Am 22. und 23. Oktober 2010 fand der Bionik-Kongress „Patente aus der Natur“ an der Hochschule Bremen statt. Bereits zum fünften Mal versammelten sich über 200 Bionik-Akteurinnen und Akteure sowie -Interessierte zum inhaltlichen Austausch über neueste Entwicklungen auf diesem Fachgebiet. Ob im Vortragsraum, im Posterfoyer oder im Exponatesaal: überall nutzten die Teilnehmer die Chance zur Diskussion, zum Informationsaustausch oder die Gelegenheit, ausgestellte Prototypen und Exponate in ihrer Funktionsweise selbst zu testen. Erfolgsrezept des Symposiums ist sein fachübergreifender Charakter, der Firmenvertreterinnen und -vertreter, Ingenieurinnen und Ingenieure, Biologinnen und Biologen, Bionikerinnen und Bioniker, Studierende und Bionik-Interessierte gleichermaßen anspricht.
Material- und Gewichtsersparnis bei Offshore-Windkraftanlagen durch das Konstruktionsprinzip kleiner Meereseinzeller, Antifouling nach dem Vorbild der Haihaut, die Rolle der Bionik in Schule und Ausbildung, Verschattungssysteme für Gebäude nach dem Modell der Paradiesvogelblume – der Strelitzie -, technische Einsatzmöglichkeiten der Flügelschlagmuster von Fledermäusen sind nur einige Beispiele aus dem breit gefächerten Programm.
„Die Qualität der Beiträge hat inzwischen ein außerordentlich hohes, internationales Niveau erreicht“, freut sich Prof. Dr. Antonia Kesel, Leiterin des Bionik-Innovations-Centrums (B-I-C) der Hochschule Bremen und Initiatorin des Kongresses. „Das ist aber nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass sich Anzahl und Vielfalt der Arbeitsgruppen, die sich mit der Bionik beschäftigen, in den letzten Jahren stark erhöht haben und die Erfahrung in dieser neuen Wissenschaftsdisziplin stetig wächst. Somit verbessern sich auch unsere Möglichkeiten, das Programm attraktiv zu gestalten.“
Die nächste Veranstaltung ist Herbst 2012 geplant, wieder an der Hochschule Bremen. Der Kongress ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des B-I-C, der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik (GTTB) und des Bionik-Kompetenz-Netzwerks BIOKON e.V. Flankierend zum Bionik-Kongress hielten GTBB und BIOKON e.V. ihre Jahreshauptversammlungen ab. Frau Kesel wurde dabei als 1. Vorsitzende der GTBB und als stellvertretende Vorsitzende von BIOKON e.V. wiedergewählt.
Bionik Die Bionik als interdisziplinäre Wissenschaft beschäftigt sich systematisch mit der Erforschung der Ergebnisse biologischer Evolution und deren Umsetzung in innovative technische Produkte und Anwendungen.
Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C)
Das gegründete Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C) der Hochschule Bremen wurde 2005 gegründet. Neben der Grundlagenforschung zu Themen wie innovativen Oberflächen und Werkstoffen, Fluiddynamik oder Organisation und Logistik werden hier weitere Bionik-Aktivitäten koordiniert, angefangen im Bildungssektor über den Transfer von Forschung in die Wirtschaft bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. – www.bionik.hs-bremen.de
Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik GTBB
Die 1990 von Prof. Dr. Werner Nachtigall gegründete Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik (GTBB) setzt sich dafür ein, Inhalte und Arbeitsweisen der Bionik einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Bionik. – www.gtbb.net
Bionik-Kompetenz-Netz BIOKON e.V.
Das Bionik-Kompetenz-Netz (BIOKON e.V.) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderter Verbund der wichtigsten wissenschaftlichen Arbeitsgruppen im Bereich Bionik in Deutschland. BIOKON international weitet die Aktivitäten des Netzwerks auf EU-Ebene aus. – www.bionikon.net