Data Sharing: Experten fordern Forschungsdatenmanagement als festes Element universitärer Curricula

Kiel/Hamburg/Berlin, den 10. September 2013: Expertenpanel empfiehlt Integration von Forschungsdatenmanagement in die Curricula der Universitäten für Nachwuchsforscher. Diskutiert wurde das Thema auf Initiative der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten in der vergangenen Woche auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, der renommierten deutschsprachigen volkswirtschaftlichen Fachorganisation, in Düsseldorf.

Forderungen, Forschungsdaten, die in der Regel öffentlich finanziert erhoben werden, auch anderen Forscherinnen und Forschern zugänglich zu machen, bleiben oftmals ohne Ergebnis. Auch wenn Forschungsförderer wie die DFG oder große wissenschaftliche Fachgesellschaften wie der Verein für Socialpolitik für mehr Datentausch unter Forschenden plädieren, stellen bislang nur wenige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Daten anderen zur effektiven Nachnutzung zur Verfügung.

Dies ist das Ergebnis des Expertenpanels zum Thema Forschungsdatenmanagement, das am 6. September 2013 auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik in Düsseldorf stattfand.

Auf dem Panel diskutierten, moderiert vom ZBW-Direktor Klaus Tochtermann,
• Jutta Günther (Institut für Wirtschaftsforschung Halle),
• Gert G. Wagner (RatSWD / DIW Berlin),
• Peter Winker (Hrsg. der Zeitschrift „Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik“) und
• Stefan Winkler-Nees (Deutsche Forschungsgemeinschaft).

Die Expertenrunde fordert eine stärkere „Kultur des Teilens“. Diese könne vor allem durch verstärktes Bewusstsein für die Bedeutung der Datendokumentation und des Teilens von Daten auf der Ebene der Nachwuchsforscher geschaffen werden. Um Anreize für Dokumentation und „Open Data“ zu schaffen sei das Zitieren von Daten von zentraler Bedeutung. Das Thema Forschungsdatenmanagement sollte nach Auffassung der Panelisten als ein festes Element des wissenschaftlichen Arbeitens in die universitären Curricula eingebunden werden.

Auf der Ebene der Infrastruktur gibt es dagegen schon erste Erfolge zu verzeichnen, insbesondere bei der Einrichtung institutioneller Forschungsdatenzentren an größeren Forschungsinstituten oder Universitäten. Aber gleichzeitig fehlt nach wie vor insbesondere für kleinere bzw. drittmittelgeförderte Projekte in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eine Möglichkeit, erhobene Daten in einem Datenrepositorium abzulegen und bei der Ablage der Daten unterstützt zu werden. Hier könnten aber die derzeit aufgelegten Förderprogramme der DFG und anderer Forschungsförderer helfen, das Thema mittels innovativer und auch disziplinspezifische) Lösungen zu adressieren.

Organisiert wurde die Paneldiskussion von ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und dem RatSWD, die gemeinsam an dem DFG-Projekt EDaWaX (European Data Watch Extended) arbeiten. Die Veranstaltung war Teil der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik an der Universität Düsseldorf.

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