Die Gen-Schere unter Kontrolle halten! / Aufruf an die Politik

In einem gemeinsamen Aufruf setzen sich Organisationen aus den Bereichen Wissenschaft, Landwirtschaft, Imkerei und Umweltschutz kritisch mit einem Bericht der EU-Kommission zum Einsatz Neuer Gentechnik bei Pflanzen und Tieren auseinander. Sie bemängeln, dass der Bericht der Kommission die Risiken für Mensch und Umwelt nicht ausreichend berücksichtigt und damit zu politischen Entscheidungen führen könne, die das Vorsorgeprinzip beschädigen.

Die Organisationen fordern eine strikte Regulierung der Neuen Gentechnik. Ihr Aufruf „Die Gen-Schere regulieren!“ adressiert Anwendungen der Neuen Gentechnik wie der Gen-Schere CRISPR/Cas, mit denen die biologischen Eigenschaften von Pflanzen und Tieren tiefgreifend verändert werden können, ohne dass dafür artfremde Gene eingeführt werden müssen. Die Organisationen fordern, dass alle aus diesen Anwendungen resultierenden Organismen auch in Zukunft dem Gentechnikgesetz unterliegen müssen.

Nach Ansicht der Organisationen ist es nach wissenschaftlichen Kriterien nicht möglich, bestimmte Anwendungen der Neuen Gentechnik pauschal für sicher zu erklären. Wie groß die Risiken bestimmter Organismen für Mensch und Umwelt tatsächlich sind, kann erst nach einer eingehenden Prüfung entschieden werden – nicht aber vorab oder nur aufgrund von beabsichtigten Eigenschaften der Gentechnik-Organismen, wie der Bericht der EU-Kommission nahelegt.

Trotz vieler Fakten und Befunde, die die Notwendigkeit für eine eingehende Risikoprüfung zeigen, scheint die EU-Kommission zu erwägen, für viele Pflanzen und Tiere die Auflagen für eine verpflichtende Zulassungsprüfung und Kennzeichnung abzuschwächen oder ganz aufzuheben. Entsprechende Pflanzen und Tiere könnten sogar der konventionellen Züchtung völlig gleichgestellt werden. Ungewollte Auswirkungen, die durch die Verfahren der gentechnischen Veränderungen ausgelöst werden, würden dann nicht im Detail untersucht. Dies entspräche den extremen Forderungen von AkteurInnen aus Industrie und industrienaher Forschung. Die Organisationen warnen gemeinsam davor, dass eine Umsetzung dieser Pläne unvermeidlich zu einer erheblichen Gefährdung von Mensch, Tier und Umwelt führen würde.

Weitere Informationen: www.testbiotech.org/node/2734

Pressekontakt:

Christoph Then, info@testbiotech.org, Tel 0151 54638040

Original-Content von: Verein Testbiotech, übermittelt durch news aktuell

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