Erstmalig haben es dieses Jahr elf deutsche Deep-Tech-Startups auf die Shortlist der EIT Digital Challenge geschafft. Als Spin-Off der TU München gegründet, ist audEERING als einziges Unternehmen aus Deutschland in der Kategorie “Digital Wellbeing” unter den Finalisten. Die sensAI Technologie erkennt 50 Sprechzustände und Emotionen wie Wut oder Angst anhand des Grades von Erregtheit und Valenz sowie weiteren wesentlichen Merkmalen der menschlichen Stimme. Sprachausfälle, Stimmungsschwankungen und Stresszustände können so treffsicher und ohne medizinischen Eingriff analysiert werden. Bereits kürzeste Sprachaufnahmen von wenigen Sekunden können dank Maschineller Intelligenz in Echtzeit grundlegende Erkenntnisse zur Diagnostik von neurokognitiven Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Depression liefern. Diese können bereits frühzeitig in der symptomfreien Zeit analysiert werden.
“Unsere Arbeit im medizinischen Bereich ist uns eine besondere Herzensangelegenheit, um künstliche Intelligenz für Menschen mit Erkrankungen effektiv nutzbar zu machen. Anomalien und Abweichungen können frühzeitig erkannt und die richtigen Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Als einziges deutsches Unternehmen im Bereich Digital Wellbeing nominiert zu sein, macht uns daher ausgesprochen stolz”, so Dagmar Schuller, CEO und Co-Founder von audEERING.
Der namhafte Wettbewerb findet zum fünften Mal in Folge statt und zeichnet die besten europäischen Deep-Tech Innovationen aus. Die nominierten Unternehmen haben hochkomplexe Technologien entwickelt, die auf wissenschaftlicher Forschung oder technischen Neuerungen basieren und die digitale Transformation maßgeblich vorantreiben. Die Startups werden in fünf verschiedenen Kategorien ausgezeichnet: Digital Cities, Digital Industry, Digital Infrastructure, Digital Wellbeing und Digital Finance. Insgesamt haben sich 200 Tech-Unternehmen aus 24 EU-Ländern beworben. Das Finale findet am 18. Oktober 2018 in Brüssel statt. Hier haben die deutschen Finalisten die Chance, sich vor einer international besetzten Expertenjury gegen 14 weitere Startups aus zehn EU-Ländern durchzusetzen.
Die beiden besten Unternehmen pro Kategorie erhalten die Möglichkeit, für ein Jahr in den EIT Digital Accelerator aufgenommen zu werden (Wert 50.000 Euro). Dem Programm gehören erfahrene Geschäftsentwickler und Finanzexperten an, die in 13 europäischen Städten sowie einem Hub im Silicon Valley tätig sind. Der EIT Digital Accelerator hat seit 2012 mehr als 270 Startups bei Marktzugang und Mobilisierung von Finanzmitteln unterstützt. Die Erstplatzierten aus jeder Kategorie erhalten zusätzlich ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro.