Mit der Initiative „Künstliche Intelligenz – Autonome Mobilität“ fördert das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) Innovationen auf den Gebieten Künstliche Intelligenz (KI) und Data-Science in Anwendungsbereichen wie Mobilität oder Logistik. Das Software Engineering Laboratory for Safe and Secure Systems der OTH, die Elektronische Fahrwerksysteme GmbH (EFS) und die imbus AG haben sich für dieses Technologieprojekt zu einem Team zusammengeschlossen.
Im Rahmen des Projektes soll eine herstellerübergreifende Vorgehensweise und Tool-Umgebung für Scenario-based Testing und zur KI-basierten Analyse von Fahrszenarien mittels einer „Kausalen Inferenz Engine“ entwickelt und zum Einsatz bereitgestellt werden.
Das Technologieprojekt läuft bis Mitte 2023. Die aus dieser bayerischen Initiative hervorgehende Lösung soll anschließend auch für Unternehmen aus anderen Branchen, die intelligente, autonome Systeme entwickeln oder betreiben, verfügbar gemacht werden.
„Beim Testen klassischer Software oder IT-Systeme ist die Testumgebung üblicherweise konstant oder auf wenige vordefinierte Varianten beschränkt. Das Testen von sicherheitskritischen KI-basierten, autonomen Systemen stellt den Softwaretest vor die Herausforderung, möglichst viele der unzähligen in Frage kommenden oder denkbaren Verkehrsszenarien durchzuspielen und systematisch abzuprüfen“ erklärt Tilo Linz, Vorstand der imbus AG. „Scenario-based Testing wird hier als neue Testmethode in Verbindung mit dem „ASAM Open-SCENARIO“ der Automobilindustrie künftig die Grundlage für einen internationalen Standard definieren.“
„Unser Anspruch ist die Entwicklung autonomer Systeme technologisch voranzubringen. Wir können mit Methoden der kausalen Entdeckung beschreiben, wie sich autonome Fahrzeuge in kritischen Situationen verhalten,“ so Daniel Ebenhöch, verantwortlicher Product Owner bei EFS. „Kausale Zusammenhänge nachvollziehbar zu modellieren – diese Expertise bringen wir maßgeblich in das Projekt ein. Ich persönlich freue mich sehr auf die Kooperation.“
Prof. Dr. Jürgen Mottok zitiert Wilhelm Busch und ergänzt: „Wer zusieht, sieht mehr, als wer mitspielt. So wird ähnlich wie die von Sir Arthur Conan Doyle erdachte, besonders befähigte Figur Sherlock Holmes das FuE-Vorhaben HolmeS³ die ausgewiesene Fähigkeit des „Sehens“ mit der kausalen Inferenz entwickeln. Die Kunst besteht also darin, Verhalten korrekt kausal zu interpretieren. Damit gelingt eine Einordnung in die Safety Integrity Level (SIL) der funktionalen Sicherheit.“
Das vom StMWi geförderte Projekt wird den Standort Bayern und die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Automobilindustrie in diesem hochinnovativen und zukunftsweisenden Feld nachhaltig stärken.
Mehr Informationen zum Technologieprojekt Holmes3 gibt es unter https:///www.imbus.de/forschung/holmes3