Die moderne Fischzucht hat zwei unterschiedliche
Seiten, die immer mehr Berücksichtigung finden: Einerseits sollen die
Produktionsstätten als Aquakulturen mehr und mehr umweltfreundlich
betrieben werden, um die Fischqualität zu verbessern und den Einsatz
von Antibiotika und Chemikalien zu verringern. Denn immer wieder
zeigt sich, dass die Massentierhaltung unter Wasser noch sehr
instabil ist. Der ISA-Virus (ein grippeähnliches Virus) bei Lachsen
beispielsweise führte jüngst dazu, dass Chile als
Haupt-Lachsproduzent neben Norwegen, ein Drittel weniger Fische aus
seinen Lachsfarmen exportieren konnte. Auf der anderen Seite muss
aber auch die Futtermenge an Rohfisch, der dann in diesen
Aquakulturen verfüttert wird, reduziert werden, um diesem
Anachronismus ein Ende zu setzen. Denn für ein Kilo gezüchteten Lachs
müssen derzeit mehrere Kilos wild gefangener Fisch verfüttert werden.
Bei der Thunfischzucht, deren Hauptabnehmer mit gigantischen
Jahresmengen beispielsweise die Japaner sind, werden sogar 20 Kilo
Futter pro Kilo Thunfisch benötigt. Das sprengt langfristig die
Kapazitäten, denn die weltweiten Fischbestände sind stark rückläufig,
wobei alleine 2018 laut einer aktuellen Situationsbeschreibung der
FAO (Welternährungsorganisation) etwa 157,6 Millionen Tonnen Fisch
von der Weltbevölkerung konsumiert werden. Deshalb wird mittlerweile
ca. ein Drittel des global verzehrten Fisches in Aquakulturen
produziert. Doch der Aufwand dafür ist im Verhältnis zum Nutzen, wie
oben angesprochen, noch viel zu hoch. Damit bleibt das Futter der
größte Engpass bei der Meeresfischzucht.
Aus diesem Grund arbeitet die Domstein Seafood AG gemeinsam mit
einem südost-asiatischen Forscherteam an einem neuen
Fischfuttermittel mit sehr hohem Proteingehalt. „Wir bereiten uns
vor, Fischfutter auf ein neues Niveau zu heben, indem wir die
Eiweißmenge erhöhen und so den Zuchtfisch für die menschliche
Gesundheit wertvoller machen“, kommentiert Dr. Michael Feldmann, CEO
der Domstein Seafood AG. Damit könnte man die herkömmlichen
Futterrationen an Frischfisch nicht nur reduzieren, sondern
langfristig durch das neuartige Futter ersetzen. So sind die Pläne,
an denen mit Hochdruck gearbeitet wird. Denn die Omega-3-Fettsäuren,
die die Qualität und Beliebtheit von Fisch ausmachen, können von den
Tieren nur bei adäquater Fütterung produziert werden. Deshalb wird
heutzutage vielerorts mit Fischmehl und -öl zugefüttert, dafür werden
aber weltweit die Sardellenvorkommen aus den Meeren abgefischt.
Ersatzweise versucht man, ungesättigte Fettsäuren aus Raps den
Zuchtfischen beizufüttern. Aber eine marktreife Lösung ist noch nicht
in Sicht.
Süßwasser-Allesfresser wie der Tilapia, die sogar gemähten Rasen
vertilgen sollen, sind auf Grund der minderen Fleischqualität für die
Domstein Seafood AG keine Alternative in der Fischzucht. Auch wenn
deren Fütterung unproblematisch ist. Denn der Qualitätsanspruch steht
im Vordergrund der Firmenphilosophie. „An dieser spezifischen
Gesamtsituation erkennt man, dass unsere Forschungsabteilungen den
richtigen Weg eingeschlagen haben, um dieser Problematik angemessen
entgegen zu treten“, so Dr. Feldmann. Derzeit befindet sich das neue
Futter in der letzten Erprobungsphase und könnte schon bald
serienreif sein.
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