Nach mehr als 30 Jahren hatte die Misch- und Wiegetechnik des Transportbetonwerks Kressbronn das Ende der technisch und wirtschaftlich sinnvollen Nutzungsdauer erreicht und eine grundlegende Modernisierung stand an. Bisher waren alle sieben Werke, die die Gruppe im Bodenseeraum betreibt, mit Tellermischern ausgerüstet. Jetzt hat die Firmengruppe, in die das Betonwerk Kressbronn integriert ist, bei der Modernisierung der Mischanlage erstmals einen BHS-Doppelwellen-Chargenmischer installiert.
Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des Mischsystems waren die ausgezeichnete Homogenität der Mischungen, kurze Mischzeiten und hohe Zukunftssicherheit, ferner günstige Betriebskosten, niedriger Verschleiß und zuverlässiger Service. Neben den Investitions- und Betriebskosten war auch die Zusicherung des Fertigstellungs- und Inbetriebnahmetermins ein ausschlaggebender Punkt. Das Ergebnis eines intensiven Auswahlprozesses war, dass der BHS-Mischer für die Anwendung im Transportbetonwerk Kressbronn die beste Wahl ist. Auch die guten Erfahrungen, die vergleichbare Werke mit diesem Mischsystem gemacht haben, trugen dazu bei, dass die Entscheidung zugunsten des BHS-Doppelwellen-Chargenmischers fiel.
Zentrales Element der neuen Anlage ist ein Doppelwellen-Chargenmischer DKXS 2,5 mit einer Nennleistung von 2,5 m³ Festbeton pro Charge. Er ersetzt die beiden Tellermischer, die jeweils 1,0 m³ pro Charge hergestellt hatten.
Im Gegensatz zu Teller- oder Planetenmischern, die lediglich zweidimensional mischen, erzeugen BHS-Doppelwellenmischer einen dreidimensionalen Bewegungsverlauf des gesamten Mischguts. Zusätzlich findet im turbulenten Überschneidungsbereich der beiden Mischkreise ein intensiver Materialaustausch statt. Ferner bieten sie hohe Variabilität in der Produktion, da auch kleine Chargen sehr homogen produziert werden können. Außerdem erzielen sie einen günstigen spezifischen Energieverbrauch, denn sie setzen eingebrachte Energie optimal in eine intensive Relativbewegung des gesamten Mischguts um.
BHS-Doppelwellenmischer sind im Vergleich zu anderen Mischsystemen aufgrund des höheren Füllungsgrades wesentlich kompakter, sodass bei Anlagenumbauten in den vorhandenen Bauraum meist größere Mischertypen eingebaut werden können.
Individuelle Lösung mit modularem System
Mit dem „Baukastensystem“ der Serie DKX, welches mit unterschiedlichen Antrieben, Mischwerken, Entleeröffnungen, Verschleißauskleidungen, Sensoren und umfangreichem Zubehör eine Fülle von Konfigurationsmöglichkeiten bietet, hat BHS für das Kressbronner Werk einen Mischer konfiguriert, der gezielt auf die individuellen Anforderungen abgestimmt ist.
Im Rahmen der Modernisierungsmaßnahme wurde auch die gesamte Wiege-, Dosier- und Steuerungstechnik an den aktuellen Stand der Technik und der Sicherheitsbestimmungen angepasst, sowie eine neue Mischer- und Wiegebühne eingebaut.
Nachdem auch der im Zuge der Modernisierung geplante Komplettumbau der Steuerung abgeschlossen war, hat die neue Anlage am Montag, den 20. Februar, den ersten Beton geliefert.
Erste Erfahrungen
Im praktischen Einsatz mischt die neue Anlage bis zu 35 Chargen pro Stunde und erzielt in diesem Zeitraum eine Ausstoßleistung von knapp 90 m³. Dank des besseren Mischeffektes des BHS-Mischers werden die Misch- und Dosierzeiten der einzelnen Rezepte zurzeit noch weiter optimiert.
Fahrmischer mit 7,5 m³ Füllung werden jetzt mit nur drei Chargen beladen. Aufgrund der kurzen Mischzeiten und wegen des ausgewogenen Verhältnisses zwischen Chargengröße und Fahrmischervolumen sowie der dadurch reduzierten Anzahl von Chargen pro Fahrzeug wurde die Ausstoßleistung der Mischanlage nach dem Umbau nahezu verdoppelt.
Auch Teilchargen von weniger als zehn Prozent des Füllvolumens stellt der Mischer homogen her. Fast noch wichtiger ist dabei, dass diese Mengen aufgrund des Wendelschaufelmischwerks auch in kurzer Zeit ausgetragen werden – ein wichtiger Aspekt besonders für Transportbetonwerke in ländlichen Regionen, denn Klein- und Kleinstmengen sind dort an der Tagesordnung.