Geht es um Werte und Erziehungsziele steht bei drei von vier
Deutschen (74%) das moralische Prinzip „Ehrlichkeit“ ganz oben.
Respekt (62%), Verlässlichkeit (61%) und Hilfsbereitschaft (60%) sind
ebenfalls Werte, die den Bundesbürgern sehr wichtig sind. Dies geht
aus einer aktuellen Repräsentativumfrage des Ipsos Instituts in
Zusammenarbeit mit Zukunftsforscher Opaschowski hervor, in der 1.000
Personen ab 14 Jahren befragt wurden.
Traditionelle und innovative Werte verbinden sich
Die Ergebnisse zeigen, dass nach Meinung der Deutschen bei der
Erziehung künftiger Generationen eher konservative Werte wie Respekt
(62%), Anstand (58%), Disziplin (53%), Fleiß (52%) und
Pflichtbewusstsein (51%) eine ebenso wichtige Rolle spielen sollten
wie die eher liberalen Werte eines sozialen Miteinanders Ehrlichkeit
(74%), Freundlichkeit (59%), Toleranz (46%), Teamfähigkeit (45%) oder
Kontaktfähigkeit (44%). Für Zukunftsforscher Opaschowski deutet die
ausgeglichene Balance von Neuem und Bewahrenswertem auf eine
Wertesynthese hin. „Das Werteverständnis der Deutschen steht für
Wertschätzung und Werterhaltung und sorgt für eine neue
Nachhaltigkeit in der Werte- und Erziehungsdebatte. Es kann erhaltend
und bewahrend, zögernd und zweifelnd, aber auch offen für Innovation
und Wandel sein. Wertewandel ist schließlich ein Prozess, der nie
abgeschlossen ist und für ständige Veränderungen in der
Wertehierarchie sorgt.“
Junge Generation legt mehr Wert auf Durchsetzungsvermögen und
Teamfähigkeit
Was die Elterngeneration in der Erziehung für „besonders wichtig“
hält, stimmt nicht in allen Punkten mit den Vorstellungen der jungen
Generation überein. Die 14- bis 24-Jährigen würden, hätten Sie heute
ein Kind zu erziehen, besonderen Wert auf Selbstständigkeit (64% –
übrige Bevölkerung: 59%) legen. Auch Durchsetzungsvermögen (61% –
übrige: 49%) und Teamfähigkeit (55% – übrige: 45%) spielen eine
deutlich größere Rolle als Erziehungsziel bei den Teens und Twens.
Opaschowski: „Die Jugendlichen haben nicht nur “weiche“
Erziehungsziele im Blick. Zwei von fünf Jugendlichen (42%) halten
Kritikfähigkeit für besonders wichtig und jeder zweite Jugendliche
(51%) legt Wert auf Disziplin. Ich und Wir sollen im Gleichgewicht
sein, bei dem sich die Förderung und Forderung von Selbst- und
Sozialkompetenzen die Waage halten. Wertorientiert und nicht wahllos
sollen Erziehungsziele umgesetzt werden.“
Werteexport: Von der Migration der Menschen zur Migration der
Werte
Über die erhobenen Daten hinaus erwartet Zukunftsforscher
Opaschowski in naher Zukunft einen Werteexport der Zuwanderer nach
Deutschland: „Von der Migration der Menschen zur Migration der Werte
ist es nicht mehr weit. Nachbarschaftshilfe, familiärer Zusammenhalt,
Respekt vor dem Alter und Verantwortung gegenüber der nachkommenden
Generation werden wichtiger. Materialistische und individualistische
Wertorientierungen werden weniger im Zentrum des Lebens stehen.
Konsumorientierte Anspruchshaltungen, das Streben nach
Selbstverwirklichung sowie das Recht auf persönliches Glück werden
ihre dominante Bedeutung im Leben verlieren. Selbstentfaltungswerte
müssen sich wieder mehr im Wettstreit um Gemeinschaftswerte
behaupten. Die Zukunft wird sicher keine idealistische
Wir-Gesellschaft oder einheitliche Werte-Gemeinschaft sein. Die
nächsten Jahre gehören eher einer Gesellschaft mit einer Vielzahl
gemeinsamer Wertschätzungen und persönlicher Wertorientierungen. Ein
Minimalkonsens für den sozialen Zusammenhalt muss gefunden und
überzeugend vermittelt werden, um ein konfliktfreies und friedliches
Zusammenleben in Zukunft zu ermöglichen.
Studiensteckbrief:
Methode: Ipsos CAPIBUS (Computer Assisted Personal
Interviewing), Persönliche Interviews im Haushalt
des Befragten
Stichprobe: 1.000 Personen ab 14 Jahren
Grundgesamtheit: Deutschsprechende Bevölkerung in Privathaushalten
Feldzeit: 26.03. – 03.04.2018
Über Ipsos:
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