Wenn Arzneimittelhersteller neue Medikamente 
testen, wählten sie in den ersten Phasen der klinischen Studien dazu 
lange Zeit ausschließlich gesunde junge Männer um die 30 Jahre aus, 
etwa 75 Zentimeter groß und ungefähr 75 kg schwer. Das Ergebnis ist 
eine Sicherheitslücke bei der Behandlung von Frauen. „Es besteht etwa
die Gefahr, dass Medikamente bei ihnen falsch dosiert sind“, erklärt 
Professorin Dr. Petra Thürmann, Direktorin des Philipp-Klee-Instituts
für Klinische Pharmakologie in Wuppertal, im Apothekenmagazin „BABY 
und Familie“. So ist bekannt, dass Frauen etwa gegen Schmerzen eine 
geringere Dosis Morphin benötigen als Männer und dass ASS bei Frauen,
die noch keinen Herzinfarkt hatten, wohl das Schlaganfallrisiko 
senkt, nicht aber das von Herzinfarkten. Ursprünglich sollte die auf 
Männer beschränkte Forschung Frauen schützen, denn man fürchtete, 
dass ungeborene Kinder von Testsubstanzen im Mutterleib geschädigt 
werden könnten. Die amerikanische Arzneibehörde FDA empfiehlt aber 
schon seit 1993 die gleichgewichtige Beteiligung von Frauen. Heute 
liegt sie laut dem Verband forschender Arzneimittelhersteller bei 10 
bis 40 Prozent. Zu zögerlich sei das, monieren Experten: „Das Risiko 
ist für Frauen nicht größer als für Männer“ sagt Prof. Dr. Karin 
Fattinger, Pharmakologin am Inselspital in Bern. Im Interesse der 
Arzneisicherheit für Frauen solle auch dort Gleichbehandlung erreicht
werden.
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