Biologisierung der Medizintechnik – Unternehmen als Partner gesucht

(Stuttgart) – Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt ab sofort das neue Projekt „BioHyMed“ als ZIM-Kooperationsnetzwerk. Die BioRegio STERN Management GmbH wird nun mindestens ein Jahr lang mit insgesamt 116.000 Euro gefördert, um ein Netzwerk zur Entwicklung biohybrider Produkte und Verfahren aufzubauen. Gemeinsam mit Universitäten, Kliniken und wissenschaftlichen Instituten aus der Region sowie sechs kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen als Projektpartner soll die Biologisierung der Medizintechnik vorangetrieben werden. Weitere Unternehmen sind als Projektpartner herzlich willkommen und werden im Rahmen des Projektes zielgerichtet unterstützt, um bei Bedarf ebenfalls erfolgversprechende Anträge für Forschung und Entwicklung beim ZIM einreichen zu können.

Die Akteure des neuen BioHyMed-Netzwerks forschen und entwickeln in einem der zukunftsträchtigsten Felder im Gesundheitswesen: der Biologisierung der Medizintechnik. Die Kombination aus biologischen und technischen Produkten oder Verfahren – biohybrid genannt – wird zukünftig aus den Operationssälen kaum noch wegzudenken sein. Gemeint sind unter anderem Implantate, die geschädigte Zellen, Gewebe oder Organe entweder durch biologisches Material ersetzen oder ihre Heilung anregen: also regenerieren statt reparieren. Echte Herausforderungen für die Medizintechnik sind dabei auch neue Verfahren zur Integration von biologischen Prozessen, mechanischen Instrumenten und Hightech-Elektronik. Außerdem sollen im Rahmen des Projektes BioHyMed neue Methoden und Materialien zur Beschichtung und „Aktivierung“ von Oberflächen durch biologische Komponenten entwickelt werden. Die Beschichtungen mit maßgeschneiderten Biomolekülen oder körpereigenen Zellen verspricht eine bessere Heilung und geringere Abstoßungsreaktionen.

Ein weiteres Thema des Projektes ist die In-vitro-Diagnostik. Dazu gehören beispielsweise innovative Analysesysteme, um Krankenhauskeime vor Ort schnell und zuverlässig identifizieren zu können, aber auch „Companion Diagnostics“ und Verfahren zur Biomarker-Identifikation – also genetische Untersuchungen zur individuellen Therapieplanung. Für Projektleiterin Dr. Verena Grimm von der BioRegio STERN Management GmbH steht bei dem Projekt stets der Patientennutzen im Vordergrund: „Durch die Verknüpfung von Biotechnologie und Medizintechnik sind ganz neue Diagnostik- und Therapieansätze möglich.“

Der Verein zur Förderung der Biotechnologie und Medizintechnik e.V. hat das Projekt ursprünglich initiiert; der Antrag, den die BioRegio STERN Management GmbH beim ZIM eingereicht hat, war nun erfolgreich. Der Verein ist assoziierter Partner und wird ein Beratungsgremium stellen, das Förderanträge von neuen Projektpartnern fachlich bewertet. Weitere assoziierte Partner sind die TETEC GmbH, das NMI Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut, der Medical Valley Hechingen Akademie e.V., die Klinik für Urologie und das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Das Projekt BioHyMed wird zunächst ein Jahr mit insgesamt 116.000 Euro vom ZIM gefördert und startet am 1. April mit diesen sechs kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen (KMU) aus der BioRegion STERN:

-HB Technologies GmbH, Tübingen

-BioTeSys GmbH, Esslingen

-CeGaT GmbH, Tübingen

-Computomics GmbH, Tübingen

-Mediagnost GmbH, Reutlingen

-PolyMedics Innovations GmbH, Denkendorf.

Weitere KMU sind jedoch willkommen: „Wir bieten interessierten Unternehmen die unkomplizierte Möglichkeit, ebenfalls Projektpartner zu werden“, erklärt Dr. Grimm. „Ein Konsortium aus mehreren Partnern kann sogar Projektanträge in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro beim ZIM stellen.“

Interessierte Unternehmen können sich ab sofort bei Dr. Verena Grimm melden:

grimm@bioregio-stern.de, T 0711-870354-27

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