– Forschungspipeline weiter gestärkt
– Umsatz steigt währungsbereinigt um 4,6%; Humanpharmazeutika als
Wachstumstreiber
– Konzernausblick für 2019 bestätigt
Im ersten Halbjahr 2019 hat das forschende Pharmaunternehmen
Boehringer Ingelheim im Bereich Forschung und Entwicklung weitere
Fortschritte erzielt. Dabei konzentriert sich das Unternehmen bei der
Entwicklung von Arzneimitteln, neuen Ansätzen und Therapien vor allem
auf Krankheiten, für die es bislang keine zufriedenstellende
Behandlungsmöglichkeit gibt. Boehringer Ingelheim arbeitet in der
Humanpharmazeutika aktuell an rund 90 Entwicklungsprojekten, von
denen 71 Prozent das Potenzial für einen therapeutischen Durchbruch
und 63 Prozent als erste Substanz einer neuen Wirkstoffklasse haben.
Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sind unverändert hoch
und bewegen sich auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2018.
„Für uns alle bei Boehringer Ingelheim ist es entscheidend, dass
wir mit dem, was wir täglich tun, einen signifikanten Beitrag dazu
leisten, die Gesundheit von Menschen und Tieren zu verbessern. Auch
in 2019 haben wir über alle Bereiche hinweg umfangreich in Forschung
und Entwicklung investiert und werden damit auch fortfahren“,
erklärte Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung.
Die Forschung an bekannten Wirkstoffen bleibt ein Schwerpunkt bei
Boehringer Ingelheim. So setzt das Unternehmen unter anderem auf den
Wirkstoff des Typ-2-Diabetes-Medikaments JARDIANCE®, das
Empagliflozin. Boehringer Ingelheim untersucht die Wirkung der
Substanz auf Herzinsuffizienz-Symptome bei Menschen mit chronischer
Herzinsuffizienz mit und ohne Typ-2-Diabetes. In dieser Indikation
zieht die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA ein beschleunigtes
Zulassungsverfahren in Erwägung. Außerdem wird der Einfluss von
Empagliflozin auf Herz- und Nierenerkrankungen bei Patienten mit
chronischer Nierenerkrankung mit und ohne Typ-2-Diabetes untersucht.
Für das Medikament OFEV® (Wirkstoff Nintedanib), das zur Behandlung
der idiopathischen Lungenfibrose zugelassen ist, hat Boehringer
Ingelheim einen Zulassungsantrag bei der FDA und der europäischen EMA
gestellt. Das Medikament soll zukünftig zur Behandlung von
interstitiellen Lungenerkrankungen bei Patienten mit systemischer
Sklerose eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um eine seltene
Krankheit, für die es bisher keine zugelassene Behandlungsmöglichkeit
gibt. Für das vierte Quartal erwartet Boehringer Ingelheim
Studiendaten für weitere progredient fibrosierende interstitielle
Lungenerkrankungen.
Auch in eine Weiterentwicklung des RESPIMAT®-Inhalators hat
Boehringer Ingelheim investiert. Seit April ist der neue
wiederverwendbare RESPIMAT® in Deutschland auf dem Markt, weitere
europäische Länder folgen im Laufe dieses Jahres.
Mit ARTI-CELL® Forte brachte Boehringer Ingelheim in Europa das
erste stammzellenbasierte Produkt in der Tiergesundheit auf den
Markt. ARTI-CELL® Forte wird zur Behandlung von Lahmheit bei Pferden
eingesetzt.
Externe Partnerschaften stärken Innovationskraft
Ein zentrales Element der Unternehmensstrategie bleiben auch
Partnerschaften und Allianzen zur weiteren Stärkung der
Forschungspipeline: So vereinbarte Boehringer Ingelheim im ersten
Halbjahr 2019 eine Kooperation mit dem südkoreanischen
Pharmaunternehmen Yuhan Corporation für die Behandlung der
nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH). Die Zusammenarbeit und
Lizenzvereinbarung konzentriert sich auf die Therapie der drei
Hauptursachen für diese Erkrankung: Fettleber, Entzündung und
Vernarbungen.
Mitte Juli hat Boehringer Ingelheim die Übernahme sämtlicher
Anteile am Schweizer Biotech-Unternehmen AMAL Therapeutics
bekanntgegeben. AMAL fokussiert sich auf Krebsimmuntherapien und
entwickelt neuartige therapeutische Krebsimpfstoffe. Der führende
Impfstoff von AMAL, ATP128, wird derzeit zur Behandlung von
kolorektalen Karzinomen (Dickdarmkrebs) im Stadium IV entwickelt. Die
Übernahme ist ein wichtiger Schritt, um Boehringer Ingelheims
führende Position in der Erforschung neuartiger immunonkologischer
Krebstherapien zu stärken.
Zahlreiche Projekte in Digital Health
Auch in die Digitalisierung des Gesundheitsbereichs investiert
Boehringer Ingelheim weiter. Digitale Technologien eröffnen neue
Chancen und verbessern die Behandlung, Prävention und Früherkennung
von Krankheiten. Aktuell arbeitet ein internationales Team aus
Neurowissenschaftlern und IT-Experten von Boehringer Ingelheim daran,
über eine App mithilfe von Spracherkennung das individuelle Risiko
für Schizophrenie oder Alzheimer zu berechnen. Ein weiteres
Digital-Health-Projekt von Boehringer Ingelheim ist SoundTalks, ein
Audiomonitoring-System zur Früherkennung von Atemwegserkrankungen bei
Schweinen. Dieses wird derzeit in der Nutztierhaltung erprobt.
Positive Geschäftsentwicklung
Die allgemein gute Entwicklung spiegelt sich auch in den
Geschäftszahlen wider: Boehringer Ingelheim hat im ersten Halbjahr
2019 den positiven Trend aus dem Jahr 2018 fortgesetzt. Von Januar
bis Juni erzielte das Unternehmen insgesamt einen Umsatz von rund 9,3
Mrd. Euro. Bereinigt um Währungseffekte ergibt sich ein Wachstum von
4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2018: 8,6 Mrd. Euro).
Vor allem der größte Geschäftsbereich, die Humanpharmazeutika, trug
zu dem soliden organischen Wachstum bei. Der Umsatz im
Geschäftsbereich Tiergesundheit war aufgrund des Ausbruchs der
Afrikanischen Schweinepest in Asien leicht rückläufig. Die Ergebnisse
in der biopharmazeutischen Auftragsfertigung wurden durch ungünstige
Phaseneffekte negativ beeinflusst.
„Mit unserem Halbjahresergebnis sind wir zufrieden. Boehringer
Ingelheim wächst organisch auf einem nachhaltigen und stabilen Weg“,
sagte von Baumbach.
Mit Humanpharmazeutika, dem größten Geschäftsfeld von Boehringer
Ingelheim, erzielte das Unternehmen im ersten Halbjahr einen Umsatz
von 6,8 Mrd. Euro (2018: 6,1 Mrd. Euro). Haupttreiber des Wachstums
ist das Diabetes-Portfolio mit der Typ-2-Diabetes
Medikamentenfamilie. So erhöhte sich der Umsatz mit JARDIANCE®
währungsbereinigt um 44,8 Prozent auf rund 1 Mrd. Euro. Boehringer
Ingelheim vermarktet die Diabetesmedikamente gemeinsam mit Eli Lilly
and Company. Im Portfolio der Atemwegsmedikamente legte OFEV® zur
Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose beim Umsatz
währungsbereinigt um 21,6 Prozent auf 677 Mio. Euro zu.
Im ersten Halbjahr 2019 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim im
Geschäftsbereich Tiergesundheit einen Umsatz von rund 2,1 Mrd. Euro
(2018: 2,1 Mrd. Euro). Bereinigt um Währungseffekte ergibt sich ein
Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,7 Prozent.
Umsatzstärkstes Produkt ist das Antiparasitikum NEXGARD®, das
währungsbereinigt um 13,8 Prozent auf 395 Mio. Euro zulegte. Bei
Impfstoffen für Nutztiere sind starke Effekte der Afrikanischen
Schweinepest in China und Südost-Asien zu verzeichnen, wo Millionen
von Schweinen gekeult werden, um die Krankheit zu stoppen. So nahm
bei dem Schweineimpfstoff INGELVAC CIRCOFLEX® der Umsatz
währungsbereinigt um 23,3 Prozent auf 117 Mio. Euro ab. Trotz der
aktuellen Herausforderungen bleibt die Region auch in der
Tiergesundheit ein wichtiger Wachstumsmarkt für Boehringer Ingelheim.
Der Umsatz der biopharmazeutischen Auftragsherstellung lag unter
dem Vorjahresniveau, was zu einem Umsatz von 273 Mio. Euro im ersten
Halbjahr 2019 führte (2018: 298 Mio. Euro). Der Rückgang ist im
Wesentlichen auf ungünstige Phaseneffekte zurückzuführen. Im Fokus
steht der Ausbau von Produktionskapazitäten in Europa, USA und Asien,
da die Bedeutung biopharmazeutisch hergestellter Medikamente weltweit
zunimmt.
Im ersten Halbjahr 2019 herrschten in allen Regionen weiterhin
gute Geschäftsbedingungen. Dies gilt auch für den japanischen Markt,
wo Boehringer Ingelheim nach Umsatzrückgängen in den vergangenen
Jahren wieder wächst.
Insgesamt geht Boehringer Ingelheim für das laufende Geschäftsjahr
auf vergleichbarer Basis unverändert von einem leichten Wachstum der
Umsatzerlöse aus.
Boehringer Ingelheim
Die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern, ist das Ziel des
forschenden Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim. Der Fokus liegt
auf Erkrankungen, für die es bislang noch keine zufriedenstellende
Behandlungsmöglichkeit gibt. Dabei konzentriert sich das Unternehmen
darauf, innovative Therapien zu entwickeln, die das Leben der
Patienten verlängern können. In der Tiergesundheit steht Boehringer
Ingelheim für fortschrittliche Prävention.
Seit der Gründung im Jahre 1885 in Familienbesitz, zählt
Boehringer Ingelheim heute zu den 20 führenden Unternehmen der
Branche. Für die drei Geschäftsbereiche Humanpharmazeutika,
Tiergesundheit und Biopharmazeutika schaffen rund 50.000 Mitarbeiter
tagtäglich Werte durch Innovation. Im Jahr 2018 erwirtschaftete
Boehringer Ingelheim Umsatzerlöse von rund 17,5 Milliarden Euro. Die
Aufwendungen für Forschung & Entwicklung entsprechen mit knapp 3,2
Milliarden Euro 18,1 Prozent der Umsatzerlöse.
Als Familienunternehmen plant Boehringer Ingelheim in Generationen
und zielt auf langfristigen Erfolg ab. Dafür strebt das Unternehmen
primär organisches Wachstum aus eigener Kraft an bei gleichzeitiger
Offenheit für Partnerschaften und strategische Allianzen in der
Forschung. Bei allen Aktivitäten ist es für Boehringer Ingelheim
selbstverständlich, Verantwortung für Mensch und Umwelt zu
übernehmen.
Weitere Informationen zu Boehringer Ingelheim finden Sie unter
www.boehringer-ingelheim.de und in unserem Unternehmensbericht:
http://unternehmensbericht.boehringer-ingelheim.de.
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