Audiomitschnitt
sowie die Präsentationen der Hauptreferate sind unter
http://ots.de/9Ehb8 abrufbar.
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Ulrike Florian
Deutscher Ethikrat
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