Brustkrebs: Therapien gezielter einsetzen / Sividon Diagnostics startet EU-Forschungsprojekt

Brustkrebstherapien gezielter einzusetzen und
überflüssige Behandlungen zu vermeiden ist das Ziel des von der EU
mit rund sechs Millionen Euro geförderten Forschungsprojekts
RESPONSIFY. Gemeinsam mit elf internationalen Partnerinstitutionen
entwickelt die Sividon Diagnostics GmbH neue Biomarker-Tests, um die
Tumordiagnostik zu präzisieren.

Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs – und nicht jede Patientin
profitiert von einer Behandlung in gleichem Maße. Welche Therapien
eingesetzt werden, ist abhängig von den individuellen
Tumoreigenschaften.

Die Schwerpunkte der Forschungsarbeiten des Projekts RESPONSIFY
liegen auf dem Her2-positiven und dem „triple-negativen“
Mammakarzinom*.

Der Großteil der Her2-positiven Tumoren wird zurzeit mit einer
Antikörpertherapie (Herceptin®) behandelt. Experten gehen jedoch
davon aus, dass die Wirksamkeit dieser Therapie nicht bei allen
Patientinnen gleich ist. Ein Ziel des Projekts ist, die
Her2-positiven Patientinnen zu identifizieren, die nicht von
Herceptin® profitieren und mit einer anderen Therapie besser
behandelt wären.

„Triple negative“ Tumoren gelten als am schwierigsten
therapierbar, da es aufgrund fehlender Rezeptoren keinen Ansatzpunkt
für eine Antihormon- oder Antikörpertherapie gibt. Im Rahmen von
RESPONSIFY soll herausgefunden werden, ob ein Teil der Patientinnen
mit „triple-negativem“ Brustkrebs von dem Angiogenese-Hemmer Avastin®
profitiert. Das Mittel wird derzeit bei metastasiertem und
fortgeschrittenem Her2-negativem Brustkrebs eingesetzt, um die
Neubildung von Blutgefäßen am Tumor zu unterbinden und den Tumor so
„auszuhungern“.

Im Rahmen des Projekts werden zunächst RNA, DNA und Proteine von
vorhandenen Tumorproben nach neuen Biomarkern durchsucht
(„Screening“). Die biologische Bedeutung der neuen Biomarker wird in
einem zweiten Schritt an unabhängigen Tumorproben bestätigt.

„Der Fokus der Projektleistung von Sividon ist, aus den erkannten
Biomarkern robuste Tests zu entwickeln, die in die Routinediagnostik
einfließen können“, erklärt PD Dr. Ralf Kronenwett, Leiter Forschung
und Entwicklung bei Sividon. „Hierzu gehören die Sicherstellung der
technischen Durchführbarkeit und zielgenauen Messbarkeit sowie die
Validierung und am Ende auch die Vermarktung der Tests.“

„Mit der Entwicklung der Tests möchten wir erreichen, dass jede
Patientin genau die auf Ihre Erkrankung abgestimmte Therapie
bekommt“, erläutert Dr. Jan Brase, Sividons leitender Wissenschaftler
im RESPONSIFY-Projekt. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit
unseren hochspezialisierten europäischen Partnern.“

Unter der wissenschaftlichen Leitung von PD Dr. Sibylle Loibl
(German Breast Group) umfasst das Netzwerk von RESPONSIFY unter
anderem die Berliner Charité , das französische Institut Gustave
Roussy, das belgische Institut Jules Bordet und das University
College London. Die Förderung der EU-Kommission ist Bestandteil des
7. Forschungsrahmenprogramms und trägt den Titel „RESPONSIFY –
Genome-based biomarkers leading to validated molecular diagnostic
tests for response prediction in breast cancer“
(Grant-Agreement-Nummer HEALTH-F5-2012-278659). Die Laufzeit des
Projekts beträgt drei Jahre.

* Im Rahmen der Routinediagnostik werden die Rezeptoren für
Östrogen, Progesteron und den Wachstumsfaktor Her2/neu bestimmt. Ist
keiner der Rezeptoren vorhanden, spricht man von einem
„triple-negativen“ Tumor. Ist der Her2/neu-Wachstumsfaktor
überexprimiert, handelt es sich um ein Her2-positives Karzinom.

Unternehmensportrait

Die Sividon Diagnostics GmbH wurde im Juli 2010 als Management
Buy-Out der Firma Siemens Healthcare Diagnostics Products am Standort
Köln gegründet. Unternehmensziel ist es, die Qualität der
therapiebegleitenden Diagnostik in der Onkologie nachhaltig zu
steigern.

Weitere Informationen finden Sie unter www.sividon.com.

Pressekontakt:
Sividon Diagnostics GmbH
Esther Linnenberg
Nattermannallee 1 | S19
50829 Köln
Fon: 0221/669 561 70
Fax: 0221/ 669 561 99
E-Mail: linnenberg@sividon.com

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