Der anaphylaktische Schock ist die gefährlichste, 
weil potentiell tödliche Form einer allergischen Reaktion. Er kann 
etwa beim Genuss von Erdnüssen auftreten, bei der Behandlung mit 
einem Antibiotikum oder anderen Medikamenten oder durch einen 
Insektenstich: Der Kreislauf bricht plötzlich zusammen, die Atmung 
wird blockiert, äußerlich ist die Haut fleckig gerötet wie bei einer 
Entzündung. Da eine Anaphylaxie nicht meldepflichtig ist, gab es 
lange Zeit keine exakten Zahlen zur Schwere, Häufigkeit und Umständen
der Reaktion.
   Seit 2006 gibt es das Anaphylaxie-Register für Deutschland, 
Österreich und die Schweiz, wo auf freiwilliger Basis solche Vorfälle
erfasst werden. 84 allergologische Zentren haben sich zur Mitarbeit 
bereit erklärt. Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und 
Klinische Immunologie (DGAKI) weist darauf hin, dass alle Ärzte, die 
einen anaphylaktischen Schock behandelt haben, und auch Patienten 
selbst dies dem Register mitteilen können (www.anaphylaxie.net). „In 
diesem Fall ist das wissenschaftliche Interesse unmittelbar verknüpft
mit einem Nutzen für die Patienten“, erklärt Professorin Margitta 
Worm von der Berliner Universitätshautklinik der Charité, die das 
Register initiiert hat. „Erkenntnisse aus dem Register sind bereits 
in Ärztefortbildungen eingeflossen und unterstützen die derzeit 
anlaufende Patientenschulung von Betroffenen durch AGATE e.V.“
   So weiß man heute zum Beispiel besser, welche Allergiker ein 
besonderes Risiko für schwere Reaktionen haben oder etwa, dass Ärzte 
ermutigt werden müssen, bei der Anaphylaxie das lebensrettende 
Adrenalin zu spritzen. Das Anaphylaxie-Register zeigt auch, dass 
Kinder vor allem durch Nahrungsmittelallergien bedroht sind, wobei 
hier besonders die Erdnüsse als Auslöser häufig vorkommen, Erwachsene
eher durch Insektenstiche und Medikamente. Nicht wenige Zwischenfälle
passieren durch Arzneimittel-Überempfindlichkeiten. Patienten sollten
bei einem Arztwechsel immer daran denken, diese Information 
weiterzugeben.
   Quelle: Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische 
Immunologie (DGAKI)
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