München, 14.11.2011 – Die Vision eines Weltraumaufzugs, mit dem man ins All fahren kann, zieht Wissenschaftler seit über 50 Jahren in ihren Bann – nicht erst, seit Bestsellerautor Frank Schätzing in seinem jüngsten Roman „Limit“ über einen solchen „Space Elevator“ geschrie-ben hat. Noch mag das nach Science Fiction klingen, aber eines Tages könnten Menschen, Satelliten oder Weltraumsonden mit dem Aufzug ins All fahren – deutlich sicherer, billiger und umweltschonender als per Raketenflug. An der Entwicklung eines Weltraumaufzugs, bei dem ein so genannter Climber an einem ca. 40.000 Kilometer langen Seil nach oben fahren soll, arbeiten Forscherteams in der ganzen Welt.
In diesem Jahr hat das deutsche Forscherteam der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt (WARR) der TU München den ersten europäischen Wett-bewerb zu dem Thema organisiert. Vom 19. bis 24. August 2011 fand die „European Space Elevator Challenge“ (EuSEC, http://eusec.warr.de) auf dem Campusgelände der TU München in Garching statt. Mehrere studentische Teams aus Japan, den USA, Iran und Deutschland nahmen an dem Wettbewerb teil, verglichen die Ergebnisse ihrer Forschungen und testen die selbst entwickelten Climber. „Ziel des Wettbewerbs war es vor allem, den Austausch und die Begeisterung für das Projekt zu fördern“, sagt Projektleiter Martin Dziura und freut sich: „Es war ein voller Erfolg!“ Das deutsche Team der WARR erreichte erfolgreich den zweiten Platz, den ersten Platz belegten die „Earth Track Controllers“ aus den USA. Bewertet wurden vor allem die Aspekte Nutzlasteffizienz, Energieeffizienz und Geschwindigkeit. Außerdem be-stand die Aufgabe darin, möglichst wirklichkeitsnahe Modelle zu bauen. Die Klaus Höchstet-ter Stiftung (www.klaus-hoechstetter-stiftung.de), die das Space Elevator Team der WARR seit 2007 tatkräftig unterstützt, stellte die Preisgelder in Höhe von über 5.000 Euro.
In drei Jahren soll der Wettbewerb zum zweiten Mal stattfinden. Ziel ist es, dann bereits au-tonome fahrende Climber zu testen, die drahtlos mit Energie versorgt werden und größere Nutzlasten transportieren können. Die Studenten der WARR forschen bereits daran.
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