Gerade junge Diabetiker haben ein deutlich
erhöhtes Schlaganfallrisiko. Darauf weist die Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe anlässlich des Weltdiabetestages am Montag, 14.
November, hin.
Einer kanadischen Studie zufolge haben junge Diabetiker im Alter
von 30 bis 44 Jahren ein nahezu 6-fach erhöhtes Schlaganfall-Risiko.
In dem 5-jährigen Beobachtungszeitraum erlitten 9,1 Prozent aller
Diabetiker einen Schlaganfall. Insgesamt weisen 16 bis 24 Prozent
aller Schlaganfall-Patienten einen bisher nicht erkannten Diabetes
auf. Häufig fällt die Prognose dieser Patienten schlechter aus, die
Sterblichkeit ist höher und öfter kommt es zu bleibenden
Behinderungen.
Angesichts einer zunehmenden Fast-Food-Mentalität in Deutschland
sehen Wissenschaftler große Probleme auf die Gesellschaft zukommen.
Der Typ 2-Diabetes, die häufigste Form des „Zuckers“, entsteht ganz
wesentlich durch unausgewogene Ernährung. Rund 70 Prozent der
Schlaganfälle wären zu verhindern – bei regelmäßiger Kontrolle der
Risikofaktoren Diabetes und Bluthochdruck, ausgewogener Ernährung und
ausreichender Bewegung. Nach einer bundesweiten Umfrage der Stiftung
Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist mehr als 80 Prozent der Deutschen
sogar bewusst, dass sie ihr Risiko selbst beeinflussen können
(Schlaganfall-Barometer 2/2011).
„Das Problem ist: zu wenige verhalten sich danach, “ sagt Prof.
Dr. Bernd Ringelstein, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats
der Stiftung. „Die Umstellung der Lebensgewohnheiten fällt vielen
extrem schwer. Deshalb brauchen sie eine intensive Begleitung, vor
allem aber eine sehr früh einsetzende Erziehung in Richtung eines
gesunden Lebensstils, “ plädiert der Mediziner für mehr Beratungs-
und Betreuungsangebote von Patienten außerhalb der Kliniken und eine
verbesserte Prävention. In Deutschland leben derzeit rund 6 Millionen
Typ-2-Diabetiker.
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