Kaiserslautern-01.07.2009
Das Nikotin fördert vermutlich Diabetes, indem es den Stresshormonspiegel erhöht und es macht den Körper unempfindlich gegenüber Insulin.
Es entsteht auch ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und gilt als Vorstufe von Diabetes mellitus – Typ 2. Dieser Zusammenhang erklärt, warum Raucher so häufig an Herzprobleme sterben, erklärte der Studienleiter Theodore Friedman von der Charles-Drew-Universität in Los Angeles auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Gesellschaft für Endokrinologie in Washington.
Der Körper entwickelt eine Insulinresistenz und verringert dadurch die Erkennungsstellen für das Hormon im Gewebe. Die Folge ist: Das Insulin kann den Zuckerstoffwechsel nicht mehr richtig steuern und der Blutzuckerspiegel steigt.
Ein Übermaß an Kohlenhydraten löst meist eine Unempfindlichkeit gegenüber Insulin aus. Auch das Nikotin kann solch einen Effekt haben, haben die Forscher an Mäusen gezeigt. Diesen Mäusen spritzte man 2 Wochen lang zweimal täglich Nikotin. Sie fraßen zwar weniger und verloren an Gewicht, sie entwickelten aber auch eine Insulinresistenz. Vermutlich wirke das Nikotin, indem es den Stresshormonspiegel erhöht, speziell über eine vermehrte Ausschüttung von Cortisol, spekulieren die Forscher.
Auch zu hohe Cortisol-Werte seien dafür bekannt, dass sie die Diabetes-Vorstufe fördern können. Blockierte ein sogenannter Antagonist die Nikotinwirkung, reduzierten sich die Anzeichen für eine Insulinresistenz als auch der Cortisol-Spiegel bei Tieren.