BMWi-Technologievorhaben „Partnership for the Heart“ beweist: Telemedizin hilft schwer herzkranken Patienten

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, hat heute gemeinsam mit den Projektpartnern die Ergebnisse des Technologieprojekts „Partnership for the Heart“ (Pfh) vorgestellt. Kernbotschaft ist: Telemedizin hilft schwer herzkranken Patienten. Diesen Nachweis hat das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte Projekt in einer weltweit einzigartigen Telemedizinstudie erbracht, die höchsten international anerkannten Qualitätskriterien genügt. PfH wurde unter Federführung der Charité Universitätsmedizin im Verbund mit den Firmen Aipermon, Bosch und InterComponentWare durchgeführt. Als assoziierte Partner haben die Deutsche Telekom, das Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart, die Barmer GEK und die Bosch BKK mitgewirkt.
Bundesminister Brüderle: „Allein in Deutschland leiden mehr als 1,2 Mio. Menschen an chronischer Herzinsuffizienz. Telemedizin trägt dazu bei, die Qualität der Gesundheitsversorgung weiter zu steigern. Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz können dank der neuen Technologie in ihrer gewohnten Umgebung leben und müssen seltener ins Krankenhaus. Dies bedeutet mehr Lebensqualität und vielfach wieder mehr Mobilität. Es geht aber auch um ökonomische Erwartungen. Allein die Verringerung von Krankenhausaufenthalten kann den Kostenaufwand für Telemedizin kompensieren und darüber hinaus sogar Einsparungen ermöglichen.“
Die Studienergebnisse wurden aktuell auf dem diesjährigen Kongress der American Heart Association (AHA) in Chicago veröffentlicht und haben international hohe Aufmerksamkeit gefunden. Wesentliche Erfolge und Perspektiven der neuen Technologie sind:
– PfH hat erstmals maßgebliche Voraussetzungen geschaffen, um Telemedizin in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung einbringen zu können. PfH kann so zum Modell auch für andere telemedizinische Anwendungsgebiete werden.
– PfH zeigt, dass Telemedizin dem einzelnen Patienten mehr Sicherheit beim Leben mit einer schweren chronischen Erkrankung in der eigenen häuslichen Umgebung bietet. Darüber hinaus zeigt PfH, dass Telemedizin bei bestimmten Patientengruppen klar überlegen ist. Vor allem in strukturschwachen Regionen kann Telemedizin wesentlich dazu beitragen, die Versorgungssituation von chronisch Erkrankten zu verbessern.
– PfH betrachtet neben den medizinischen auch die gesundheitsökonomischen Auswirkungen von Telemedizin: Rund 3 Milliarden Euro werden jährlich für die Behandlung herzinsuffizienter Patienten aufgewandt, davon entfallen 85 Prozent auf Krankenhausbehandlungen. Eine Gesamtrechnung zu den möglichen Einsparungen soll auf Grundlage der jetzt verfügbaren Daten bis Frühjahr 2011 erstellt werden.
Bundesminister Brüderle: „Telemedizin verbindet klassische Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Dienstleistungen und bietet Chancen für den Aufbau einer neuen Branche. Das Thema ist daher auch wichtiger Bestandteil der IKTStrategie der Bundesregierung „Deutschland Digital 2015″, die wir am 10. November 2010 beschlossen haben.“
Zu den Erfolgen von PfH gehört insbesondere die Ausgründung des „Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin“ an der Charité, das Patienten rund um die Uhr eine Online-Betreuung mit qualifizierten Ärzten bietet. Hinzu kommt die Berufung der ersten Professur in Deutschland für kardiovaskuläre Telemedizin, mit der die Charité eine Vorreiterrolle einnimmt. Die Bedeutung des Themas belegt auch der Beitritt von Bosch zum PfH-Projekt und die 2009 gegründete Robert Bosch Health Care GmbH als Spezialist für Telemedizin-Technik.
Das BMWi hat PfH mit rund 7 Millionen Euro anteilig gefördert. Einschließlich der Eigenanteile der beteiligten Partner beläuft sich das Projektvolumen auf rund 12 Mio. Euro. Weitere Informationen sind im Internet unter www.partnership-for-the-heart.de und www.nextgenerationmedia.de verfügbar.

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