Erfolg für deutsche Zinkdruckguss-Unternehmen beim 1. europäischen Zinkdruckguss-Wettbewerb
(Düsseldorf, 6. Oktober 2010) „Design for the future“ hieß es vom 23. bis 24. September in Wien: Während der 2. internationalen Zinkdruckguss-Konferenz, die von der International Zinc Association (IZA) ausgetragen wurde, diskutierten über 70 Teilnehmer aus mehr als zehn Ländern innovative Zinkdruckguss-Anwendungen, Legierungen, Gusstechnologien sowie Möglichkeiten einer qualitativ hochwertigen Oberflächenveredelung.
Erstmals lobte die IZA in diesem Rahmen einen europäischen Zinkdruckguss-Wettbewerb aus. „Design for the future“ war auch hier das Leitthema, denn im Vordergrund standen herausragende Designlösungen mit Zinkdruckguss. Wettbewerbskategorien waren Automotive, Bau, Elektrik/Elektronik und Anwendungen in Hightech-Bereichen (Medizintechnik, Raumfahrt, Energieerzeugung). Neben Designaspekten wurde jedes eingereichte Bauteil durch eine unabhängige Expertenjury auch hinsichtlich Qualität, Innovation und Kostenersparnis im Vergleich zu anderen Herstellungsverfahren bewertet.
Zu den Preisträgern zählen vier deutsche Zinkdruckguss-Unternehmen: Die Adolf Föhl GmbH + Co KG wurde in der Kategorie „Bau“ für ihr Einlegeteil mit Gewinde als Element eines Pressluftverteilers ausgezeichnet, der zum Beispiel im Industriebau verwendet wird. Die Entscheidung begründete die Jury unter anderem damit, dass dieses Bauteil ein sehr gutes Beispiel dafür ist, wie Messing als Werkstoff ersetzt werden kann. Zudem ist bei dem Einlegeteil keine Nachbearbeitung notwendig, da das Schraubgewinde direkt mitgegossen wird.
Den Preis für Anwendungen in Hightech-Bereichen erhielt die Dipl.-Ing. Siegfried Müller Druckguss GmbH & Co. KG für den Aufbisshalter, der in der Zahnmedizin im 3-D-Röntgendiagnostikgerät „Galileos“ zum Einsatz kommt. Die Jury würdigt in ihrer Ergebnisbegründung nicht nur die herausragende Oberflächenqualität, sondern auch, dass dieses Bauteil eindrucksvoll zeigt, wie für den Zinkdruckguss neue Märkte erschlossen werden können.
Darüber hinaus wurden zwei Sonderpreise vergeben: Mit dem Prädikat „New technology designed for the future“ wurde eine Bodenstaubsauger-Lenkrolle geehrt, die von der Havelländischen Zink-Druckguss GmbH & Co. KG. (HZD) eingereicht wurde. Im Fall dieses hochwertigen Staubsaugers wurde besonders Wert auf hochbelastbare Materialien und Bauteile gelegt: Langlebigkeit, aber auch wertige Optik und Haptik können an bestimmten Stellen nur durch die Verwendung von Metall – hier durch Zink – erreicht werden. Voraussetzung bei der Werkstoff- und Verfahrensauswahl war, dass das Gerät nicht wesentlich schwerer als ein entsprechendes, mit Kunststoffteilen versehenes Gerät sein darf. Die Begründung der Experten: „Während der 1. internationalen Zinkdruckguss-Konferenz vor zwei Jahren stellte HZD die Zincopor-Technologie vor: Durch die komplett gesch lossene Oberfläche ist Zincopor äußerlich nicht von einem herkömmlichen Druckgussprodukt zu unterscheiden, aber die stabile Schaumstruktur im Inneren macht Produkte leichter und günstiger. Somit ist es nun möglich, die vielen Vorteile des Zinks mit Material- und Gewichtseinsparungen von 25 Prozent zu kombinieren.“
Den Sonderpreis der Jury erhielt die HDO Druckguß- und Oberflächentechnik GmbH, die sich mit einer Mittelkonsole für einen Premium-Pkw am europäischen Zinkdruckguss-Wettbewerb beteiligte. In der Begründung wird besonders der hohe Perfektionsgrad hervorgehoben: Trotz Größe und Komplexität der einzelnen Komponenten und der Anzahl der nötigen Prozessschritte sind alle Bauteile fehlerfrei gegossen. Zum Einsatz kamen dabei technisch anspruchsvolle Werkzeug- und Gießtechniken, um Durchbrüche und lange Fließwege bei optimaler Oberflächenqualität und hoher Maßgenauigkeit zu erreichen. Die Oberfläche der Zinkdruckgussteile wurde mittels einer Strukturgalvanisierung erreicht, wodurch im Gebrauch keine Fingerabdruckspuren sichtbar werden (touch free).
Die prämierten Teile wurden während der Tagung der Fachöffentlichkeit vorgestellt und während des abendlichen Galadiners ausgezeichnet. In diesem Rahmen wurde außerdem die Anfang des Jahres von der IZA ins Leben gerufene Initiative „Zinc Saves Kids“ präsentiert – und nicht nur das: Die Teilnehmer der Zinkdruckguss-Konferenz sammelten direkt 1.120 Euro für das Projekt, das mithilfe von Spendengeldern das UNICEF-Programm zur Versorgung der Kinder mit Zink und anderen Mikronährstoffen in Entwicklungsländern unterstützt.