Seit einigen Jahren zeigt sich ein klarer Abwärtstrend der monetarisierbaren Contentvermarktung im Printbereich mit immer weiter fallenden Abonnentenzahlen. Das Konsumverhalten der Nutzer hat sich mehr und mehr in den digitalen Bereich verlagert. Die meisten Medienhäuser folgen diesen Veränderungen und haben bereits ihre Angebote um Digital Publishing, also die Verlagerung ihrer Inhalte ins Internet, erweitert. Aber die Flut an kostenlosem Content, der beispielsweise über die sozialen Medien abrufbar ist, macht es den klassischen Verlagshäusern schwer, mit ihren Inhalten Geld zu verdienen. Wie kann also die Attraktivität der Inhalte so zielgerichtet gesteigert werden, dass Nutzer auch bereit sind, dafür zu bezahlen? Die bisher am Markt verfügbaren Analyse-Instrumente beschränken sich auf die Abbildung eines groben Nutzerverhaltens wie Klickzahlen oder Verweildauer. Ein tiefergehendes Verständnis des gewünschten Contents für seine Nutzer ist dem Verlagshaus mit diesen Daten nicht möglich.
Verknüpfung von Nutzer- und Content-Analysen
capten geht mit seinem neuen Analyse-Tool einen wichtigen Schritt weiter: Mittels detaillierter und in dieser Form bisher einzigartiger Verknüpfung von Nutzer- und Content-Analysen schafft das capten-Tool eine für Medienunternehmen neuartige Datengrundlage. „Wir öffnen mit capten jetzt erstmals die Black Box Content und geben echte und tiefe Einblicke in die Performance der bereitgestellten digitalen Inhalte“, erläutert Dr. David Reuter, CEO der capten GmbH. „Dieser Einblick erlaubt es, nicht nur das Verhalten der eigenen Zielgruppe deutlich genauer zu verstehen, sondern auch inhaltliche Präferenzen zu identifizieren. Darauf aufbauend können zielgerichtete Smart-Pricing-Modelle erstellt werden, die sowohl die Kundenbindung als auch die Neugewinnung von Abonnenten gewährleisten.“ Ein weiterer Meilenstein ist also die Möglichkeit, den tatsächlichen Konsum präzise abzurechnen. Leser zahlen dann nur für den Content, den sie auch wirklich konsumiert haben. Kurz geöffnete oder überscrollte Artikel fallen beispielsweise nicht ins Gewicht. Das neuartige System schafft somit Transparenz gegenüber den zahlenden Konsumenten einerseits und erlaubt den Medienhäusern andererseits, ihre veralteten Abonnenement- und Bezahlschrankensysteme abzuschaffen und das Geschäftsmodell Paid Content vollständig neu zu denken.
Datenschutz als oberste Priorität
Um den hohen Anforderungen an Datenschutzrichtlinien in Deutschland gerecht zu werden, ist der Schutz der erhobenen Daten einer der großen Schwerpunkte des jungen Unternehmens. Alle Daten werden ausschließlich auf europäischen Servern gespeichert und verarbeitet. In absehbarer Zeit wird das Unternehmen aufgrund der aktuellen Entwicklung am Markt sogar komplett auf die Arbeit mit sogenannten Cookies verzichten. “Wir wissen um die Unterschiede zwischen den Bedürfnissen deutscher und beispielsweise amerikanischer Konsumenten von Online-Content und arbeiten deshalb streng gemäß den Vorgaben der DSGVO“, ergänzt Reuter. „Genau das ist wichtig für all jene Verlage, die gerade jetzt ihr Geschäftsmodell vorrangig auf die Vermarktung ihres Online-Contents fokussieren werden.“
Gebündelte Fachkompetenz
Neben Reuter, dem 40-jährigen CEO der Firma, der viele Jahre als Sprachwissenschaftler und Marketing Manager im e-Commerce gearbeitet hat, besteht das IT-Startup mit Sitz im Kieler Coworking-Space FLEET7 aktuell aus sieben weiteren berufserfahrenen Experten aus den Bereichen Software Development, Unternehmensberatung, Marketing und Design. Zudem sind ein erfahrener Datenschutzbeauftragter und ein Netzwerker aus der Medienbranche an Bord, der den Roll-Out des capten-Tools in den kommenden Monaten vorbereitet. Dafür bedarf es allerdings noch einer Finanzierungsrunde, die die Firma jüngst begonnen hat und die die Finanzmittel für die Skalierung des Tools auf den kompletten deutschen und den europäischen Markt nach der gerade anlaufenden Pilotphase mit Testkunden gewährleisten soll. Der Eintritt in den Markt wird dann kurzfristig nach Abschluss der letzten Validierungen erfolgen.