Baugewerbe: Prof. Dr.-Ing. Raimar Scherer mit Konrad-Zuse-Medaille ausgezeichnet

Prof. Dr.-Ing. Raimar Scherer von der Technischen
Universität Dresden wurde in diesem Jahr im Rahmen des 7. Deutschen
Obermeistertags des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes mit
der Konrad-Zuse-Medaille ausgezeichnet.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ehrt damit Scherers
Forschungsergebnisse im Bereich Building Information Modeling (BIM).
Dieses Modell der durchgängigen Digitalisierung der planungs- und
realisierungsrelevanten Bauwerksdaten und deren Vernetzung birgt ein
erhebliches Innovationspotenzial in der Wertschöpfungskette Bau.

„Während sich die meisten Forscher auf Anwendungen in großen
Baufirmen sowie Architektur- und Ingenieurbüros konzentrieren, war es
Prof. Scherer in seiner 25-jährigen Forschungstätigkeit immer ein
besonderes Anliegen, die kleinen und mittleren Unternehmen in das
modellbasierte Arbeiten einzubeziehen. Die Herausforderung besteht
darin, einfache Bedienlösungen für mittelständische Unternehmen zu
finden und trotzdem dem Anspruch der Integration in komplexe
Informationsmodelle zu genügen, ohne dass Insellösungen entstehen.“
So Loewenstein in seiner Laudatio.

Professor Raimar Scherer wurde am 9. Februar 1952 geboren, er
absolvierte nach der Schule eine Lehre als Bauzeichner. Von 1971 bis
1974 studierte er Bauingenieurwesen an der Fachhochschule
„Würzburg-Schweinfurth“. Anschließend arbeitete er als konstruktiver
Ingenieur in der Zentrale von Bilfinger & Berger in Mannheim. Noch im
gleichen Jahr machte er sich mit einem Ingenieurbüro für
Tragwerksplanung selbstständig. Die wissenschaftliche Arbeit hatte es
ihm jedoch mehr angetan. Daher studierte er dann an der TU in München
ebenfalls Bauingenieurwesen. 1979 schloss Scherer sein Studium als
Diplom-Ingenieur ab. Bis 1984 blieb er wissenschaftlicher
Mitarbeiter, zunächst am Lehrstuhl für Massivbau, dann im Fachgebiet
„Elektronisches Rechnen im Bauingenieurwesen“.

Ab 1987 lehrte er an der Universität Karlsruhe in den
Berufungsgebieten CAD und Sicherheitstheorie im Massivbau. Die
praxisnahe Forschung ist Prof. Scherer wichtig. So baut er mit fünf
Mitarbeitern den Bereich Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt
Künstliche Intelligenz und Datenstrukturen im Bauwesen auf. Hier
werden wesentliche Beiträge zur Entwicklung und Normung der
BIM-Datenstrukturen geleistet.

1994 folgt er dem Ruf an die TU Dresden auf einen eigenen
Lehrstuhl für Bauinformatik am Institut für Mechanik und Baustatik.
Aus diesem heraus gründet er 2003 das Institut für Bauinformatik an
der Fakultät für Bauingenieurwesen.

Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Scherer ist das modellbasierte
Arbeiten im Bauwesen, d. h. das ganzheitliche, elektronische
Informationsmanagement, das in den letzten Jahren als BIM (Building
Information Modelling) bekannt wurde. Prof. Scherer ist in
Deutschland zusammen mit dem Zuse-Medaillenträger Prof. Junge einer
der Pioniere auf diesem Gebiet.

Die Konrad-Zuse-Medaille des ZDB wird an Persönlichkeiten
verliehen, die sich auf dem Gebiet der Informatik im Bauwesen in
hervorragender Weise ausgewiesen haben. Ziel der Auszeichnung ist es,
die Verdienste von Konrad Zuse zu bewahren und andererseits die
Nutzung modernster Informations- und Kommunikationstechnologien im
Bauwesen aktuell zu befördern.

Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de, www.zdb.de

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