Mit dem massiven Ausbau der erneuerbaren
Energien nehmen die Schwankungen im Stromnetz deutlich zu. Dieser
Herausforderung sollen vor allem leistungsfähige und effiziente
Stromspeicher begegnen. RWE Power treibt hierzu gemeinsam mit den
Partnern General Electric, Züblin und dem Deutschen Zentrum für Luft-
und Raumfahrt das Projekt Adiabater Druckluftspeicher für die
Elektrizitätsversorgung, kurz: ADELE, voran. Parallel zum
Entwicklungsprogramm wurde nun ein wichtiger Meilenstein erreicht:
Ein Salzstock in Staßfurt ist die vorrangige Standortoption für die
erste Demonstrationsanlage. Heute informierten in Staßfurt Dr. Reiner
Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes
Sachsen-Anhalt, Dr. Hermann Onko Aeikens, Landwirtschafts- und
Umweltminister in Sachsen-Anhalt, Oberbürgermeister René Zok und
Prof. Dr. Gerd Jäger, Vorstandsmitglied der RWE Power gemeinsam über
das Vorhaben.
Wirtschaftsminister Haseloff unterstützt dieses Vorhaben
nachdrücklich: „Für die bessere Nutzung der erneuerbaren Energien
erwarte ich von diesem wegweisenden Projekt einen wichtigen
Technologieschub im internationalen Maßstab. Wenn es im Zuge dieses
Pilotvorhabens gelingen sollte, die fluktuierende Windenergie
effizient zu speichern und bedarfsgerecht abzurufen, wäre ein
wichtiger Durchbruch erzielt. Ich sehe auch gute Chancen für die
Forschungseinrichtungen unseres Landes, die sich mit energetischen
Fragen beschäftigen, dass diese eingebunden werden“.
Umweltminister Aeikens betonte: „Die Zukunft unserer
Energieversorgung liegt im Bereich der erneuerbaren Energien. Doch
ist das kein automatischer Übergang. Er wird angetrieben durch
Innovationen, durch Forschung und durch Förderung. Und es zeigt sich
immer wieder: Die Frage der Speicherung ist eine der Kernfragen bei
der Nutzung der erneuerbaren Energien. Hier brauchen wir Forschung,
um den im Sinne von Umwelt- und Klimaschutz erneuerbaren Energien den
Weg zu bereiten.“
RWE hat umfassende Standortanalysen vorgenommen. Ergebnis:
Staßfurt ist für das geplante Druckluftspeicherkraftwerk besonders
gut geeignet.
„Wir als Staßfurter freuen uns darüber, dass die Wahl auf Staßfurt
fiel. Seit Jahren gibt es nur positive Erfahrungen in der Nachnutzung
der Kavernen. Die Zusammenarbeit mit RWE ist uns sehr wichtig und
wird auf diese Weise noch ausgebaut. Dass unser Sodawerk ebenfalls
davon partizipiert, macht das Projekt um so wichtiger“ ist
Oberbürgermeister René Zok überzeugt.
Die Struktur des Salzstocks ist durch die Nutzung als Gasspeicher
und zur Solegewinnung sehr gut bekannt. Eine vorhandene Kaverne
könnte nach entsprechender Anpassung für die Aufnahme der Druckluft
genutzt werden. Zudem liegt Staßfurt in einer Region mit einer
Vielzahl von Windparks; in Zeiten niedriger Stromnachfrage kann
überschüssige Energie zur Befüllung des Speichers genutzt werden. Das
funktioniert, in dem zunächst Luft komprimiert wird. Die dabei
entstehende Wärme wird zwischengespeichert und die Luft dann in
unterirdische Kavernen gepresst. Steigt der Strombedarf wieder, kann
die Druckluft unter gleichzeitiger Rückgewinnung der Wärme zur
Stromerzeugung in einer Turbine genutzt werden.
„Wir brauchen intelligente Lösungen, um Strom sicher, effizient
und in großen Mengen zu speichern. ADELE soll ein innovativer
Baustein für eine auch in der Zukunft sichere Stromversorgung sein“,
erläutert Jäger, im Vorstand der RWE Power zuständig für den Bereich
Forschung und Entwicklung. „Die Kavernen im Staßfurter Salzstock
bieten beste Bedingungen für dieses hoch interessante
Forschungsprojekt. Der Speicher kann für die Windenergie in der
Region ein wichtiger Partner werden und wird in der Bauzeit wie auch
im nachfolgenden Betrieb zu einem Zuwachs an Beschäftigung in unserer
Region führen“, ergänzt Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Sodawerk
Staßfurt. Heute wird der Salzstock vom Sodawerk Staßfurt zur
Solegewinnung und von der RWE Gasspeicher GmbH zur Erdgasspeicherung
genutzt; diese Nutzungen werden von ADELE nicht berührt. Die erste
Demonstrationsanlage soll ab 2013 errichtet werden – mit einer
Speicherkapazität von bis zu 360 Megawattstunden und einer
elektrischen Leistung von bis zu 90 Megawatt. So kann ADELE in
kürzester Zeit ohne weitere fossile Hilfsenergien und damit
emissionsfrei Ersatzkapazität bereitstellen und über etwa vier
Stunden rund 50 Windräder ersetzen, wie sie in der Region zum Einsatz
kommen. Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, das das
Bundeswirtschaftsministerium fördert und für das insgesamt zehn
Millionen Euro bereitstehen, soll bis Ende 2012 die Technologie
entwickelt haben. Eine Erweiterung der Demonstrationsanlage nach
erfolgreichem Betrieb ist möglich.
Pressekontakt:
Lothar Lambertz
Pressesprecher
RWE Power AG
T: +49 201 12-23984