Am 30. November verleiht Bundespräsident Joachim Gauck den
Deutschen Zukunftspreis, den Preis des Bundespräsidenten für Technik
und Innovation. Drei Teams sind für die hochrangige Auszeichnung
nominiert. Wir stellen kurz die Nominierungen im Video vor – Dr.
Patrick Izquierdo erläutert die Innovation seines Teams.
Die beiden Daimler Forscher Izquierdo und Michel entwickelten ein
einzigartiges Verfahren zum Beschichten der Zylinderlauffläche von
Kurbelgehäusen aus Aluminium. In Kooperation mit Bernd Zapf von der
Gebrüder Heller Maschinenfabrik GmbH haben sie die Technologie für
den Einsatz in der Serienproduktion weiterentwickelt. Der
Energieverlust durch Reibung in diesem Teil des Motors wird dadurch
um etwa die Hälfte reduziert. Kraftstoffbedarf und
Kohlendioxid-Emissionen des Autos sinken um bis zu drei Prozent.
Reibungsverluste sind für rund 25 Prozent des Verbrauchs an Benzin
oder Dieselkraftstoff verantwortlich. Dazu trägt die Zylinderlaufbahn
einen großen Teil bei. Sie befindet sich im Kurbelgehäuse, das bei
den meisten Neufahrzeugen aus Aluminium besteht. Aus
materialtechnischen Gründen musste das Gehäuse bisher mit einer
Buchse aus Grauguss oder einer Aluminium-Silizium-Legierung versehen
werden, auf der die Kolben laufen. Diese Komponente macht das
Nanoslide-Verfahren überflüssig.
Bei dem Verfahren wird eine rund ein Zehntelmillimeter dünne
Gleitschicht auf die Innenwand des Aluminiumzylinders aufgebracht.
Dazu erzeugen zwei Drähte einen elektrischen Lichtbogen, in dem sich
flüssige Metalltröpfchen bilden. Ein Stickstoffstrom zerstäubt die
Tröpfchen und lenkt sie auf die Zylinderwand, wo sie erstarren und
einen dünnen Belag mit nanometerkleinen Poren bilden. Die Schicht
bildet eine Oberfläche mit geringem Reibungswiderstand, die zudem
kaum verschleißt. Die Forscher konnten das Verfahren so optimieren,
dass es sehr wenig Energie und kein Wasser verbraucht.
Autos mit Verbrennungsmotor, die noch lange gegenüber
Elektrofahrzeugen dominieren werden,lassen sich so noch sparsamer und
umweltschonender machen. Ein weiterer Vorteil: Da keine dicke und
schwere Graugussbuchse benötigt wird, kann der Motor kompakter und
leichter gebaut werden – eine ideale Voraussetzung, um ihn in einem
Hybridfahrzeug mit einem Elektromotor zu kombinieren.
Die Entscheidung über die Preisträger trifft die Jury, besetzt mit
Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft, erst am 30.
November. Bundespräsident Joachim Gauck zeichnet das Siegerteam am
Abend mit dem mit 250.000 Euro dotierten Preis aus.
Die Verleihung ist per Livestream am 30. November 2016, ab 18.00
Uhr, die Ausstrahlung der festlichen Veranstaltung im ZDF ab 22.30
Uhr zu verfolgen.
Weitere Informationen zu den Nominierten, Bild- und Podcast- und
Videomaterial zum Download unter www.deutscher-zukunftspreis.de
Pressekontakt:
Büro Deutscher Zukunftspreis
Dr. Christiane A. Pudenz
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Ein Kommentar "Deutscher Zukunftspreis 2016 / Entscheidung am 30. November: Dieses Team macht Motoren effizient leichtgängiger (VIDEO)"