Innovative EU-Forschungsprojekte im Bereich
organische Photovoltaik präsentieren sich am Stand der Bayerischen
Forschungsallianz.
Auf der Intersolar Europe 2013 in München gibt die Bayerische
Forschungsallianz (BayFOR) Einblick in bayerische Spitzenforschung
auf dem Gebiet der organischen Photovoltaik (OPV). Außerdem
informiert sie, wie Wissenschaftler und Unternehmer europäische
Fördermittel für Forschung und Entwicklung (F&E) einwerben können.
Wegweisend sind die EU-Forschungsprojekte LARGECELLS und
POCAONTAS, welche die BayFOR auf der weltweit größten Fachmesse der
Solarwirtschaft, der Intersolar Europe, am Gemeinschaftsstand der
Bayern Innovativ GmbH (Halle B2, Stand B2.130) präsentiert. Beide
Projekte beschäftigen sich mit der organischen Photovoltaik, die
gegenüber der herkömmlichen, auf Silizium basierenden Technik große
Vorteile bietet: Die Module sind von der Produktion über die
Installation bis hin zum Recycling besonders ressourcenschonend,
darüber hinaus sind sie leicht und flexibel, daher also vielfältig
einsetzbar. Sie können auf unebenen Flächen wie Textilien zum Einsatz
kommen oder in Anwendungen wie Aufladestationen für Handys integriert
werden.
Die Energieeffizienz von OPV verbessern
Ziel des EU-Projektes LARGECELLS (www.largecells.eu) ist es, den
Wirkungsgrad von OPV gegenüber dem Status quo aus dem Jahr 2010 zu
verdoppeln. Denn um mit anorganischen Photovoltaikzellen Schritt
halten zu können, müssen organische Zellen leistungsfähiger werden.
Die neu synthetisierten Polymere, die entscheidend sind für die
Effizienz der Zellen, werden dabei als dünner Film auf das
Trägermaterial aufgetragen. Das garantiert die Flexibilität der OPV.
Die Wissenschaftler konnten bereits ein Polymer mit einem
Wirkungsgrad von ca. sechs Prozent herstellen. Die EU fördert
LARGECELLS über vier Jahre mit 1,64 Mio. Euro. Eine weitere Förderung
erhält LARGECELLS aus Indien. Die Partner des europäischen
Konsortiums stammen aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und
Israel. Koordinator ist Prof. Dr. Mukundan Thelakkat, Professor für
Angewandte Funktionspolymere an der Universität Bayreuth. Die BayFOR
wirkte intensiv in der Antragstellung bei der EU mit und übernimmt
nun das Projektmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit.
Mit Kohlenstoffnanoröhrchen die Leistung von OPV erhöhen
Eine alternative Herangehensweise, um die Effizienz von OPV zu
verbessern, verfolgt das EU-Projekt POCAONTAS. Die Wissenschaftler
möchten durch eine Verbindung von Polymeren mit filigranen
Hohlzylindern aus Kohlenstoff-Atomen, sogenannten
Kohlenstoffnanoröhrchen (CNT), die Energieausbeute der OPV-Zellen
steigern. CNT absorbieren Licht über einen breiten Spektralbereich,
zudem besitzen ihre Elektronen eine außergewöhnlich hohe Mobilität.
Das soll zu einer effizienteren Umwandlung der Solarenergie
beitragen. Zudem hoffen die Wissenschaftler, durch die Verwendung von
CNT die Lebensdauer von OPV zu erhöhen, was sich langfristig positiv
auf die Kosten auswirkt. Auch mit dieser Herangehensweise bleiben die
Vorteile von OPV – ressourcenschonend in der Herstellung,
recyclingfähig, leicht und flexibel – erhalten. Die neuen Materialien
möchten die Wissenschaftler mithilfe modernster spektroskopischer
Methoden optimieren. Die Europäische Kommission fördert POCAONTAS mit
3,45 Mio. Euro über vier Jahre. Auch hier unterstützte die BayFOR bei
der Antragstellung und gehört nun dem Projekt als assoziierter
Partner an. Die Koordination liegt bei Dr. Larry Luer vom Institute
IMDEA in Spanien. Weitere Projektpartner stammen aus Deutschland,
Spanien, Italien, Litauen, Polen und Großbritannien. Auch sechs
bayerische Forschungseinrichtungen und Unternehmen beteiligen sich
als Partner bzw. als assoziierte Partner an POCAONTAS.
EU-Fördermittel für die Solarbranche
Mit dem 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) stellt die Europäische
Kommission in den Jahren 2007 bis 2013 rund 53 Mrd. Euro für
Forschung und Entwicklung bereit. Die Teilgebiete „Umwelt“ und
„Energie“ des FP7 fördert die EU mit 4,25 Mrd. Euro. Des Weiteren
umfassen auch die Bereiche „Nanowissenschaften, Nanotechnologien,
Werkstoffe und neue Produktionstechnologien“ (NMP) mit einer
Förderung von insgesamt 3,5 Mrd. Euro sowie „Informations- und
Kommunikationstechnologien“ (IKT) mit einem Budget von 9,1 Mrd. Euro
Themen, die für die Solarbranche relevant sind. Und auch im folgenden
Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (2014-2020), Horizon
2020, sind attraktive Förderungen vorgesehen. Wie bayerische
Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie
Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), sich
erfolgreich in europäischen Programmen bewerben können, erläutern die
Fachreferenten der BayFOR auf der Intersolar.
Zur Bayerischen Forschungsallianz GmbH (BayFOR)
Die Bayerische Forschungsallianz GmbH berät und unterstützt
bayerische Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft umfassend beim
Einwerben von europäischen Forschungsgeldern mit dem Ziel, den
Wissenschafts- und Innovationsstandort Bayern im Forschungsraum
Europa fortzuentwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 7.
Forschungsrahmenprogramm der EU und dem künftigen Rahmenprogramm für
Forschung und Innovation, „Horizon 2020“. Als Partner im Enterprise
Europe Network (EEN) bietet die BayFOR zudem gezielte Beratung und
Unterstützung für bayerische Unternehmen – insbesondere KMU – an, die
sich für eine Teilnahme an EU-Forschungsprojekten interessieren. Des
Weiteren koordiniert die BayFOR die gemeinsamen Aktivitäten der
Bayerischen Forschungsverbünde und unterstützt ihre Vernetzung auf
europäischer Ebene. Die BayFOR beheimatet außerdem die
Wissenschaftliche Koordinierungsstelle
Bayern-Québec/Alberta/International der Bayerischen Staatsregierung,
die den Aufbau gemeinsamer Forschungsprojekte mit Wissenschaftlern
aus diesen Regionen gezielt unterstützt. Die BayFOR ist eine
Partner-Organisation im bayerischen Haus der Forschung
(www.hausderforschung.bayern.de). Weitere Informationen finden Sie
unter www.bayfor.org.
Bildmaterial zu dieser Pressemitteilung erhalten Sie unter
www.bayfor.org/pi-intersolar-2013.
Pressekontakt:
Christine Huber
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der BayFOR
Tel: +49 (0)89-9901-888 – 113
E-Mail: huber@bayfor.org
(Belegexemplar bei Verwendung erbeten: Bayerische Forschungsallianz,
Prinzregentenstr. 52, 80538 München)