Abriss-Material recyceln

… Abriss-Material recyceln
… … Bauschutt neu aufgelegt

Heek/Epe – Wer kreativ sein will, darf nicht nur auf der Stelle treten, sondern muss unterschiedliches Wissen miteinander verknüpfen können – und in der Lage sein, systematisch nach neuen Lösungen zu suchen. Genau das haben sich die beiden Geschäftsführer der Betonwerke Büscher GmbH in Heek, Wolfgang und Hans-Jürgen Büscher, zur Aufgabe gemacht. Ihre neuste Idee: Abriss-Material recyceln.

Wolfgang und Hans-Jürgen Büscher sind zwei Brüder, die nicht nur am gleichen Strang ziehen, sondern sich im Unternehmen auch genau an dieser Schnittstelle ergänzen.

Während der 50-jährige Wolfgang Büscher, gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann, den kaufmännischen Part übernommen hat, ist der gelernte Maurer und Stahlbetonmeister Hans-Jürgen Büscher der Praktiker im technischen Bereich. Gemeinsam allerdings tüfteln die beiden Eperaner, die den elterlichen Betrieb vor 18 Jahren übernommen haben, an stets neuen Projekten. Eines davon, die Verwendung von Recycling-Bauschutt, steht inzwischen kurz vor der Umsetzung.

„Wir haben dazu lange geforscht“, so die Geschäftsführer, „inzwischen sind die entsprechenden Anträge beim Deutschen Institut für Bautechnik eingereicht und wir hoffen noch in diesem Jahr auf eine Zulassung. Die Gutachten sind fertig und der Aufgabenkatalog, den wir als Rücklauf erhalten haben, ist bis auf zwei Untersuchungen abgearbeitet.“

Hinter der jahrelangen Forschung zu dieser Vision verbirgt sich die Idee, das Material, das bei Abriss-Häusern anfällt, nicht zu verkappen – also zu entsorgen –, sondern es zu einem neuen Produkt wieder aufzubereiten. „Das ist Ressourcen- wie auch CO²-sparend“, erklären die Unternehmer. So ließen sich zum Beispiel aus 360 Tonnen Schutt die Innenwände eines neuen Hauses herstellen. Hans-Jürgen Büscher: „Bisher haben wir auch nur die Innenwände im Auge, da hier der Faktor Nässe keine Rolle spielt. Bei Außenwänden ist die Umsetzung schwierig. Kleinste Eisenteilchen, die trotz sorgfältigster Vorsortierung im Bauschutt immer enthalten sein können, würden im Zusammenwirken mit Feuchtigkeit auf die Dauer Rostflecken verursachen.“

In zahlreichen Versuchen haben die Betonwerke bei der Wiederaufbereitung des Materials auch eine so feine Konsistenz des Materials erreicht, „dass ein Verputzen der Wände, wie es bei normalem Mauerwerk erforderlich ist, entfällt. Außerdem könnten geplante Versorgungsleitungen gleich mit eingeplant und eingearbeitet werden. Dadurch werden Arbeiten wie das spätere Aufschlitzen der Wände überflüssig. Man spart also auch zusätzliche Arbeitsgänge ein.“

Der Bauschutt, so die Vorstellung der Brüder Büscher, solle in erster Linie aus dem Münsterland kommen. Wolfgang Büscher: „Zu weite Wege rechnen sich kostentechnisch nicht.“ Momentan wird das Abriss-Material noch überwiegend zum Verfüllen im Wegebau eingesetzt. „Und das Naturprodukt Sand – aktuell zur Betonherstellung eingesetzt – wird zukünftig immer knapper. Zurzeit wird es vom Rhein aus zu uns transportiert, während der Schutt vor Ort liegt. Hierzu eine Alternative zu finden, ist ein Politikum geworden, das wir aufgegriffen haben“, sagen die Eperaner.

Mitte nächsten Jahres, so hoffen die Geschäftsführer, könnten sie, wenn alles glatt geht, mit dem Projekt starten. Parallel soll dazu am Firmensitz in der Bült eine weitere, etwa 2400 Quadratmeter große Halle gebaut werden, in der sich auch schwere Lasten von bis zu 75 Tonnen produzieren lassen.

Denn mit dem Recycling-Projekt hat die Büscher-Ideenschmiede ihre Arbeit nicht beendet. „Wir stecken mitten in der Entwicklung einer Beton-Rezeptur, die Schall absorbiert“, verraten Wolfgang und Hans-Jürgen Büscher ein nächstes Verfahren. So könnten beispielsweise entlang von Autobahnen Schallschutzwände aus diesem Material errichtet werden, die wesentlich niedriger als die bisherigen Schutzobjekte sind – in der Funktion allerdings um einiges besser.

„Auch in der Industrie, etwa beim Hallenbau, ließe sich damit der Geräuschpegel um einiges senken“, sind sich die Betonwerker sicher. Erste Gespräche mit Interessenten sind schon geführt. So haben sich die Westfalen in den letzten Monaten eine Teststrecke in Süddeutschland angesehen, die vielleicht demnächst mit münsterländischen Produkten ausgestattet wird.

„Wir wollen es auf jeden Fall gut machen. Deshalb wird das entsprechende Equipment für all diese Planungen auch gleich in der neuen Halle mit aufgenommen. Der Weg ist beschritten – und jetzt lassen wir uns nicht mehr aufhalten“, sind sich Wolfgang und Hans-Jürgen Büscher einig.

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Quelle:
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Borken/Nienborg/3453921-Abriss-Material-recyceln-Bauschutt-neu-aufgelegt

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