Innovationsorientierte Städte mit vielen
hochqualifizierten Arbeitskräften stehen bei Immobilieninvestoren
ganz oben auf der Einkaufsliste. Das geht aus dem aktuellen
JLL-Report „Innovation Geographies“ hervor. Allein 37 Prozent des
gesamten Transaktionsvolumens entfielen in den vergangenen zehn
Jahren auf die neun „Global Leaders“, die weltweit führenden Städte
im Bereich Innovation und Talent-Pool. Dazu zählen Boston, London,
New York, Paris, San Francisco, Seattle, San José, Sydney und Tokio.
„Innovative Städte sind inzwischen ein expliziter Teil der
Anlagestrategie vieler Investoren. Sie haben in der heutigen
technologiegetriebenen Welt einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.
Unsere Untersuchung zeigt außerdem, dass innovationsorientierte
Städte widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Schocks sind.
Während des vergangenen Abschwungs sanken die Kapitalwerte der
Immobilien in den top platzierten Städten im Schnitt deutlich
weniger“, sagt Timo Tschammler, CEO JLL Germany.
Weltweit 109 Städte hat JLL hinsichtlich ihrer
Innovationsfähigkeit und der Stärke ihres Talent-Pools analysiert.
Die Innovationskraft wird dabei anhand der Höhe der ausländischen
Direktinvestitionen in die Hightech-Industrie, Forschungs- und
Entwicklungsausgaben, die Zahl der erteilten Patente und die
Venture-Capital-Aktivität gemessen. Die Stärke des Talent-Pools einer
Stadt bewertet JLL anhand ihrer demografischen Entwicklung, der
Qualität der Hochschuleinrichtungen, des Anteils der Menschen mit
einem Bachelor-Abschluss und des Anteils der Beschäftigten in
Hightech-Branchen.
In Deutschland kommen von den 109 analysierten Städten nur Berlin
und München unter die Top 20 der innovativsten und für
hochqualifizierte Arbeitskräfte attraktivsten Städte. Im Bereich
Innovation liegt München auf Platz 13, Berlin folgt auf Platz 18. Bei
den Wagniskapitalgebern sind beide Städte gefragt: Zwischen 2016 und
2018 wurden in Berlin 5,9 Mrd. US-Dollar Wagniskapital investiert. In
München war es im selben Zeitraum nur unwesentlich weniger – 5,8 Mrd.
US-Dollar.
„Dass München im Vergleich zu Berlin als innovativer eingestuft
wurde, liegt unter anderem an der höheren Konzentration von großen
Unternehmen wie Siemens, IBM oder BMW, die sehr hohe Forschungs- und
Entwicklungsausgaben haben“, erklärt Hela Hinrichs, Director EMEA
Research bei JLL. „Außerdem zählt München zu den Spitzenreitern, wenn
es um eingereichte Patente geht. Europaweit werden in der Region die
zweitmeisten Patente angemeldet. Nur Paris steht noch besser da.“
Im Bereich Talent-Pool liegt Berlin (Platz 16) hingegen vor
München (Platz 20). Beide Städte haben Top-Universitäten. Hinrichs:
„Berlin profitiert allerdings von seiner großen Start-up-Szene, die
viele hochqualifizierte Arbeitskräfte anzieht. Außerdem gilt
Deutschlands Hauptstadt als deutlich angesagter.“
Weltweit betrachtet liegen in der Kombination aus Innovation und
Talent-Pool San Francisco und London sowie San Jose mit dem Silicon
Valley an der Spitze. Differenziert man beide Kategorien zeichnet
sich jedoch ein sehr unterschiedliches Bild ab: So zählen die
asiatischen Städte Tokio, Singapur und Peking und Seoul zwar zu den
Top 10 der innovativsten Städte, was den Talent-Pool betrifft, ist
allerdings nur Tokio auf Platz 19 vertreten. Die attraktivsten Städte
für Talente liegen neben London vor allem an den US-amerikanischen
Küsten: San Francisco, San Jose und Seattle im Westen, Washington und
Boston im Osten. Auch zeigt sich, dass Europa zwar nur sechs der
innovativsten Städte stellt, dafür aber neun der stärksten
Talent-Pools.
Gerade die zweite Kategorie verdeutlicht, dass die Bildungssysteme
in Europa, Nordamerika sowie Australien derzeit noch für einen
stärkeren Talentpool sorgen. Hier kommen ein hohes Bildungsniveau der
Beschäftigten sowie global renommierte Hochschulen zusammen. Im
konkreten Fall von Sydney und Melbourne kommt zudem die hohe
Lebensqualität hinzu, die laut Rangliste sogar noch Berlin und
München übertrifft.
Pressekontakt:
Peter Lausmann, Director Corporate Communications, Telefon +49 69
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