Blutplättchen gehören zum Reparaturtrupp des 
Körpers. Sie sorgen dafür, dass eine Blutung gestoppt wird und die 
Wunde heilen kann. Aktuelle Studien zeigen nun, dass die 
Thrombozyten, so der Fachbegriff, Einiges mehr können. Nach der 
Geburt sind sie daran beteiligt, dass sich im kindlichen Kreislauf 
eine Gefäßverbindung, der „Ductus arteriosus“, verschließt, der beim 
Fötus dafür sorgt, dass dessen Blut nicht unnötig durch die noch 
nicht funktionierenden Lungen fließt. Der Verschluss ist wichtig, 
wenn das Baby mit der Geburt seine eigenen Lungen benutzt. Bei 
Frühgeborenen bleibt der Ductus häufig offen und verschlechtert damit
die Sauerstoffversorgung. „Kinder mit niedriger Thrombozytenzahl 
tragen ein zehnfach höheres Risiko dafür“, sagt Professor Steffen 
Massberg vom Deutschen Herzzentrum München in der „Apotheken 
Umschau“. Gewebeanalysen haben bestätigt, dass fehlende Blutplättchen
tatsächlich mitverantwortlich sind. Nun soll untersucht werden, ob 
die Gabe von Spenderthrombozyten helfen kann, den Ductus zu 
verschließen.
   Eine weitere, neu entdeckte Funktion der Blutplättchen ist deren 
Zusammenarbeit mit dem Immunsystem. Denn gemeinsam mit  bestimmten 
weißen Blutkörperchen („Neutrophilen“) bewirken sie, dass sich bei 
einer Infektion Blutgerinnsel bilden, welche Krankheitserreger in der
Leber einschließen und unschädlich machen. Die Forscher kennen auch 
schon ein Enzym das die Neutrophilen dazu benötigen . „Wir suchen  
jetzt nach Substanzen, die dieses Enzym blockieren“, sagt Professor 
Bernd Engelmann vom Institut für klinische Chemie der Universität 
München. So könnten neue Gerinnungshemmer entwickelt werden, denn 
Gefäßverschlüsse durch Blutgerinnsel sind Ursache von Schlaganfällen 
und Herzinfarkten.
   Alles über Thrombozyten finden Sie im Internet unter 
www.apotheken-umschau.de/laborwerte/thrombozyten
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