– Europäische Umfrage offenbart: Menschen mit HIV haben geringere
Erwartungen an ihr Leben als die Allgemeinbevölkerung
– Weiterhin Aufklärungsbedarf zu den medizinischen Möglichkeiten
und Perspektiven bei einer HIV-Infektion, damit Betroffene ein
erfüllteres Leben planen können
Menschen mit HIV blicken im Vergleich zu der Allgemeinbevölkerung
noch immer mit niedrigeren Erwartungen auf ihre Zukunft. Dies zeigt
die von Gilead Sciences beauftragte „Expectations from
Life“-Befragung, die in fünf europäischen Ländern durchgeführt wurde
(1). Dabei können Menschen mit HIV heute unter vergleichbaren
Bedingungen leben wie Menschen ohne das Virus (2). Laut Umfrage gehen
allerdings Betroffene im Vergleich zu den nicht infizierten Befragten
dreimal häufiger davon aus, nicht so lange zu leben wie ihre Freunde
und Familien. Zusätzlich hindern Stigmatisierung und fehlende
Aufklärung HIV-Infizierte daran, einen neuen Partner zu finden oder
eine Familie zu gründen:
– Für Menschen mit HIV hat Liebe und ein gesundes Sexualleben
einen höheren Stellenwert als für Menschen ohne HIV. Allerdings
hemmt die Infektion fast 40 % der Befragten bei Verabredungen
und beim Kennenlernen potentieller Partner. Die Mehrheit (59 %)
hat Angst davor, ihren HIV-Status offenzulegen.
– Mehr als die Hälfte (54 %) hat Bedenken, mit einem Partner Sex
zu haben, wobei der Großteil (87 %) befürchtet, er könnte das
Virus auf andere übertragen.
– Jeden zweiten Befragten mit HIV (52 %) hält die Infektion nicht
von einer natürlichen Familiengründung ab. Für die restlichen 48
% ist das HI-Virus jedoch eine Hürde bei der Familienplanung.
Drei Viertel (73 %) sind unsicher hinsichtlich einer möglichen
Übertragung des Infekts auf Partner oder Kinder.
Fortschritt im Bereich HIV-Therapien kommt bei den Betroffenen
nicht an
Die Ergebnisse der Befragung weisen auf eine Kluft zwischen der
medizinischen Realität und den Erwartungen an das Leben bei Menschen
mit HIV hin. Im Hinblick auf ihre langfristige Gesundheit und das
Übertragungsrisiko gibt es nach wie vor große Unsicherheiten.
„Durch eine angemessene Therapie und Maßnahmen zur Erhaltung der
Langzeitgesundheit können Menschen, die mit HIV leben, nun davon
ausgehen, dass sie genauso lange leben werden wie die
Allgemeinbevölkerung“, sagt Dr. Giovanni Guaraldi, Assistenzprofessor
für Infektionskrankheiten an der Universität Modena und Reggio
Emilia. „Diese Befragung zeigt jedoch auf, dass ein signifikanter
Teil der Menschen, die mit HIV leben, immer noch davon ausgeht, dass
er kürzer leben wird als nicht infizierte Gleichaltrige und
Verwandte. Menschen mit HIV sollten dieselben Erwartungen hegen wie
nicht infizierte Menschen. Wir Ärzte müssen interdisziplinär
zusammenarbeiten, um Therapien zu personalisieren, unsere Patienten
zu schulen, ihre Erwartungshaltung zu verbessern und sie dabei zu
unterstützen, ein langes und gesundes Leben zu planen.“
Seit 1995 hat sich die Zahl der HIV-Positiven, die 50 Jahre oder
älter sind, weltweit mehr als verdoppelt. Die Zahlen werden in den
kommenden Jahren vermutlich weiter ansteigen. Ein 20-Jähriger, der
heute in Europa eine HIV-Therapie beginnt, kann damit rechnen, ein
Jahrzehnt länger zu leben als vor 20 Jahren, als die erste
antiretrovirale Therapie (ART) verfügbar war (2).
Gesellschaftliche Stigmatisierung muss abgebaut werden
„Diese Umfrage legt nahe, dass vielen Menschen mit HIV immer noch
nicht bewusst ist, dass bei einer Viruslast unterhalb der
Nachweisgrenze buchstäblich kein Übertragungsrisiko besteht. Wenn HIV
richtig therapiert und behandelt wird, sollte nahezu keine Gefahr
bestehen, das Virus an einen Partner oder ein Kind weiterzugeben.
Deshalb sollten Menschen mit HIV Verabredungen nicht scheuen oder
Pläne zur Familiengründung nicht aufgeben“, so Tom Hayes von Beyond
Positive (Online-Magazin aus Großbritannien für Menschen mit HIV).
„Gesellschaftliche Stigmatisierung bleibt ein wichtiges Problem, das
angegangen werden muss. Mit der Verbreitung der neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnisse in unserer Community können wir
Barrieren abbauen, von denen viele auf mangelhaftes Verstehen oder
fehlenden Glauben im Hinblick auf die heutige medizinische
Wirklichkeit im Bereich HIV zurückzuführen sind.“
Um gesund alt werden zu können, ist ein früher Therapiebeginn
besonders wichtig. Außerdem spielen eine personalisierte Therapie für
Patienten sowie ein interdisziplinärer Ansatz, der medizinisches
Fachpersonal aus verschiedenen Bereichen – zur Risikoreduzierung der
Entwicklung bestimmter Komorbiditäten – miteinbezieht, eine
entscheidende Rolle (4)(5)(6).
Weitere Ergebnisse der Befragung und zusätzliche Informationen
können unter www.goingbeyondundetectable.eu/ abgerufen werden.
Über „Expectations from Life“
Die anonyme Online-Befragung wurde im Auftrag von Gilead Sciences
durch Censuswide* in Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und
Deutschland über einen Zeitraum von vier Wochen (29. November bis 22.
Dezember 2016) durchgeführt. Teilgenommen haben über 3.000 Personen:
Männer und Frauen über 16 Jahren mit und ohne HIV-Infektion, Hetero-
und Homosexuelle. Abgefragt wurden Einschätzungen zu den Themen
Gesundheit und Lebensqualität, Liebe, Sex und Familie sowie Geld und
Arbeit. *Censuswide befolgt die Regeln von und beschäftigt Mitglieder
der Market Research Society, deren Grundlage ESOMAR-Prinzipien sind.
Über Gilead
Gilead Sciences ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das
innovative Arzneimittel für medizinische Bereiche erforscht,
entwickelt und vermarktet, in denen hoher Bedarf nach medizinischem
Fortschritt besteht. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht,
die Versorgung lebensbedrohlich erkrankter Patienten weltweit
voranzubringen. Gilead hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Foster
City und besitzt Niederlassungen in 30 Ländern weltweit.
Quellennachweise:
(1) Censuswide. Expectations from Life-Studie (Stichprobe: 3.245).
November – Dezember 2016. Von Gilead Sciences beauftragte Studie
(2) The Antiretroviral Therapy Cohort Collaboration. Survival of
HIV-positive patients starting antiretroviral therapy between 1996
and 2013: a collaborative analysis of cohort studies. The Lancet.
http://ots.de/FaCBC
Verfügbar unter: http://ots.de/FaCBC
[zuletzt zugegriffen im August 2017]
(3) Mahy M et al. Increasing trends in HIV prevalence among people
aged 50 years and older: evidence from estimates and survey data.
AIDS. 2014 Nov; 28(4): S453-S459. Verfügbar unter:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4247270
(4) The INSIGHT START Study Group. Initiation of Antiretroviral
Therapy in Early Asymptomatic HIV Infection. New England Journal of
Medicine. 2015;373:1
(5) Mahy M et al. Effectiveness of a team intervention in reducing
modifiable cardiovascular disease risk in HIV-infected subjects on
antiretroviral therapy. Journal of the International AIDS Society,
2014;17(Suppl 3):19546. Poster 14
(6) Aids info. Guidelines for the Use of Antiretroviral Agents in
HIV-1-Infected Adults and Adolescents. 2016. Verfügbar unter:
http://ots.de/wnHfv
[zuletzt zugegriffen im August 2017]
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