Count-Down zur Preisverleihung am 1. Dezember / Nominiert zum Deutschen Zukunftspreis 2010: Ein Rüssel für Kollege Roboter

In vielen Industrieunternehmen gehören Roboter zum
vertrauten Bild. Sie werden meist für schwere, stupide oder
gefährliche Arbeiten eingesetzt. Als Arbeitskameraden im Team mit
menschlichen Kollegen taugen die maschinellen Werker aber nicht. Dazu
sind sie zu unsensibel – und könnten auch unabsichtlich Menschen
verletzten. Doch neuartige nachgiebige Assistenzsysteme sollen bald
gefahrlos mit Kollegen aus Fleisch und Blut kooperieren.

Ein „Bionischer Handling-Assistent“, den Dr.-Ing. Peter Post und
Dipl.-Ing. (FH) Markus Fischer von der Esslinger Festo AG & Co. KG
sowie Dipl.-Ing. (FH) Andreas Grzesiak vom Fraunhofer-Institut für
Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart entwickelt
haben, liefert dafür die Basis.

Das System besteht aus einem dreiteiligen, elastischen Roboterarm,
der einem Elefantenrüssel ähnelt, einem Handgelenk und einem Greifer
mit drei Fingern. Bei seiner Konstruktion übertrugen die Forscher
biologische Prinzipien auf die Technik. Der künstliche Rüssel
zeichnet sich durch eine extreme Flexibilität aus: Seine Finger
passen sich an jedes gegriffene Objekt an – egal, ob ein rohes Ei,
ein Glas Wasser oder eine menschliche Hand. Seine Kraft kann der
mechatronische Assistent sehr fein dosieren.

Die ausgeprägte Anpassungsfähigkeit macht ihn zum idealen Helfer
in Landwirtschaft und Industrie: Er könnte bei der Obsternte helfen,
als Bestandteil von Melksystemen, als Montagehelfer oder bei
Wartungs- und Reinigungsarbeiten dienen. Damit ausgerüstete
Serviceroboter sollen künftig sogar ältere oder kranke Menschen im
Alltag unterstützen – und ihnen etwa Speisen, Getränke oder
Medikamente reichen. Den Kontakt mit anderen Menschen soll das nicht
ersetzen – aber Seniorinnen und Senioren könnten länger unabhängig zu
Hause in ihren eigenen Wänden leben und würden so erheblich an
Lebensqualität gewinnen.

Den Prototyp des Bionischen Handling-Assistenten will Festo als
modularen Baukasten für eine neue Generation von Assistenzsystemen
nutzen. Durch die mannigfaltigen Perspektiven, die sich mit dem
Handling-Assistenten eröffnen, sind die Forscher mit ihrer Innovation
– neben zwei anderen Teams – für den Deutschen Zukunftspreis 2010
nominiert. Das Siegerteam wird Bundespräsident Christian Wulff am 1.
Dezember in Berlin küren.

Mehr dazu unter: www.deutscher-zukunftspreis.de

Übertragung der Preisverleihung am 1. Dezember 2010, 22.30 Uhr, im
ZDF.

Pressekontakt:
Büro Deutscher Zukunftspreis
Cuvilliésstraße 14
81679 München
Tel.: 089/30 70 34 44
Fax: 089/39 29 34 44
info@deutscher-zukunftspreis.de
www.deutscher-zukunftspreis.de

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