Die B. Braun Melsungen AG hat im Geschäftsjahr
2010 den Konzernumsatz um 9,8 Prozent auf 4.422,8 Millionen Euro
(Vorjahr: 4.028,2 Millionen Euro) gesteigert. Das Ergebnis vor
Steuern erhöhte sich um 15,9 Prozent auf 389,6 Millionen Euro
(Vorjahr: 336,1 Millionen Euro). Der Konzernjahresüberschuss konnte
um 15,8 Prozent auf 277,4 Millionen Euro (Vorjahr: 239,6 Millionen
Euro) gesteigert werden. „Mit dieser erneuten Steigerung von Umsatz
und Ertrag bleiben wir auf Wachstumskurs“, sagte der
Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun bei einer
Pressekonferenz am 18. März 2011 in Melsungen, wo er zusammen mit dem
Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und seinem Nachfolger Dr.
Heinz-Walter Große die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres
vorstellte. „Der Ideenreichtum und freudige Einsatz unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichte die gute Entwicklung des
B. Braun-Konzerns im vergangenen Jahr“, so Dr. Große, der am 1. April
den Vorstandsvorsitz übernehmen wird.
Die Sparten Hospital Care und Aesculap trugen am stärksten zur
Umsatzentwicklung bei. Ebenfalls sehr dynamisch zeigten sich die
Regionen Asien/Pazifik (+ 25,9 Prozent) sowie Lateinamerika (+ 16,5
Prozent). In den USA konnten die Umsätze um 10,0 Prozent erhöht
werden. Die europäischen Märkte (+7,2 Prozent) und insbesondere der
Heimatmarkt Deutschland (+3,2 Prozent) erzielten moderate
Steigerungen. Das Wachstum wurde durch positive Währungseffekte
beeinflusst.
Die Sparte Hospital Care steigerte ihren Umsatz um 9,6 Prozent auf
2.086,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.903,8 Millionen Euro). Sehr gut
war die Nachfrage nach den Produkten der Space-Familie (Infusomat®
Space und Perfusor® Space). Im Bereich der parenteralen Ernährung
zeigten sowohl Mehr-Kammer-Systeme (NuTRIflex®) als auch
Einzellösungen (insbesondere Lipofundin®) erfreuliche Steigerungen.
Weitere Erfolgsträger waren das Geschäft mit IV-Kathetern (Introcan
Safety® und Vasofix Safety®), Kanülen und Sets für die
Regionalanästhesie sowie der Bereich der injizierbaren Medikamente
(insbesondere Propofol-®Lipuro und Duplex®).
Die Sparte Aesculap erzielte einen Rekordumsatzzuwachs von 11,1
Prozent auf 1.281,1 Millionen Euro (Vorjahr: 1.153,2 Millionen Euro).
Der medikamentenbeschichtete Ballonkatheter SeQuent® Please setzte
seine Erfolgsgeschichte fort, auch die Segmente der Vena Cava Filter
und der elastomeren Pumpen zum einmaligen Gebrauch wuchsen weiter. In
der Chirurgie waren insbesondere endoskopische Einmalinstrumente
(AdTec®) und die Sterilcontainer-Systeme für das Wachstum
verantwortlich, in der Orthopädie die Kniesysteme und Novocart 3D,
ein Produkt zur Behandlung von Gelenkknorpelschäden. Auch das
Nahtmaterial und die Wirbelsäulenimplantate trugen zur guten
Entwicklung der Sparte bei.
Mit einem Wachstum von 5,5 Prozent erzielt die Sparte OPM im
Berichtsjahr einen Umsatz von 554,6 Millionen Euro (Vorjahr: 525,8
Millionen Euro). Hier erzielte vor allem der Bereich Haut- und
Wund-Management mit u.a. der Prontosan®-Produktfamilie
überdurchschnittliche Umsatzzuwächse. Auch die Bereiche Inkontinenz
(Actreen®-Katheter) und Urologie erzielten ein zufriedenstellenden
Wachstum.
Die Sparte B. Braun Avitum steigerte den Umsatz um 12,9 Prozent
auf 474,8 Millionen Euro (Vorjahr: 420,5 Millionen Euro). Die
Verbrauchsmaterialien und Konzentrate zur Dialyse zeigten ein
kräftiges Wachstum, ebenso das Geschäft mit Dialysatoren (Diacap®).
Das Dialysemaschinengeschäft hat im Jahresverlauf an Dynamik gewonnen
und entwickelte sich erfreulich. Bei den Dialysekliniken trugen die
Zentren in Polen, Südafrika und Tschechien am stärksten zum Erfolg
bei. Im Produkt- und Maschinengeschäft gehören Asien, hier
insbesondere China, der Nahe und Mittlere Osten sowie Europa zu den
Fokus-Märkten.
Forschung und Entwicklung
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung wurden erneut erhöht.
Mit einer Steigerung von 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr
erreichten diese 155,4 Millionen Euro (Vorjahr: 139,1 Millionen
Euro). Weiterer Ausbau der weltweiten Produktionskapazitäten Das 2007
begonnene Investitionsprogramm mit einem Volumen von rund 1,4
Milliarden Euro wurde 2010 weitgehend abgeschlossen und wird 2011
auslaufen. Erfolgreich beendet wurde die Erweiterung der Fertigung
von Leerbeuteln für die parenterale Ernährung am Schweizer Standort
Crissier und die Kapazitätserweiterung der Dialysatorenfertigung in
Radeberg und Berggießhübel. Die Kapazitätserweiterungen bei
Infusionspumpen, der klinischen Ernährung und Dialysemaschinen in
Melsungen und der Ausbau der Infusionslösungsproduktion am spanischen
Standort Rubí stehen vor der Vollendung. Die Erweiterungsmaßnahmen in
Penang in Malaysia nehmen weiter Formen an und werden voraussichtlich
2014 beendet sein.
Bereits im Dezember 2009 wurde ein weiteres Investitionsprogramm
mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Euro beschlossen. Es dient dem
Ausbau der Produktionskapazität in den Kernproduktlinien und hat
regionale Schwerpunkte in Malaysia, den USA und Deutschland. In den
USA steht die Erweiterung der Fertigung für die neue
Container-Generation am kalifornischen Standort Irvine im Fokus. In
Deutschland sind die Baumaßnahmen für die Fabrik für klinische
Ernährungslösungen, LIFE Nutrition, abgeschlossen und die
Prozess-validierung hat begonnen. Mit dem Neubau der Schmiede und der
Container- und Motorenproduktion in Tuttlingen, einer bedeutenden
Kapazitätserweiterung der Fertigung für Dialyselösungen in Glandorf,
fokussiert sich das weitere Investitionsprogramm neben Deutschland
auf die BRIC-Staaten. Die Finanzierung soll aus dem laufenden
Cashflow erfolgen.
Zahl der Mitarbeiter weiter gestiegen
Zum Ende des Geschäftsjahres waren weltweit 41.666 Mitarbeiter
(Vorjahr: 39.504) für B. Braun tätig. Dies entspricht einer
Steigerung von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland
erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter um 5,4 Prozent auf 11.251
(Vorjahr: 10.672). Im Berichtsjahr wurden 225 (Vorjahr: 223)
Ausbildungsplätze neu besetzt. Derzeit befinden sich in Deutschland
699 (Vorjahr: 682) junge Menschen in Ausbildung, eine Steigerung um
2,5 Prozent.
Beteiligung für Mitarbeiter
Zur Sicherung der Beschäftigung und Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit wurden in Melsungen, Tuttlingen und Berlin
Standortsicherungsverträge geschlossen. Die Mitarbeiter verpflichten
sich darin zu Mehrarbeit von bis zu 104 Stunden pro Jahr, erhalten
dafür Kündigungsschutz und eine Ergebnis- bzw. Erfolgsbeteiligung.
Diese ist abhängig von der individuell über die tarifliche
Stundenzahl hinaus erbrachten Mehrarbeit und beträgt für das
Geschäftsjahr 2010 bis zu 1.230 Euro.
Ausblick
„Für das Geschäftsjahr 2011 erwarten wir ein Umsatzwachstum des B.
Braun-Konzerns von über sechs Prozent“, so Prof. Braun. „Auf die
steigende Nachfrage sind wir dank der in Betrieb gehenden
Kapazitätserweiterungen vorbereitet.“
Informationen zu B. Braun finden Sie unter www.bbraun.de
Pressekontakt:
Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf
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