Eröffnung der Intersolar Europe in München: Solarstrombranche plant Milliarden-Investitionen in Deutschland – Fördertöpfe für Solarwärme gut gefüllt

Branche will bis 2013 über 5 Mrd. Euro in
Produktion sowie in Forschung & Entwicklung investieren –
Branchenverband kritisiert geplante Einschnitte bei der
Solarstromförderung

Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft wird die
Solarstrom-Branche zwischen 2011 und 2013 rund 5,5 Milliarden Euro in
Produktion, Forschung und Entwicklung am Standort Deutschland
investieren. Voraussetzung dafür seien die Energiewende und
verlässliche politische Rahmenbedingungen.

Im Jahr 2010 haben die in Deutschland ansässigen Solarunternehmen
einen Rekordumsatz von 20 Milliarden Euro erzielt. Das gab der
Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) auf der
Eröffnungspressekonferenz der weltgrößten Solarmesse „Intersolar
Europe“ in München bekannt. „Weltweit hat sich die installierte
Leistung von Solarstrom im Jahr 2010 auf 17 GW mehr als verdoppelt.
In Deutschland wird Solarstrom zunehmend zu einer relevanten Größe im
Energiemix: Nach 1,1 Prozent am Bruttostromverbrauch im Jahr 2009
wuchs der Solarstrom-Anteil auf rund zwei Prozent im Jahr 2010. Für
2011 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft einen Anstieg auf
rund drei Prozent. Bis 2020 können wir einen Solarstrom-Anteil von 10
Prozent erreichen, ohne dass dadurch nennenswerte Zusatzkosten für
den Verbraucher entstehen“, erklärte Carsten Körnig,
Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

„Die stärkere Rolle der Solarenergie spiegelt auch die Intersolar
wider, die als weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft in
diesem Jahr über 75.000 Besucher erwartet und erneut deutlich
gewachsen ist“, so Körnig.

Im Jahr 2010 wurden besonders viele neue Solaranlagen in
Deutschland installiert, Solaranlagen mit einer Leistung von
insgesamt 7,4 Gigawattpeak. Der außergewöhnliche Zubau führte zu
einer Sonderkonjunktur. Auch die Produktionsumsätze von in
Deutschland produzierenden Solarunternehmen legte deutlich zu: Sie
erzielten 2010 einen Umsatz von fast 16 Milliarden Euro, über die
Hälfte wurde durch Exporte erzielt. Hinzu kommen 4,2 Milliarden Euro
Wertschöpfung im Bereich Handwerk. „Produkte ‚Made in Germany‘ stehen
hoch im Kurs“, bilanziert Körnig das erfolgreiche Geschäftsjahr.

Auf einen vergleichbaren Schub hofft die Solarbranche auch bei der
Solarwärme. „Die Voraussetzungen, dass künftig mehr Häuser mit Sonne
heizen, stehen gut“, so Körnig. Denn in 2011 hat die Bundesregierung
mit der Neuauflage des Marktanreizprogramms attraktive Förderimpulse
für die Solarwärme geschaffen.

„Im Fördertopf befinden sich dieses Jahr 312 Millionen Euro für
erneuerbare Heizungstechnik. Die Fördersätze für Solarwärme haben
sich dabei deutlich verbessert“, so Körnig. „In deutschen
Heizungskellern gibt es einen gewaltigen Sanierungsstau, der zur
Erreichung der deutschen Klimaziele aufgelöst werden muss.“

Vor dem Hintergrund der erfreulichen Geschäftszahlen betrachtet
der BSW-Solar die geplanten Gesetzesvorhaben beim Solarstrom mit
großer Besorgnis. Vor allem die massive Reduzierung der finanziellen
Anreize beim Eigenverbrauch von selbst produziertem Sonnenstrom stößt
auf Unverständnis. „Solarstrom, der am Erzeugungsort verbraucht wird,
verringert die Kosten für den Netzausbau, außerdem bringt der
finanzielle Vorteil aus dem Eigenverbrauchsbonus den Markt für
intelligente Verbrauchssteuerung und Speicherlösungen in Gang“,
erklärt BSW-Geschäftsführer Körnig. Erste Neuentwicklungen bei
Speichern werden auch auf der Intersolar Europe vorgestellt. Und das
dürfte erst der Anfang sein.

Pressekontakt / Redaktionelle Rückfragen:
David Wedepohl
Pressesprecher
Stralauer Platz 34
10243 Berlin
Telefon: 030 / 29 777 88-30
wedepohl@bsw-solar.de

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