Anfang vergangener Woche gaben das Institut für 
Sportwissenschaft der Universität Würzburg sowie der Deutsche 
Schützenbund (DSB) grünes Licht: Bis Ende 2013 werden die Würzburger 
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den viertgrößten 
Spitzensportverband der Bundesrepublik einer eingehenden 
sportpädagogischen Evaluation unterziehen – unabhängig und 
ergebnisoffen.
   Im Mittelpunkt wird dabei die Bildungsarbeit des Deutschen 
Schützenbundes auf allen seinen Verbandsebenen stehen. Diese wurde in
den zurückliegenden Jahren auf der Basis der Bildungsvorgaben und 
-konzepte des Deutschen Olympischen Sportbundes weiter ausgebaut und 
professionalisiert. Zugleich werden sich die Experten mit der Wirkung
des Schießsports auf Kinder und Jugendliche befassen. Denn gerade die
Debatten in der Öffentlichkeit über den Wert dieses Sports seien der 
Auslöser für ein solches Forschungsprojekt gewesen, so Professor 
Harald Lange, Leiter des Instituts für Sportwissenschaft der 
Universität Würzburg.
   „Wir haben uns gefragt, wie die Schützenvereine mit dem Thema 
umgehen: Betreiben sie Gewaltprävention? Wie bilden sie ihre Trainer 
aus? Was setzen diese davon um? Und was passiert eigentlich mit 
Kindern, die das Sportschießen erlernen?“, so Lange wörtlich. Bei 
ihrer Suche nach Antworten mussten die Forscher bisher feststellen: 
Es gibt zwar viele Vorurteile, doch nur wenig fundierte Daten und 
Argumente. Und das sei genau der Punkt, „an dem kritische 
Wissenschaft gefragt ist“, so Lange.
   „Die Durchführung dieser Studie ist für unseren Verband und 
unseren Sport von großer Bedeutung“, so DSB-Vizepräsident Jürgen 
Kohlheim. „Denn es ist gut und richtig, dass wir auf drängende 
gesellschaftliche Fragen fundierte und vor allem wissenschaftlich 
belastbare Antworten erhalten – diese gibt es bislang noch nicht. Der
Deutsche Schützenbund wird sich hierfür gerne öffnen, um den 
Würzburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Einblick in 
seine Bildungsarbeit zu gewähren.“
   So werden in Kürze psychologische Tests und Online-Interviews mit 
jungen Sportschützen beginnen, um ihre Aggressions- und 
Emotionsregulation sowie mögliche, durch das Sportschießen bedingte 
Veränderungen zu erforschen. Zuvor wurden die pädagogischen Leitfäden
und Ausbildungsunterlagen des DSB-Qualifizierungsplans bereits einer 
eingehenden wissenschaftlichen Analyse unterzogen. Die abschließenden
Ergebnisse der Studie sollen Ende kommenden Jahres vorgestellt und 
publiziert werden. Bis dahin werden das Würzburger Institut für 
Sportwissenschaft sowie der Deutsche Schützenbund regelmäßig über den
Verlauf der Untersuchungen informieren. Vor wenigen Tagen berichteten
auch „einBlick“, das Online-Magazin der Universität Würzburg, sowie 
der Informationsdienst Wissenschaft ausführlich über den Start dieser
Evaluation.
   Der Deutsche Schützenbund (www.dsb.de) ist der viertgrößte 
Spitzensportverband der Bundesrepublik mit 1,4 Millionen Mitgliedern 
in 20 Landesverbänden und 15.000 Vereinen. Er vertritt olympische wie
nicht olympische Schieß- und Bogensportdisziplinen. Mit dem 
Gründungsjahr 1861 ist er zugleich der älteste Sportverband 
Deutschlands.
Pressekontakt:
Deutscher Schützenbund
Birger Tiemann
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
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