Technology Review prämiert am 28. Juni die zehn
Gewinner des Wettbewerbs „Innovatoren unter 35“ im Spielfeld Digital
Hub in Berlin-Kreuzberg. Die Zukunftsideen der jungen Wissenschaftler
zeigen, wie die Zukunft aussehen könnte – sei es bei Energie, IT,
Medizin, Umweltschutz oder Mobilität.
Ein elektrisch betriebener Jet, der sich künftig wie ein Taxi
nutzen lässt, Implantate, die im Körper zu einer natürlichen
Herzklappe heranwachsen und Solarzellen aus Perowskiten, einer
billigen und leistungsstarken Alternative zum bisherigen Silizium:
Diese Projekte sind nur drei der insgesamt zehn ausgezeichneten
Entwicklungen bei der deutschen Ausgabe des Wettbewerbs „Innovatoren
unter 35″. Aber sie zeigen die ganze Bandbreite an zukunftsweisenden
Ideen, die derzeit in Forschungslaboren oder Startup-Unternehmen
entstehen. Insgesamt wählte die Jury zehn Gewinner aus. Wer von ihnen
zusätzlich den Titel „Innovator of the Year“ bekommt, wird am 28.
Juni bei der Preisverleihung bekannt gegeben. Der Wettbewerb wird
unterstützt von BNP Paribas. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist
kostenfrei, eine Anmeldung ist jedoch aufgrund begrenzten
Platzangebots erforderlich.
Die Innovatoren:
Daniel Wiegand, Gründer von Lilium Aviation, will das Uber für den
Luftverkehr aufbauen. Die Straßen sind verstopft, herkömmliche
Luftfahrt ist laut und dreckig. Für viele Megacities sind kleine,
saubere Flugzeuge ein entscheidender Schritt für ein nachhaltiges
Verkehrssystem. Mit seinem Start-up Lilium entwickelt der Münchener
eine neue Art des Transports: Den weltweit ersten elektrisch
betriebenen, senkrecht startenden und landenden Jet. Er braucht weder
Start- noch Landebahn, sondern startet dank schwenkbarer
Elektrotriebwerke von überall.
Dr. Svenja Hinderer, Chemikerin am Fraunhofer Institut für
Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart, hat eine
künstliche Herzklappe nach dem Vorbild der Natur entwickelt, die
mitwächst. Die Implantate bestehen aus einem mit Proteinen
beschichteten Polymer, an das Stammzellen andocken und neues Gewebe
formen.
Dr. Michael Saliba von der Technischen Hochschule in Lausanne
arbeitet an preiswerten und effizienten Solarzellen. Sie sind ein
Hauptbestandteil der globalen Energiewende. Perowskite gelten als
größter Hoffnungsträger in diesem Bereich, sind sie doch günstig zu
produzieren und decken einen Bereich des Sonnenlichts ab, den
Silizium nicht erreicht. Der Physiker Saliba ist einer der
Schlüsselforscher auf diesem Feld. Zuletzt konnte er ein wesentliches
Hindernis beseitigen: Ihm gelang es, Perowskite durch gezieltes
Hinzufügen anorganischer Salze ähnlich haltbar zu machen wie
Siliziumzellen.
Lars Borchardt von der Technischen Universität Dresden hat ein
umweltfreundlichesVerfahren entwickelt, um poröse Kohlenstoffe
herzustellen, die als Elektroden für Batterien und Kondensatoren
dienen.
Der Münchner Jannai Flaschberger entwickelt mit seinem Start-up
Hawa Dawa preiswerte Sensoren, um die Luftqualität zu messen. Damit
ist eine nahezu lückenlose Überwachung von Luftschadstoffen möglich.
Andreas Kunze, Gründer von Konux GmbH in München, nutzt Sensoren
und künstliche Intelligenz, um den Wartungsbedarf von Bauteilen
vorherzusagen – zum Beispiel an Weichen der Bahn. Schäden dort sind
ein wichtiger Grund für massive Zugverspätungen.
Bei Projekten in der Bauindustrie ist es schwierig zu wissen, wer
wann woran arbeitet und wann ein Auftrag abgeschlossen ist. Das führt
zu höheren Kosten und Verzögerungen. Lukas Olbrich hat mit seiner
Firma Sablono GmbH eine Internet-der-Dinge-Anwendung entwickelt, die
den Prozess beschleunigt.
Christian Rossow von der Universität des Saarlands hat ein
erstaunlich effizientes Werkzeug gebaut, Angriffe von Botnetzen zu
analysieren und Gegenmaßnahmen zu ermöglichen. Das FBI etwa nutzte
seinen Ansatz, um das Botnet „Gameover Zeus“ stillzulegen.
Obwohl mittlerweile fast jeder Teil der Welt kartografiert ist,
ist das Innere von Gebäuden meist immer noch ein weißer Fleck auf der
Landkarte – hier gibt es keinen GPS-Empfang. Georg Schroth hat mit
seinem Unternehmen NavVis GmbH einen Messwagen entwickelt, der sich
durch die Gänge schieben lässt und dabei Daten für ein 3D-Modell des
Gebäudes sammelt.
Augmented und virtuelle Realität stecken voller faszinierender
Möglichkeiten. Aber die Erstellung und Verbreitung solcher Inhalte
ist kompliziert. Andreas Zeitler, Gründer von Vuframe Lab GmbH, hat
eine Cloud-basierte Plattform aufgebaut, die Unternehmen dabei
unterstützt. Die Inhalte können anschließend mit beliebigen
Endgeräten abgerufen werden – ob Smartphone, Tablet oder VR-Brille.
75 Unternehmen nutzen bereits diesen Service.
Der Nachwuchspreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen
für junge Innovatoren. Vor 17 Jahren wurde dieser vom
US-amerikanischen Magazin MIT Technology Review ins Leben gerufen. Zu
den bisherigen Preisträgern gehören Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
und Daniel Ek von Spotify. Die Gewinner der deutschen Auflage sind
automatisch nominiert für die internationale Liste der 35 besten
Innovatoren unter 35, die jährlich von der US-amerikanischen MIT
Technology Review gekürt werden.
Mittlerweile findet der Wettbewerb europaweit in fünf Ländern
statt und wird an allen Austragungsorten von BNP Paribas unterstützt.
Partner der deutschen Ausgabe ist zusätzlich die Consorsbank.
Registrierung: http://bit.ly/2rBN0TP
Pressekontakt:
Sylke Wilde
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heise Medien
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